Kräutelsuppe, Karfreitagsratschen, Osterbrunnen - das Brauchtum rund ums Osterfest ist vielfältig. Gepflegt wird es in Bayern und Franken vor allem auf dem Land.
Karfreitagsratschen und Speiseweihe: Osterbräuche in Franken und Bayern
Dort kommt am ehesten am Gründonnerstag eine würzige Suppe auf den Tisch, ersetzen Ratschen die Kirchenglocken und werden Speisen zur Weihe in die Kirche gebracht. Einige Osterbräuche - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - im Überblick:
KARFREITAGSRATSCHEN: Wenn nach dem Gloria bei der Gründonnerstagsmesse die Glocken schweigen und erst in der Osternacht wieder das erste Mal läuten, schlägt die Stunde der Karfreitagsratschen. Ministrantinnen und Ministranten erzeugen mit den hölzernen Klappern auf der Straße einen eigenartigen Lärm. Auch in der Kirche ersetzen die Ratschen das Glockenläuten etwa bei der Wandlung. Es gibt auch fahrbare Ratschen auf Schubkarren und Kastenratschen, die mit einer Kurbel betrieben werden.
SPEISENWEIHE: Endlich ist die Fastenzeit vorbei, es darf wieder alles gegessen werden. Entsprechend üppig sind die Körbe mit Speisen gefüllt, die an Ostern mit in den Gottesdienst genommen und am Altar geweiht werden. Auf alle Fälle gehören bunte Ostereier hinein, auch Salz, fast immer liegt ein geräucherter Schinken dabei, Brot oder ein aus Hefeteig gebackenes Osterlamm. Das Ei symbolisiert neues Leben, Salz die Auferstehung. So mancher ältere Gläubige legt das hartgekochte Ei angeschlagen ins Körbchen, "damit die Weihe auch eindringen kann", wie er seinen Enkelkindern weismachen will.