Laut dem Robert-Koch-Institut sind ungefähr 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland übergewichtig. Kinderdesserts schmecken zwar gut, aber sind nicht wirklich gesund. Manche sind gar wahre "Dickmacher", wie Stiftung Warentest jetzt herausgefunden hat. Eltern sollten diese Produkte nur selten als Nachtisch oder als Zwischenmahlzeit anbieten.
Stiftung Warentest hat 25 Kinderdesserts getestet. Von den getesteten Desserts schneiden vier "ausreichend" und eins "mangelhaft" ab. Positiv fallen acht Frischkäsezubereitungen sowie ein Joghurt und drei Puddings auf. Wir verraten Ihnen, von welchen Kinderdesserts Sie besser die Finger lassen und welche Sie ohne Sorgen kaufen können.
Ein Produkt hat 14-mal so viel Fett wie der Sieger
Das wichtigste Testkriterium ist laut Stiftung Warentest die ernährungsphysiologische Qualität. Gute Noten in diesem Punkt bedeuten, dass sich ein Kind eine Portion als Nachtisch oder Snack mit ruhigem Gewissen genehmigen kann. Für Kinder ab etwa sieben Jahre wären sogar zwei kleine Becher drin. Immerhin 12 der 25 getesteten Produkte erhielten die Note "gut".
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Fast alle Frischkäsezubereitungen schneiden gut ab. Ernährungsphysiologisch am besten sind die Fruchtzwerge "weniger süß" (53 Cent pro 100 Gramm), gefolgt von den Fruchtzwerge-Varianten "bio" (80 Cent) und FruchtZerge "klassisch" (53 Cent) sowie Ehrmanns "Monsterbacke" (26 Cent). Ähnlich gut sind zum Beispiel die preiswerten Handelsmarken "Fruchtjuniors" von Aldi Süd und Aldi Nord (17 Cent pro 100 Gramm).
Ein Produkt schnitt im Test besonders schlecht ab: "Angry Birds" von Zott hat pro Portion bis zu sechsmal so viel Kalorien wie ein Becher Fruchtzwerge oder Monsterbacke und etwa viermal so viel Zucker und 14-mal so viel Fett. Die fünf Schlusslichter im Test sind eigentlich Süßigkeiten. In den Portionen sind etwa so viele Kalorien enthalten, wie man ansonsten in einem Drittel einer Tafel Milchschokolade vorfindet.
Gesünder als Früher
Die getesteten Kinderdesserts gehören zu der Kategorie der verarbeiteten Lebensmittel. Alle Produkte enthalten Zusatzstoffe, zusätzlichen Zucker und oftmals noch extra Aromen. Der Fruchtanteil vieler Fruchtdesserts liegt gerade einmal bei sechs Prozent.
Aber im Vergleich zu vor ein paar Jahren sind die meisten Produkte gesünder geworden. Bereits im Jahr 2000 hatte Stiftung Warentest einen Test durchgeführt. Die Vorläuferversionen von einigen Produkten aus dem aktuellen Test waren auch dabei. Kinderdesserts wie "Monsterbacke" oder "Fruchtzwerge" enthielten damals etwa doppelt so viel Fett, ein Drittel mehr Zucker und ein Drittel mehr Kalorien.
Doch es gibt gesündere Alternativen, wie beispielsweise Naturjoghurt mit ungesüßten Beeren oder unbehandelten Quark mit Apfelmark und Mandeln, denn dann nehmen die Kinder keinen zugesetzten Zucker auf und gewöhnen sich an den Geschmack von Originalfrüchten. Außerdem liefern Obst und Nüsse noch weitere wichtige Nährstoffe wie Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und ungesättigte Fettsäuren, so Stiftung Warentest.