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Auto kaufen oder lieber leasen: Was ist aktuell günstiger?

Wer ein Auto kaufen möchte, steht vor der entscheidenden Frage: Leasen oder kaufen? Das sind die Vor- und Nachteile. Was Autokäufer unbedingt beachten sollten.
Leasing oder Neukauf: Was kommt günstiger?
Leasing oder Neukauf: Was kommt günstiger? Foto: CC0 / Pixabay / DariuszSankowski
  • Was ist zur Zeit die bessere Wahl beim Autokauf: Kaufen oder leasen?
  • Das sind die Vor- und die Nachteile
  • Besser vorher alles genau abwägen
  • Wie funktioniert Leasing überhaupt?

Kauf oder Leasing - was ist die bessere Wahl, wenn man ein Auto möchte? Wie alles andere auch, werden Autos immer teurer. Egal ob Neufahrzeug oder Gebrauchter - man muss mehr Geld in die Hand nehmen. Zu Recht kommt die Frage auf, ob Leasing die günstigere Alternative ist. 

Leasing hat Vorzüge - Kaufen aber auch

Egal ob der Alte inzwischen in die Jahre gekommen ist und sich einige teure Reparaturen andeuten, oder ob einfach mal wieder ein Neuer hermuss: die Frage, ob man einen neuen Wagen lieber kaufen oder leasen sollte, stellt sich vielen Menschen allemal. Doch was spricht dabei für die eine oder die andere Möglichkeit? Ist es nur ein vermeintlicher oder tatsächlicher Preisvorteil? Um die für sich richtige Variante herausfinden zu können, ist es gut, wenn man genau weiß, wie Leasing überhaupt funktioniert.

Im Grunde handelt es sich dabei um eine Art Mietvertrag, wie wir ihn auch von Wohnungen oder Häusern her kennen. Zunächst einmal ist es eine zeitlich befristete Überlassung eines Mietobjektes ohne das Bestreben, daran Eigentum zu erwerben. Bei einem Auto bedeutet das, dass man für die Dauer von zumeist 24 bis 48 Monaten ein Fahrzeug überlassen bekommt und dafür einen monatlichen Mietpreis zu zahlen hat. Je nach Vertrag ist auch eine Anzahlung fällig, die oftmals zwischen 10 und 25 Prozent liegt. Ist keine Anzahlung nötig, spricht man auch vom sogenannten Nullleasing. Das Leasingunternehmen wird dabei als Leasinggeber und der Mieter als Leasingnehmer bezeichnet. In den allermeisten Fällen ist der Leasingnehmer während der Leasingzeit für die Pflege, die Wartung sowie anfallende Reparaturen selbst verantwortlich.

Speziell für Unternehmen und Selbständige gibt es jedoch auch Fullservice-Leasingverträge, welche auch alle Wartungskosten beinhalten. Doch liegt es auf der Hand, dass diese Spezialverträge relativ teuer sind und zumeist für Privatleute nicht angeboten werden. Ein Kauf nach Ablauf der vereinbarten Leasingzeit ist grundsätzlich nicht vorgesehen, aber dennoch möglich. Dazu ist es aber sinnvoll, sich im Vertrag ein sogenanntes Vorkaufs- bzw. Ankaufsrecht einräumen zu lassen. In den meisten Fällen ist das für die Leasinggesellschaft ohnehin kein Problem, da diese an dem Fahrzeug üblicher Weise kein Interesse hat. Vielmehr möchte am ehesten der Autohändler das Fahrzeug zum Weiterverkauf erwerben. Wenn er aber schon einen Käufer hat, ist das auch für ihn interessant. Und der bisherige Besitzer kann sich bis zum Ende der Leasingzeit immer noch in Ruhe überlegen, ob er das Leasingfahrzeug vielleicht erwerben möchte. Doch ist das Leasing überhaupt die interessantere Variante als ein Auto zu kaufen.

Leasing oder Kaufen? Wann sich was für dich lohnt

Dabei gibt es eine ganze Reihe von Überlegungen anzustellen: Wer als Privatperson den Anschaffungspreis ohnehin auf dem Bankkonto liegen hat und sich schon die ganze Zeit über Niedrig- oder sogar Negativzinsen ärgert, für den ist ein Kauf besonders dann sinnvoll, wenn er geplant hat, sein Auto auf jeden Fall länger als die maximale Leasingzeit von vier Jahren zu fahren. Wer jedoch sein Bankguthaben gerade für die Modernisierung seines Hauses verwenden oder seinen Kindern finanziell unter die Arme greifen möchte, für den hat Leasing durchaus Vorteile. Dies gilt ganz besonders in der heutigen Zeit der zumindest bislang (noch) niedrigen Leitzinsen der Europäischen Zentralbank. Solange sich der Leitzins auf niedrigem Niveau befindet, lassen sich auch Autos kostengünstig finanzieren oder eben auch leasen.

Dem Vorteil, für die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs auf einen Schlag keine größere Summe einsetzen zu müssen, steht jedoch der Nachteil gegenüber, eine längerfristige Zahlungsverpflichtung zu haben. Wer zum Beispiel aufgrund von Arbeitslosigkeit die Leasingraten nicht mehr bezahlen kann, gerät dadurch in gewisse Schwierigkeiten. Aus einem bestehenden Leasingvertrag vor Vertragsende auszusteigen, ist in der Regel gar nicht so einfach. In solchen Fällen müssen meist mehrere tausend Euro aufgebracht werden, um den Restwert plus entgangener Leasingraten bei der Leasinggesellschaft auszulösen. Ein weiteres Problem liegt darin, dass am Ende eines Leasingvertrages erst einmal abgerechnet wird: Entweder wurde über die gesamte Zeit eine Höchstfahrleistung vereinbart, dann sind bei zu viel gefahrenen Kilometern pro Tausend bestimmte Kosten fällig. Hat man jedoch weniger Kilometer gefahren als vereinbart, erhält man zumeist weniger Geld pro nicht gefahrener Kilometern zurückerstattet als umgekehrt. Das Gleiche gilt, wenn ein Restwert für das Fahrzeug vereinbart wurde. Ist das Fahrzeug übermäßig abgenutzt oder gar beschädigt, müssen Ausgleichszahlungen geleistet werden. Es gilt also vorher genau zu überlegen, wie gut man die zu erwartende Fahrleistung im Voraus einschätzen kann.

Deutlich vorteilhafter sieht ein Leasingvertrag jedoch für Selbständige und Unternehmen aus. Diese können die monatliche Leasingrate einerseits von der Steuer absetzen und andererseits das gesparte Kapital für eine Kfz-Anschaffung womöglich sinnvoller in notwendige Geschäftsausstattung oder den Kauf von Waren investieren. Die anfallende Umsatzsteuer kann zudem noch verrechnet werden, was dann bei der monatlichen Rate immerhin weitere 19 Prozent einspart. Doch auch als Privatperson kann Leasing noch einen weiteren Vorteil haben: Oftmals bieten Händler für Modelle, deren Absätze gerade rückläufig sind oder aber neu am Markt eingeführt werden sollen, besonders attraktive Leasingkonditionen an. Hier lohnt es sich auf jeden Fall nachzufragen und vielleicht sogar ein anderes Modell zu wählen, um in den Genuss von einem außergewöhnlich günstigen Angebot zu kommen.