- Medikament gegen Corona: Forscher haben große Hoffnung
- Grippe-Mittel könnte Übertragung eindämmen
- Forscher sprechen gar von "Durchbruch"
In vielen Ländern hat das Impfen gegen Corona begonnen. Dennoch sind sich Experten sicher, dass es noch viele Infektionen geben wird, ehe genügend Menschen geimpft werden können. Doch Forscher sorgen nun für einen kleinen Lichtblick: Eine Studie in den USA ergab, dass ein eigentlich als Grippe-Mittel gedachtes Medikament die Übertragung von Sars-CoV-2 stoppen könnte.
Molnupiravir: Grippe-Medikament verhindert Übertragung von Coronavirus
"MK-4482/EIDD-2801" oder "Molnupiravir" - so wird das Medikament bezeichnet, von welchem Wissenschaftler Richard Plemper und seine Kollegen im Fachmagazin Nature Microbiology sprechen. Ursprünglich sollte "Molnupiravir" als Grippe-Medikament entwickelt werden, heißt es in der Studie. Doch im Zuge der Corona-Pandemie änderten die Forscher der "Georgia State University" ihre Ziele und versuchten sich an der Entwicklung eines Wirkstoffs gegen Covid-19. Anhand von Frettchen sollte die Ausbreitung des Coronavirus beim Menschen "simuliert" werden. Die Tiere würden bei der Virusverbreitung jungen Erwachsenen ähneln.
"Wir glauben, dass Frettchen ein relevantes Übertragungsmodell sind, weil sie SARS-CoV-2 leicht verbreiten, aber meistens keine schwere Krankheit entwickeln“, erklärt Dr. Robert Cox, ebenfalls Teil des Forscherteams.
Einige infizierte Frettchen erhielten den Wirkstoff "MK-4482/EIDD-2801" und wurden im Anschluss zusammen mit nicht-infizierten Tieren in den gleichen Käfig gesperrt. Und das Medikament zeigte Wirkung: "Molnupiravir" konnte verhindern, dass auch nur ein einziges weiteres gesundes Frettchen mit Sars-CoV-2 infiziert wurde. Bei der Placebo-Gruppe steckten sich hingegen alle Tiere an, heißt es im Studienbericht.
Medikament könnte Durchbruch sein
Aus ihren Tierversuchen folgerten die Wissenschaftler, dass die Einnahme von "Molnupiravir" innerhalb von 24 Stunden die Übertragungsfähigkeiten des Coronavirus komplett blockieren könne. Damit sei es das erste "oral verfügbare Medikament, welches die Übertragung von Sars-CoV-2 schnell blockiert", so Plember.