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Hitzebeständige Pflanzen

Hitzebeständig und robust: Diese Pflanzen überleben einen trockenen Sommer

Der Garten ist jedes Jahr eine Herausforderung. Welche Pflanzen haben den Winter überlebt und wie kann ich robuste und hitzebeständige Pflanzen finden, die der Wasserknappheit trotzen?

Da uns der Klimawandel vermutlich trockene Somme bescheren wird, solltest du deinen Garten dementsprechend anpassen. Die Herausforderung besteht darin, möglichst robuste Pflanzen auszuwählen, die sowohl Trockenheit und Hitze als auch Frost vertragen.

Merkmale hitzebeständiger Pflanzen

Wie Mein schöner Garten schreibt, haben hitzebeständige Pflanzen bestimmte Merkmale. Dickblattgewächse, sogenannte Sukkulenten, können in den Blättern Wasser speichern. Außerdem sind sie, wie ARD alpha informiert, mit einer Wachsschicht überzogen. Mauerpfeffer und Mittagsblume sind solche Exemplare. Pflanzen, die haarige, bzw. Blätter mit Flaum haben, trocknen auch nicht so schnell aus. Die Härchen reflektieren genauso wie graue oder silbrige Blätter das Sonnenlicht, sodass sich die Pflanze nicht aufheizt. Ein schönes Beispiel ist da der Wollziest. Wie der Name schon sagt, hat er sehr behaarte Blätter, ist winterhart und ein guter Bodendecker.

Wollziest - hier direkt ansehen

Auch sehr kleinblättrige Pflanzen sind im Vorteil bei Hitze, da die kleinen Blätter weniger Verdunstungsfläche bieten. Harte Blätter dagegen haben mehrere Zellschichten und schützen sich so vor Austrocknung. Der kleine Mannstreu zum Beispiel ist distelartig, sehr anspruchslos, was den Boden angeht und winterhart. Er blüht manchmal bis in den Oktober und ist bienenfreundlich. Pflegeleichte Staudenpflanzen sind außerdem Mädchenauge, Sonnenhut, Mohn und die Königskerze, die sich oft wild aussäht.

Kleiner Mannstreu - hier direkt ansehen

Je tiefer Pflanzen wurzeln, um an Wasser zu kommen, desto resistenter sind sie gegen Trockenheit. Der Star unter diesen Pflanzen ist die Rose. Es gibt sie in vielen Varianten, sie blüht schön, ist bienenfreundlich und winterhart. Vor komplizierter Pflege brauchst du keine Angst zu haben, es gibt so viele Sorten, da ist auch etwas für deinen Garten dabei. Bewährt haben sich auch mediterrane Pflanzen, wie Lavendel und Salbei. Sie schützen ihre Blätter mit ätherischen Ölen.

Lavendel - hier direkt ansehen

Gartengestaltung: So bist du für trockene Sommer gerüstet

Um deinen Gartenboden feucht zu halten, solltest du Folgendes beachten: Je mehr freie bzw. unbewachsene Fläche du hast, desto eher kommt es zu Austrocknung. Um das zu vermeiden, pflanzt du am besten Bodendecker wie z. B. Immergrün an. Noch freie Bereiche bestreust du mit Rindenmulch. Eine günstige Lösung ist die Abdeckung mit Rasenschnitt, der sowieso anfällt. So hältst du die Feuchtigkeit in der Erde. Die Erde sollte außerdem wasserdurchlässig und locker sein, da viele Pflanzen bei Staunässe faulen.

Ebenso solltest du darauf achten, dass dein Garten vor Wind geschützt ist. Das erzielst du durch Anpflanzung von Hecken oder Bäumen am Rand des Gartens. Je nachdem wie groß dein Grundstück ist, hast du die Wahl zwischen verschiedenen Gehölzen, die dem Standort angepasst sein sollten. Im Idealfall ist dein Grundstück bereits auf einer Seite z. B. durch ursprünglichen Bewuchs oder eine Hecke deines Nachbarn begrenzt.

Ein Gartenteich oder leicht feuchte Gräben sorgen zusätzlich für Abkühlung. Die Bewässerung der Pflanzen sollte direkt am Boden unter der Pflanze erfolgen, da Wassertropfen auf den Blättern zu Verbrennungen führen können.

Conservation Gardening: Das steckt dahinter

Eine aktuelle Studie des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung Halle-Jena-Leipzig (iDiv) hat herausgefunden, dass ca. 50 % der in Deutschland heimischen Pflanzen, die mit Trockenheit gut zurechtkommen, vom Aussterben bedroht sind. Das liegt daran, dass diese Gewächse stickstoffarmen Boden bevorzugen, aber durch industrielle Landwirtschaft unsere Böden so überdüngt sind, dass es zu stickstoffhaltige Erde gibt. Die dadurch schnell wachsenden Pflanzen vertreiben so die eigentlich trockenresistenten.

Es empfiehlt sich dem entgegenzuwirken und verstärkt gefährdete Pflanzen in deine Gartengestaltung miteinzubeziehen. Dieses Konzept nennt sich Conservation Gardening, grob übersetzt: Erhaltendes Gärtnern.

Du solltest in deinem Garten solche Pflanzen, die ursprünglich aus trockenen Regionen kommen, mit heimischen Gewächsen kombinieren. Dafür haben die Expert*innen sogar eine App entwickelt, die dir zeigt, welche Pflanzen in deiner Region besonders geeignet sind.

Fazit

Das Klima ändert sich und wir müssen uns anpassen. Wenn du deinen Garten schon mehrere Jahre pflegst, hast du die Veränderungen sicher wahrgenommen und bereits reagiert. Wie du hier lesen kannst, gibt es viele Möglichkeiten, dich ausführlich zu informieren, damit du auch in Zukunft viel Freunde an deinem Garten hast.

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