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Weihnachtsrezepte aus aller Welt: 10 internationale Traditionsgerichte zum Fest

Mit der Vorfreude auf Weihnachten wächst auch die Kreativität in der Küche. Wir nehmen dich mit auf eine kulinarische Reise und zeigen dir Adventsspezialitäten aus aller Welt.
In der fränkischen Weihnachtsbäckerei dürfen Lebkuchen nicht fehlen. Sie sind bis weit über die Landesgrenze hinaus bekannt.
In der fränkischen Weihnachtsbäckerei dürfen Lebkuchen nicht fehlen. Sie sind bis weit über die Landesgrenze hinaus bekannt. Foto: CC0 / Pixabay / Emilia_Baczynska
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  • Wer bäckt was? Kekse aus Italien, Russland, Südafrika und weiteren Ländern 
  • Herkömmliche Rezepte mit internationaler Note
  • Inspiration für das Festtagsmenü

Weihnachten wird vielerorts auf unterschiedliche Art und Weise gefeiert - auch die kulinarischen Spezialitäten sind überall einzigartig. Ein Blick in andere Länder sorgt für mehr Abwechslung und Inspiration in der Weihnachtsbäckerei. Hier findest du eine kleine Auswahl an Rezepten aus aller Welt. 

1. Schneeflockenbrot aus Island

Das Gebäck mit dem so winterlich klingenden Namen besteht nur aus wenigen Zutaten, die vielleicht schon im Vorratsschrank liegen:

Eine Auswahl an Rührschüsseln zum Backen findest du hier
  • 30 ml Milch
  • 1 EL Margarine
  • 500 g Mehl
  • 2 TL Zucker
  • 1 TL Salz
  • 1 TL Backpulver
  • 500 g Pflanzenfett zum Frittieren

Zuerst wird die Milch erwärmt und die Margarine darin geschmolzen. Anschließend vermischst du die trockenen Zutaten und gibst die Milch-Margarine-Mischung dazu. Rolle den gut durchgekneteten Teig  anschließend zu dünnen Fladen aus und lagere sie zwischen Backpapierblättern. Währenddessen kannst du das Pflanzenfett in einer Pfanne erhitzen. In die Brote werden nun mit einem scharfen Messer kleine Muster geschnitzt und die daraus entstehenden Flächen umgeklappt. Backe das Fladenbrot im Pflanzenfett aus und lasse es auf einem Küchentuch austropfen. Dann kannst du die isländische Tradition mit ein wenig Schinken oder sonstigen Beilagen genießen. 

2. Wintercantuccini aus Italien

Bestimmt kennst du die berühmten italienischen Mandelkekse, die häufig zu Espresso serviert werden. Aber hast du sie auch schon einmal in der weihnachtlichen Variante mit Walnüssen und Schokotropfen probiert? Dazu brauchst du

  • 100 g Walnusskerne 
  • 250 g Mehl 
  • 1 TL Backpulver 
  • 125 g Rohrohrzucker 
  • 1 EL Vanillezucker 
  • 1 TL Lebkuchengewürz 
  • 1 Prise Salz 
  • 30 g weiche Butter 
  • 2 Eier 
  • 100 g Zartbitter Schokotropfen

Zuerst werden die Nüsse grob gehackt und in einer beschichteten Pfanne ohne Fett bei mittlerer Hitze geröstet. Während sie abkühlen, vermengst du die trockenen Zutaten (Mehl, Backpulver, Zucker, Vanillezucker, Lebkuchengewürz und Salz) zu einer homogenen Masse und formst daraus eine Mulde, in die du Eier und Butter hineingibst. Anschließend kommen Nüsse und Schokotropfen hinzu. Verknete die Zutaten zu einem glatten Teig und forme daraus drei etwa 30 cm lange Rollen. Diese stellst du nun in Frischhaltefolie oder Backpapier gewickelt für circa ein bis zwei Stunden in den Kühlschrank. Nach der Ruhezeit kommen die Rollen bei 200 °C (Ober-/Unterhitze) für 18-20 Minuten in den Backofen. Lasse sie ungefähr 10 Minuten abkühlen und schneide sie schräg in 1 cm breite Streifen. Lege die Kekse mit der Schnittfläche auf dem Blech aus und backe sie weitere 10-15 Minuten bei 100 °C. Lasse sie danach vollständig abkühlen, damit sie hart werden. In einer gut verschlossenen Dose sind die Cantuccini mehrere Wochen lang haltbar. 

