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Superfood selber anbauen: So ziehst du dein eigenes Mikrogrün

Es macht Spaß und ist gesund: Mikrogrün. Du kannst es ganz einfach auf der Fensterbank züchten. Du brauchst keinen Garten, ja nicht einmal einen Balkon und hast stets frische Vitamine.
Mikrogrün: Eine flache Schale und ein Plätzchen am Licht - mehr braucht es nicht.
Mikrogrün: Eine flache Schale und ein Plätzchen am Licht - mehr braucht es nicht. Foto: CC0 / Pixabay / pcpant
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  • Mikrogrün - neues Superfood?
  • Welche Gemüse und Kräuter sich dafür eignen
  • Tipps zu Anbau und Pflege
  • So schmecken die kleinen Grünen

Ein neuer Trend der gesunden Ernährung: Mikrogrün. So heißen die ganz jungen Pflänzchen aus schnell wachsenden Gemüse- oder Kräutersamen. Sie wachsen etwas länger als Sprossen, sind damit größer und haben bereits erste Blätter, die du essen kannst. Viele Sterneköche benutzen sie inzwischen, um ihre Gerichte geschmacklich und fürs Auge zu bereichern. Mikrogrün gilt als neues Superfood. So werden Lebensmittel bezeichnet, die besonders viele Nährstoffe beinhalten und daher als äußerst gesund gelten. Mikrogrün braucht nicht viel Pflegeaufwand und ist sehr schmackhaft. Auch Kinder können es anpflanzen und so spielerisch mit den Themen Natur und gesunde Ernährung bekannt werden.

Super gesund?

Eine Studie der Universität von Maryland/USA untersuchte den Anteil an Nährstoffen in Mikrogrün im Vergleich zu den jeweiligen ausgewachsenen Pflanzen. Sie fanden im Mikrogrün vier bis 40-mal mehr Nährstoffe (Vitamine, Mineralien, Antioxidantien), als in den erwachsenen Pflanzen.

Allerdings: Mikrogrün allein reicht trotzdem nicht zur optimalen Nährstoffversorgung. Da müsstest du schon extrem viel davon essen. Doch es ist auf jeden Fall eine ausgezeichnete Nahrungsergänzung. Gerade im Winter, wenn du nicht so einfach frisches Grünzeug bekommst.

Super daran ist auch, dass es so schnell wächst. Viele Sorten kannst du schon nach etwa einer Woche ernten. Du hast dann ganz frische Rohkost.

Diese Pflanzen kannst du ansäen

Grundsätzlich eignen sich alle Gemüsepflanzen und Kräuter, deren grüne Blätter du essen kannst. Für Anfänger besonders zu empfehlen sind Sorten, die schnell wachsen, wie Brokkoli, Radieschen, Rucola, Rauke, Basilikum oder Senf. Auch gut sind zum Beispiel:

  • Amarant
  • Blumenkohl
  • Buchweizen
  • Chia
  • Dill
  • Erbsen
  • Fenchel
  • Karotten
  • Kerbel
  • Kresse
  • Mangold
  • Rosenkohl
  • Rote Beete
  • Schnittsalate 
  • Weizengras                    

Doch Vorsicht: Nachtschattengewächse (wie Tomate, Paprika, Chili, Aubergine, Kartoffel) darfst du nicht nehmen, da deren Blätter giftig sind.

Das brauchst du, um anzufangen

Du benötigst keine speziellen Samen. Nimm ganz normales Saatgut von Gemüse oder Kräutern. Das Mikrogrün braucht Erde, um daraus Nährstoffe zu ziehen. Watte als Unterlage, wie bei Kresseansaat, genügt also nicht. Am besten eignet sich Anzuchterde. Nimm möglichst Bio-Qualität, auch beim Saatgut. Das ist besser für dich und die Umwelt.

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Außerdem brauchst du ein Pflanzgefäß. Dazu eignet sich eigentlich jede Schale oder auch alte Verpackungen wie zum Beispiel Eierkartons. Wichtig ist, dass Wasser abfließen kann, damit keine Staunässe entsteht. Sonst besteht die Gefahr, dass deine Pflänzchen schimmeln. Entweder ist dein Gefäß also durchlässig bzw. hat Abflusslöcher (Untersetzter darunter stellen und überschüssiges Wasser abgießen). Oder du gibst unten ins Gefäß eine Drainageschicht aus Blähton, Tonscherben oder Kies.

Im Handel kannst du natürlich auch fertige Anzuchtsets kaufen.

Und so geht es

  • Fülle etwa  3 cm Erde in dein Pflanzgefäß. Die Erde gut wässern, sodass sie feucht ist, aber nicht durchnässt. Dann verteilst du die Samen auf die Erde. Du kannst dicht streuen oder du ziehst mit dem Finger Rillen und säst in Reihen an. Die Samen dann vorsichtig andrücken.
  • Es gibt Licht- und Dunkelkeimer unter den Pflanzen. Das steht auf der Anweisung der Samenpackungen. Bei Dunkelkeimern gibst du etwas Erde über die Samen und deckst sie so ab. Lichtkeimer bleiben auf der Erde. Manche Leute decken die Samen anfangs mit Folie ab.
  • Einige härtere Samen musst du übrigens vor der Aussaat über Nacht einweichen. Hinweise dazu findest du auch auf der Verpackung.
  • Stell dein Mikrogrün auf eine warme, helle Fensterbank. Die Pflänzchen brauchen ausreichend Licht, damit sie grün werden, aber nicht zu viel direkte Sonne. Du solltest regelmäßig lüften, denn frische Luft hilft gegen Schimmelbildung.
  • Bewässere deine kleine Plantage alle ein bis zwei Tage, am besten mit frischem Leitungswasser aus einer Sprühflasche. Das Grün soll nicht austrocknen, aber auch nicht zu nass werden. Wenn die Pflänzchen etwas gewachsen sind, kannst du mehr gießen.

Ernten und genießen

Du kannst ernten, wenn mindestens zwei erste grüne Blättchen (nach den Keimblättern) gewachsen sind. Besser wären noch ein paar Blättchen mehr. Du schneidest dein Mikrogrün mit einem scharfen Messer knapp über der Erde ab. Anders als bei Sprossen isst du die Wurzeln hier nicht mit.

Einmal geerntet, solltest du dein Mikrogrün genießen, solange es frisch ist. Du kannst es direkt roh essen. Alle Pflänzchen haben unterschiedliche Geschmacksnoten. Manche, wie Brokkoli, schmecken milder, andere wie Radieschen pikant. Aber alle sind sehr geschmacksintensiv.

Lecker schmeckt das Grün auf einem Butterbrot. Oder als Zugabe in einem Salat. Manche schwören auf den Burger mit Mikrogrün. Du kannst es als Würze auf Suppen oder andere Gerichte geben. Das schmeckt nicht nur gut, sondern sieht auch dekorativ aus. Oder du mixt dir Mikrogrün in deinen Smoothie.

Gartenarbeit kann man von der Steuer absetzen. Das solltest du wissen.

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