Kein Frühling ohne Tulpen: Tipps direkt vom Gärtner
Tulpen, Hyazinthen und Narzissen gehören im Frühling einfach dazu. Bereits im Herbst werden Blumenzwiebeln ins Beet gesetzt. Doch wie läuft das eigentlich in einer Gärtnerei ab? Und auf was sollte man zu Hause achten?
Stolz präsentiert Micheal Böhmer von der Gärtnerei Blumen Hohe seine Tulpen. Bild: Redaktion
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Die Gärtnerei Blumen Hohe ist Profi, wenn es um den eigenen Anbau von Schnittblumen und Topfpflanzen geht. Für den kommenden Frühling wurden bereits im Herbst Tulpenzwiebeln gelegt.
Winterruhe im Kühlhaus
Anders als beim Hobbygärtner verbringen die Zwiebeln Ihre Winterruhe allerdings nicht in der Erde, sondern im Kühlraum. Das Lagern im Kühlraum gibt Böhmer die Möglichkeit, Kontrolle über den Aufwuchs und die Qualität der Tulpe zu haben. In der Kälte des Kühlraums bilden sich zwar kleine Triebspitzen, jedoch beginnt die Zwiebel nicht komplett auszutreiben. Michael Böhmer kann so den Blühzeitpunkt der Tulpe kontrollieren und gezielt steuern. In Kisten werden die Zwiebeln dann zum Austreiben ins Gewächshaus gebracht und können nach ein paar Wochen geschnitten werden. In der Gärtnerei Blumen Hohe beginnt der erste Tulpenschnitt bereits im Dezember.
Achtung vor Nässe
Doch für den Hobbygärtner ist dieser Prozess meist deutlich schwerer und nicht aus allen Tulpenzwiebeln entstehen im Frühling dann tatsächlich schöne bunte Tulpen. "Das Hauptproblem mit den jungen Zwiebeln im Herbst ist, dass der Boden im Garten meist zu nass ist und die Zwiebel nicht langsam austreibt, sondern fault" erklärt Michael Böhmer. Schwere Böden lassen sich durch das Untermischen von Sand durchlässiger machen, damit die Pflanzen nicht so nass stehen.
Qualität der Tulpen
"In der Regel kann man sagen, je größer die Tulpenzwiebel, desto größer auch die Blüte der Tulpe" weiß Floristmeister Böhmer. Tulpen sind an sich sehr robust und pflegeleicht. Da sie ursprünglich aus Persien stammen, halten sie unseren kalten Winter und unseren warmen Sommer in der Regel gut aus. Es gibt zahlreiche Arten und Sorten. Die verschiedenfarbigen Blüten können einfach oder gefüllt, glocken- bis napfförmig sowie gefleckt oder gestreift sein. Streifen und Flecken in der Tulpe, sind auf den Tulpen-Mosaikvirus zurückzuführen. Dieser ist in der Zwiebel eingeschlossen und sorgt für die farbige Abwechslung in der Blüte.
Michael Böhmers Profitipp: Die Qualität der frisch geschnittenen Tulpen erkennt man am Geräusch, das sie machen, wenn man die Stile aneinander reibt. Ertönt dabei ein Quietschgeräusch kann man sich sicher sein, dass die Tulpen von guter Qualität sind, und dementsprechend in der Vase auch länger stehen und halten.