3. Weihnachtspudding aus Großbritannien

Auf den britischen Inseln gibt es eine ganz besondere Festtradition: Mehrere Wochen vor Weihnachten wird ein Pudding angesetzt, der einige Tage lagern soll und am ersten Feiertag serviert wird. Sogar die deutsche Bundesregierung stellt dieses Rezept auf ihrer Homepage vor. Wenn du den "Christmas Pudding" selbst ausprobieren möchtest, benötigst du

  • 200 g Dörrpflaumen
  • 150 g Orangeat
  • 50 g kandierter Ingwer
  • 50 g kandierte Birnen oder Quitten
  • 100 g Mandelsplitter
  • 150 ml Rum
  • 75 g Mehl
  • 100 g Butter
  • 4 Eier
  • 120 g Semmelbrösel
  • 150 g Zucker
  • 1/2 TL Zimt
  • 1 Prise Piment
  • Mark einer Vanilleschote
  • 2 EL Amaretto-Likör
  • 1,5 TL Backpulver
  • auf Wunsch etwas Rum zum Einpinseln

Schneide zu Beginn die Dörrpflaumen sowie die kandierten Früchte in sehr kleine Stücke. Lasse sie für eine halbe Stunde in einer Schüssel mit dem Rum einweichen. Vermische die Semmelbrösel mit Mehl, Zucker und Mandelsplittern sowie mit Zimt, Vanille und Piment. Gib anschließend das mit Rum getränkte Obst hinzu, verrühre die Zutaten miteinander, decke sie mit Folie ab und lasse alles über Nacht ziehen. Am nächsten Tag geht es weiter: Schmelze die Butter in einem Topf und füge, sobald sie abgekühlt und noch flüssig ist, Eier, Likör, Milch und Backpulver hinzu. Verrühre die Mischung mit dem Teig vom Vortag und fülle sie in eine gefettete Puddingform. Nachdem alles luftdicht verschlossen ist, wird der Pudding in einem mit Wasser befüllten Bräter für etwa 5 bis 6 Stunden gegart. Dafür sollte das Wasser etwa drei Fingerbreit unter dem Rand der Form köcheln und regelmäßig nachgefüllt werden. Sobald an einem Holzstab keine Teigreste mehr hängenbleiben, ist der Pudding fertig. Nun kannst du ihn auskühlen lassen und eventuell mit Rum bestreichen. Wickle ihn in frische Alufolie und lasse ihn bis Weihnachten im Kühlschrank durchziehen. Alle zwei Tage sollte der Umschlag ausgetauscht werden, damit sich kein Schimmel bildet. An Weihnachten kommt der Pudding dann endlich auf den Tisch - nach Belieben auch flambiert. 

4. Käsekuchen im Glas aus den USA

Bist du noch auf der Suche nach einem Dessert für das Weihnachtsmenü? Wie wäre es mit einem winterlichen, saftigen New York Cheescake im Glas? Für sechs Personen benötigst du 

Dessertgläser findest du hier - jetzt ansehen
  • 300 g Hafercookies
  • 3 EL Spekulatius Creme
  • 175 g Frischkäse
  • 450 g Naturjoghurt 
  • 3 EL Zucker
  • 1 Prise(n) Zimt
  • 1 Granatapfel
  • 100 g grüne Pistazienkerne

Zerkleinere zunächst die Kekse, vermische sie mit der Spekulatiuscreme und gebe die Masse in sechs Gläser. Verrühre Frischkäse, Joghurt, Zucker und Zimt miteinander. Verteile die Creme ebenfalls in die Gläser und stelle sie für mindestens zwei Stunden in den Kühlschrank. Zum Schluss musst du nur noch den Granatapfel entkernen, die Pistazien hacken und die Mini-Käsekuchen damit dekorieren. Das Dessert wird kalt serviert. 

5. Petits Fours de Noel aus Frankreich

Diese kleinen Appetithäppchen aus Marzipan erinnern ein bisschen an Dominosteine. Wenn du dieses Rezept ausprobieren möchtest, benötigst du folgende Zutaten: 

  • 200 g weiche Butter
  • 100 g Zucker
  • 1 Päckchen Bourbon-Vanillezucker
  • 3 TL Lebkuchengewürz
  • 4 Eier
  • 200 g Mehl
  • 2 TL Backpulver
  • ca. 4 EL Orangensaft
  • 40 g Zucker
  • 1 EL Orangenlikör
  • 4 EL Orangenmarmelade
  • 1 Marzipandecke (Fertigprodukt, ca. 300 g)
  • 200 g Puderzucker
  • Orangensaft
  • Zitronensaft oder Milch
  • Lebensmittelfarbe
  • Zuckerperlen nach Belieben

