Angesichts der steigenden Preise wird auch die Rentenplanung immer wichtiger. Wie viel Geld du im Alter zur Verfügung haben wirst, kannst du ganz schnell online berechnen. Wir verraten dir außerdem die vier wichtigsten Faktoren der Altersvorsorge und was es mit der "Renten-Information" auf sich hat.
Eigene Rente einfach und schnell berechnen: Gesetzliche Altersvorsorge, private Vorsorge, Riester-Rente und Rürup-Rente - das Thema Rente wird in Deutschland großgeschrieben. Gerade in der Politik ist die Altersvorsorge eine heiß diskutierte Angelegenheit. Immer wieder werden neue Renten-Konzepte entwickelt und vorgestellt. Doch für viele Menschen ist die Zusammensetzung ihres Alterseinkommens undurchsichtig. Hier erfährst du, welche Faktoren bei der Berechnung deiner Rente besonders wichtig sind.
Die "Renten-Information": Wie viel erfährst du über deine Rentenansprüche?
Die "Deutsche Rentenversicherung" schickt jährlich an alle Versicherten ein Informationsschreiben über deren Rentenansprüche. Diese soll als Planungsgrundlage für alle Bundesbürger dienen.
Die "Renten-Information" wird automatisch allen Versicherten, die mindestens 27 Jahre alt sind und bereits seit fünf Jahren in die Rentenkasse einzahlen, postalisch zugesendet.
Das Schreiben enthält Details über den derzeitigen Rentenanspruch und ab wann die Regelaltersrente bezogen werden kann. Dabei werden allerdings nur Informationen zur gesetzlichen Rentenversicherung genutzt. Alle privaten Einkünfte, Betriebsrenten oder Riester-Renten werden bei der "Renten-Information" nicht miteinbezogen. Die Informationen zu allen nicht-gesetzlichen Renten werden dir von den Anbietern selber zugesandt. Allerdings ist es schwierig die Angaben zu vergleichen, da die Leistungen variieren können, von beispielsweise Einmalauszahlungen bis hin zu unverbindlichen Zielrenten.
Rente berechnen: Diese Faktoren sind wichtig
Für die gesetzliche Rente gibt es klare Vorgaben. Die monatliche gesetzliche Rente ist von insgesamt vier Faktoren abhängig:
- den Entgeltpunkten
- dem aktuellen Rentenwert
- dem Rentenfaktor
- dem Zugangsfaktor
Die gesammelten Entgeltpunkte sind der wichtigste Wert. Er setzt sich aus dem Vergleich Ihres Jahresverdienstes mit dem Durchschnittsverdienst aller Versicherten zusammen. Liegt Ihr Jahresgehalt genau im Durchschnitt, so erhältst du exakt einen Entgeltpunkt für das gearbeitete Jahr. "Zeiten, in denen du deine Kinder erzogen oder Angehörige gepflegt hast, werden so berücksichtigt, als hättest du in diesem Zeitraum einen „hypothetischen“ Verdienst gehabt, der sich voll oder anteilig nach dem jeweiligen Durchschnittsverdienst richtet", heißt es vonseiten der "Deutschen Rentenversicherung".
Der aktuelle Rentenwert ist der Gegenwert, der einem Entgeltpunkt entspricht. Dieser Wert ist in Westdeutschland (34,19 Euro) und Ostdeutschland (33,23 Euro) unterschiedlich. Ab 2022 können sich Senioren auf eine höhere Rente freuen: Eine Änderung der Rentenformel macht das möglich. Der Rentenfaktor definiert die Art Ihrer Rente: Je nachdem, ob du beispielsweise Vollwaise, Halbwaise oder Witwe bist, gibt es hier Zuschläge und Abzüge. Der Zugangsfaktor berücksichtigt, mit welchem Alter du anfängst, deine Altersvorsorge zu beziehen. Solltest du noch vor der Regelaltersgrenze in Rente gegangen sein, werden auch hier Abzüge getätigt.
Weitere Altersabsicherungen neben der gesetzlichen Rente
Alle weiteren Rentenformen sind optional. So gibt es beispielsweise noch die betriebliche Altersvorsorge, welche je nach Unternehmen unterschiedlich ausfällt. Die betriebliche Rente kann eine Direktanlage über das Unternehmen sein, oder eine externe Geldanlage durch den Verzicht eines gewissen Teils des Bruttogehalts bis zur Beitragsbemessungsgrenze (aktuell 58.050 Euro).
Daneben existieren noch weitere Altersabsicherungen, wie die staatlich geförderte Riester-Rente, die Rürup-Rente, Rentenversicherungen oder die Lebensversicherung. Wie du die Frührente ohne Abschläge schon mit 63 Jahren erhältst, erfährst du hier.
Wer sich neben der gesetzlichen Rente ein weites Altersmodell zulegen möchte, der sollte sich Hilfe bei unabhängigen Verbraucherzentralen oder Honorarberatern suchen. Banken- oder Versicherungsvertreter arbeiten hingegen provisionsorientiert.
Die Rente ausrechnen: Wo gibt es einen Rentenrechner?
Sobald mehrere Rentenmodelle miteinander kombiniert werden, wird es schwierig den Überblick zu behalten und eine Prognose für den tatsächlichen Rentenwert abzugeben.
Im Internet gibt es zahlreiche Rechner, welche dir versprechen deine Netto-Rente auszurechnen. Dabei sollen sowohl Steuern und Inflationserwartungen berücksichtigt werden. Doch auch hier können oftmals entscheidende Faktoren nicht miteinbezogen werden.
Niels Nauhauser von der "Verbraucherzentrale Baden-Württemberg" warnt sogar gegenüber der Frankfurter Rundschau vor der Gefahr der Renten-Hochrechner: "Prognosen sind weder für die Kapitalmarktentwicklung noch für das zukünftige Verhalten der Anbieter zuverlässig möglich."
Diese Rentenrechner dienen für einen groben Überblick
Eine sichere Zahl, welcher Wert später mal monatlich auf deinem Konto landen wird, ist also nicht möglich. Wenn du nun allerdings doch einen groben Überblick haben willst, kannst du auf folgende Rechner zurückgreifen:
- Der Vorsorge Rechner von "Stiftung Warentest"
- Der Rentenlücken-Rechner des "Deutschen Fondsverband"
- Der Online-Rechner der "Deutschen Rentenversicherung"
Im Internet gibt es noch zahlreiche weitere Rechner, welche allerdings häufig nur die gesetzliche Rente miteinbeziehen.
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