- Corona-Mutation verbreitet sich rasant: Der neue Stamm B117 soll wesentlich ansteckender sein
- Forscher: B117 könnte zusätzlich um 30 Prozent tödlicher sein
- Eine Personengruppe ist besonders gefährdet.
- Was wir bis jetzt über die Mutation wissen: ein Überblick.
Das Coronavirus ist mutiert - und laut ersten Erkenntnissen wesentlich ansteckender als die bisher bekannte Variante des Coronavirus Sars-CoV-2. Der sogenannte B1.1.7. -Stamm des Coronavirus löst Besorgnis aus. Allerdings gibt es noch keine Hinweise darauf, ob das neuartige Virus tatsächlich gefährlicher ist und beispielsweise für schwerere Verläufe einer Infektion sorgt. Was wissen wir bis jetzt darüber?
Das Coronavirus ist mutiert: Was wir bis jetzt wissen
Nicht nur das Coronavirus mutiert, sondern Viren im allgemeinen - und das ständig. Im Grunde ist eine Virenmutation also nichts Außergewöhnliches. Auch das bisherige Coronavirus ist schon öfter mutiert. Nur eben ohne Folgen.
Die jetzige Mutation, die in Großbritannien ausgebrochen ist, löst allerdings bei etlichen Virologen Besorgnis aus. Der Grund: Der neue sogenannte B1.1.7. Stamm ist nach ersten Erkenntnissen um bis zu 70 Prozent ansteckender, als das eigentliche Virus. Dadurch könnten sich noch mehr Menschen infizieren - und in Zusammenhang mit dem Virus sterben. Besonders Menschen unter 20 Jahren sind besonders betroffen von der neuen Virus-Mutation. Das belegen erste Studien aus England. Die neue Virus-Variante wurde bei dieser Personengruppe zwischen Ende November und Anfang Dezember so stark wie bei keiner anderen Personengruppe nachgewiesen. Dafür kann es aber eine einfache Erklärung geben: "Die frühen Daten wurden während des Lockdowns im November gesammelt, als die Schulen geöffnet waren und die Aktivitäten der erwachsenen Bevölkerung eingeschränkter waren", sagte der Wissenschaftler Axel Gandy vom Londoner Imperial College gegenüber BBC News.
Zum ersten Mal nachgewiesen wurde das neue Virus laut scienxx.de bereits am 20. und 21. September 2020 in Proben aus Südengland und London. 1600 Fälle ließen sich dem neuen Stamm zuordnen, wobei Epidemiologen von weit mehr Betroffenen ausgehen.
Um 30 Prozent tödlicher: B117 gefährlicher als gedacht?
Laut einer vorläufigen Analyse des britischen Experten-Gremiums Nervtag (The New and Emerging Respiratory Virus Threats Advisory Group) könnte die Corona-Mutante B117 zusätzlich um 30 Prozent tödlicher sein. Das berichtet die Zeit. Die Experten seien in einer ersten Auswertung von Studiendaten aus Großbritannien zu dem Schluss gekommen, dass Patienten, die an der B.1.1.7-Mutante erkranken, wahrscheinlich häufiger sterben.
FFP2-Masken bei Amazon ansehenDas Nervtag-Komitee habe Ergebnisse aus verschiedenen Studien des Imperial College London, der London School of Hygiene and Tropical Medicine, von Public Health England (PHE) und der University of Exeter verglichen. Dabei ging es darum, ob sich die Sterblichkeitsrate durch Infektionen mit der Coronavirusvariante B117 verandert.
Dabei kamen die verschiedenen Studien zwar zu ziemlich weit auseinanderliegenden Ergebnissen, so die Zeit. In der Summe hätten die Forscher nun aber geschätzt, dass die Sterblichkeit sich bei B117 um ein Drittel erhöht. Noch bewegt sich die Zunahme offenbar auf einem niedrigen Gesamtlevel. Man müsse mitbedenken, dass Sars-CoV-2 an sich nicht extrem tödlich sei - anders als etwa Ebola, das viel mehr Menschen umbringt. Die geschätzte Erhöhung um ein Drittel würde bei Covid-19 laut Zeit bedeuten: Sterben bei der früheren Virus-Variante 10 von 1000 diagnostizierten Infizierten, wären es bei der neuen Variante dann 13 bis 16 von 1000.
Covid-19: Wo kommt die Mutation her?
Doch wo kommt die Mutation eigentlich her? Virologen gehen laut scinexx.de davon aus, dass sich der mutierte Stamm unter besonderen Umständen entwickelt haben muss.
Ursprung könnte eine immungeschwächte Person gewesen sein, die zusätzlich eine chronische Infektion hatte.
Bei dieser Person könne sich eine Infektion mit dem Coronavirus über Monate hinweg ziehen. Wurde diese Person dann mit antigenkörperhaltigem Rekonvaleszenten-Plasma behandelt, könnte dies dafür gesorgt haben, dass besonders "fitte" und "starke" Coronaviren sich trotzdem halten - und mutieren.
Mutation ist besorgniserregend: Reicht ein Lockdown noch aus?
Besorgniserregend könnte für die Wissenschaftler auch der r-Wert der Mutation sein. Das Coronavirus habe von Natur aus einen r-Wert von ungefähr 3,5. Dieser Wert beschreibt, wie viele Menschen eine infizierte Person durchschnittlich ansteckt.