Heize den Backofen auf 175 °C vor und lege eine Form (etwa 32 x 18 cm) mit Backpapier aus. Verrühre Butter, Zucker, Vanillezucker und Gewürze miteinander und füge dann Eier, Mehl und Backpulver hinzu. Anschließend wird die Masse auf das Blech gegeben und 50 Minuten gebacken. Koche nun den Orangensaft mit 40 g Zucker auf und rühre den Likör unter. Nun stichst du mehrmals in den Kuchen ein und gießt den soeben zubereiteten Sirup darüber. Stelle den Kuchen kalt, bevor du ihn auf 2 bis 3 cm Höhe begradigst und ihn senkrecht und waagerecht halbierst. Erwärme anschließend die Marmelade, bestreiche den Kuchen mit 3 Esslöffeln davon, lege den restlichen Kuchen darauf und verteile die übrige Menge auf der Oberfläche. Breite dann das Marzipan auf dem Kuchen aus, drücke die Decke leicht an, schneide die Ränder ab und stelle alles noch einmal für eine Stunde lang in den Kühlschrank. Zum Schluss kommt die Verzierung: Dafür wird der Puderzucker mit Orangensaft, Zitronensaft oder Milch angerührt. Teile den Kuchen in etwa 3 x 0,5 cm große Rechtecke und gieße den Zuckerguss darüber. Sobald die Glasur getrocknet ist, kannst du die Plätzchen nach Belieben dekorieren - zum Beispiel mit Zuckerperlen oder aufgespritzten Mustern aus Zuckerguss. Bon Appétit! 

6. Krismis Koekis aus Südafrika

Der Begriff "Krismis Koekis" kommt aus dem Afrikaans und bedeutet so viel wie "Weihnachtskekse". Für 65 Stück brauchst du 

  • 1 Ei
  • 125 g Zucker
  • 2 EL Aprikosenkonfitüre
  • 60 g weiche Butter
  • 300 g Mehl
  • ¼ TL Zimt
  • 1 TL Lebkuchengewürz
  • ¼ TL Ingwerpulver 
  • ¼ TL Salz
  • ¼ Pck. Backpulver
  • ¼ TL Natron 
  • 50 ml fettarme Milch

Schlage Ei und Zucker in einer Schüssel auf und füge Aprikosenkonfitüre und Butter hinzu. Vermische anschließend die trockenen Zutaten (Mehl, Gewürze, Salz, Backpulver, Natron) und gebe sie zusammen mit der Milch ebenfalls in die Schüssel. Verknete alles zu einem Teig und stelle ihn für eine Stunde kalt. Nach der Ruhezeit musst du vielleicht noch etwas Mehl ergänzen. Dann kannst du den Teig auf einer bemehlten Fläche ausrollen und mit Plätzchenformen Kekse ausstechen. Im vorgeheizten Ofen (220 °C) brauchen die Krismis Koekis ungefähr 10 Minuten. 

7. Melomakarona aus Griechenland

Mit Zutaten wie Olivenöl, Joghurt und Zitrusfrüchten bringen diese griechischen Kekse ein wenig Mittelmeer-Flair in deine Weihnachtsküche. Für 40 Stück brauchst du

Backbuch-Tipp: Weihnachtsplätzchen aus aller Welt - jetzt ansehen
  • 200 g Butter
  • 200 ml Olivenöl
  • 300 g Zucker
  • 1 TL Zimt und 1 TL Nelkenpulver
  • ½ TL geriebene Orangenschale
  • 1 TL Backpulver
  • 1 TL Natron
  • 200 g fettarmer Joghurt
  • 1 kg Mehl
  • 250 g grob gehackte Walnüsse
  • 100 g Honig
  • Saft einer Zitrone

Gib Butter, Olivenöl und 200 g Zucker in eine große Schüssel und schlage sie schaumig. Füge Zimt, Nelkenpulver, Orangenschale, Backpulver, Natron und Joghurt hinzu. Streue das Mehl in den Teig, bis er fest wird. Nimm nun etwas Teig in die Hand, drücke ihn flach und lege einige gehackte Walnüsse hinein. Bedecke die Nüsse vollständig und forme ein Oval. Die Plätzchen werden bei 180 °C eine halbe Stunde lang gebacken. Sobald sie abgekühlt sind, verkochst du die übrigen 100 g Zucker, den Honig, den Zitronensaft und 50 ml Wasser zu einem Sirup. Nun werden die Kekse mit dem noch heißen Sirup bestrichen und mit ein paar restlichen Walnüssen dekoriert. 

