Corona Deutschland: Digitaler Impfpass schon im Sommer nutzbar? Das ist geplant
Derzeit werden verschiedene digitale Impfpässe entwickelt, die im Sommer das Reisen einfacher machen sollen. Auch bei der Corona-Warn-App soll es diesbezüglich bald ein Update geben.
Der Greenpass, der seit dem 6. August für den Zutritt zu Restaurants, Theatern, Hallenbädern, Turnhallen, Museen und anderen Versammlungsorten erforderlich ist, wird jedem gewährt, der in den letzten neun Monaten mindestens eine Impfdosis erhalten hat, sich in den letzten sechs Monaten von COVID-19 erholt hat oder in den letzten 48 Stunden negativ getestet wurde.
Foto: Ilia Yefimovich/dpa
Verschiedene digitale Impfpässe sollen das Reisen im Sommer ermöglichen
In der Corona-Warn-App soll es dazu noch vor den Sommerferien eine neue Funktion geben
Für Bürger, die kein Smartphone besitzen, bleibt die Papiervariante des Impfpasses bestehen
Wer als Bundesbürger vollständig durchgeimpft ist und nach einer Reise aus einem Hochrisikogebiet zurückkehrt, muss etwa in Niedersachsen und Baden-Württemberg nicht mehr in Quarantäne. In Rheinland-Pfalz gilt das schon länger, weitere Bundesländer denken darüber nach.
Digitaler Impfpass nach Covid-19-Impfung: Das ist geplant
In der Politik wurde lange ausgeschlossen, dass geimpfte Personen Vorteile haben, doch die Realität schafft nun Fakten. Bisher wurde die Impfung gegen Covid-19 nur auf dem Papier vermerkt, künftig soll es auch einen digitalen Impfpass geben.
In Israel, Schweden und Dänemark gibt es ihn schon. Bis Juni will auch die Europäische Union den "Grünen Pass" einführen. Wer damit seine Corona-Immunität nachweist, soll wieder europaweit reisen dürfen. Aber nicht nur die Europäische Union setzt auf den digitalen Ausweis, um Reisebeschränkungen aufzuheben.
Auch in der Corona-Warn-App soll es noch vor den Sommerferien ein weiteres Update geben. In der neuen Funktion soll sie ein Impfzertifikat anzeigen - damit können Bürger dann nachweisen, dass sie vollständig geimpft sind. Außerdem sollen negative Schnelltests angezeigt werden - die App wird dadurch zum Türöffner für viele Dinge unseres früheren Lebens.
Impf-Nachweis bald auch über Corona-Warn-App?
Lange Zeit galt die Corona-Warn-App als "zahnloser Tiger", doch die Zahlen sprechen inzwischen eine andere Sprache: Mehrere tausend Nutzer wurden schon wegen eines Kontaktes gewarnt und ließen sich nur deshalb testen. Sie ist eigentlich das ideale Vehikel für die Speicherung und Verwaltung des deutschen digitalen Impfpasses, denn sie läuft immerhin auf 27 Millionen deutschen Smartphones.
Zudem soll es einen EU-Impfpass, der offiziell "Digitales Grünes Zertifikat" heißen soll, geben. Er soll ermöglichen, "sich sicher in der Europäischen Union und im Ausland zu bewegen - für die Arbeit und im Tourismus", sagt Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Er soll dafür eine Impfung genauso erfassen wie eine überstandene Covid-19-Erkrankung und negative Testergebnisse nach PCR- oder Antigen-Methode. Wie beim Reisepass wird es zwar EU-Standards, aber offiziell für jedes Land einen eigenen Impfpass geben.
Für die deutsche Variante lässt die Bundesregierung eine Handy-App programmieren. Die soll den gelben Impfausweis aus Papier ergänzen - den halten Experten für fälschungsgefährdet. In der App werden dann Impfdatum, Impfstoff und Name des Geimpften gespeichert. Zusätzlich lassen sich Daten von Praxen und Impfzentren speichern. Zentraler Punkt ist aber ein QR-Code, der die Echtheit des Zertifikats garantieren soll und mit dessen Hilfe Grenzbeamte, Fluggesellschaften, Hotels und Restaurants den Gesundheitsstatus des App-Besitzers datenschutzkonform auslesen können. So soll jeder Prüfer nur die Auskünfte erhalten, die unbedingt nötig sind.
Digitaler Impfpass: Das Aus für die Papiervariante?
Nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit soll es die Papiervariante eines Impfnachweises weiterhin geben, denn nicht alle (vor allem ältere) Bürger haben ein Smartphone. Auf dem Markt werden auch haptische Corona-Testnachweise in Form kleiner Hefte angeboten, die etwa Digitalverweigerer, aber auch Datenschutzskeptiker noch in der Hand halten können.
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