8. Kolachki aus Russland

Kolachki sind kleine, mit Walnüssen gefüllte Teigtaschen. Sie lassen sich ganz unkompliziert aus einigen Grundzutaten herstellen: 

  • 200 g Frischkäse (0,2 % Fett)
  • 200 g weiche Butter
  • 150 g Mehl
  • 50 g Zucker
  • 400 g fein gehackte Walnüsse
  • 1 Ei
  • 75 g Honig

Zu Beginn werden Frischkäse und Butter zu einer homogenen Masse vermischt. Gib anschließend Mehl und Zucker hinzu, forme daraus einen Teig und stelle ihn für zwei Stunden in den Kühlschrank. Für die Füllung vermengst du Walnüsse, Ei und Honig miteinander. Dabei sollte eine geschmeidige Masse entstehen - möglicherweise musst du noch etwas Wasser ergänzen. Heize den Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze vor und rolle den Teig zu einer dünnen Fläche von etwa 18 x 30 cm aus. Schneide mit einem Messer 15 Quadrate von etwa 6 x 6 cm hinein. Nun kommt auf jedes Rechteck ein Klecks Füllung, bevor zwei gegenüberliegende Enden in die Mitte geklappt werden. Lege die fertigen Plätzchen auf ein Blech und backe sie für etwa 12 Minuten, bis sie eine goldbraune Farbe angenommen haben. 

9. “Glögg”: Glühwein mit Mandeln und Rosinen aus Skandinavien

Auch ein warmes, winterlich gewürztes Getränk darf in der Adventszeit nicht fehlen. Das scheint beinahe ein ungeschriebenes Gesetz zu sein, denn Glühwein ist in vielen Ländern sehr beliebt. Wenn du auf der Suche nach ein wenig Abwechslung bist, eignet sich vielleicht die Variation aus Skandinavien - auch "Glögg" genannt

Dafür wird warmer Rotwein gemeinsam mit ein bisschen Zucker, winterlichen Gewürzen und (optional) einem Schuss Wodka oder Rum erwärmt. Das besondere i-Tüpfelchen bei diesem Getränk sind die Mandeln und Rosinen, die zusätzlich in die Tasse gegeben werden. 

Wenn es lieber alkoholfrei sein soll, kannst du Wein und Wodka durch Fruchtsäfte oder Tee ersetzen. 

10. Lebkuchen aus der Heimat

Last, but not least: Die Nürnberger Lebkuchen sind nicht nur bei uns, sondern auch in anderen Ländern eine beliebte Leckerei an Weihnachten. Kein Wunder - schließlich zählen sie zum Weltgenusserbe Bayern. Sie haben einen saftigen Teig sowie ein süßes, würziges und nussiges Aroma. Ihr typischer Geruch weht durch zahlreiche Weihnachtsmärkte. Du kannst ihn ganz einfach zu dir nach Hause holen, indem du die Lebkuchen selbst machst. Dafür benötigst du folgende Zutaten: 

Fränkische Back-Rezepte findest du hier
  • 100 g weiche Butter 
  • 300 g Zucker 
  • 8 Eier - getrennt 
  • 1 Packung Lebkuchengewürz (oder 1 TL gemahlene Nelken, 25 g Zimt)
  • 50 g Kakao
  • 100 g Rosinen in Rum getränkt
  • 200 g Zitronat (nach Belieben fein gehackt)
  • 500 g gemahlene Nüsse (Haselnuss oder auch gemischt mit Mandel oder Walnuss)
  • 6 EL Mehl
  • 1 Packung Backpulver
  • 80 Oblaten mit 5 cm Durchmesser 

Und so geht's: Trenne das Ei und schlage das Eiweiß zu Eischnee. Verrühre Butter, Zucker und Eigelb miteinander, bis eine schaumige Masse entsteht. Füge nun Lebkuchengewürz, Rosinen, Zitronat und Nüsse hinzu. Anschließend kommen noch Mehl und Backpulver in die Schüssel - dann kannst du alles mit dem Mixer gut vermengen. Als Letztes wird der Eischnee untergehoben. (Unser Geheimtipp: Wenn der Teig über Nacht im Kühlschrank ruht, schmeckt er gebacken besonders gut.) Heize den Ofen auf 150 °C vor, lege die Oblaten mit etwas Abstand auf ein Backblech und verteile darauf mit zwei Esslöffeln den Teig. Die Lebkuchen brauchen etwa 20 Minuten im mittleren Einschub. Nachdem die Nürnberger Lebkuchen abgekühlt sind, kannst du sie nach Belieben mit Schokolade, Zuckerguss oder Mandeln verzieren. 

Fazit

Die Küche ist ein hervorragender Ort, um andere Kulturen und Traditionen besser kennenzulernen. Mit Rezepten aus Großbritannien, Südafrika, Skandinavien und vielen weiteren Ländern bereicherst du nicht nur deine eigene Plätzchendose, sondern kannst auch deine Mitmenschen überraschen und inspirieren. 

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