Günter Flegel Zugegeben: Der Baggersee ersetzt nicht das Mittelmeer, und Sandstrand ist nicht gleich Sandstrand. Aber in der Corona-Krise stehen Fantasie und Kreativität hoch im Kurs: ob in der Küche oder im Alltag mit Kindern. Aber auch für einen gestrichenen Urlaub kann man Alternativen finden!Wer es noch nicht gemacht hat, kann den Sommerurlaub natürlich nutzen, um statt Malle das Talent als Maler zu entdecken. Frischzellenkur für die eigenen vier Wände, alte Tapeten runter, neue Farben rein, Holzfußboden statt Laminat, das Esszimmer zieht ins Wohnzimmer und das Wohnzimmer ins Esszimmer ... so richtig nach Urlaub fühlt sich das aber nicht an. Wie wäre es damit: Der Gartenteich Wenn der Urlauber nicht ans Wasser kommt, warum dann nicht das Wasser zum Urlauber holen? Selbst im kleinsten Reihenhaus-Garten lässt sich mit ein bisschen Improvisationstalent eine plätschernde Oase schaffen, die das Auge und den Naturfreund erfreut.Die einfachste Variante des Gartenteichs ist die Regentonne aus dem Baumarkt. Hinreichend groß und tief und an einem sonnigen Platz aufgestellt, kann sie zur Heimat einer Zwergseerose werden. Näher an der Natur ist man mit einem bodengleich angelegten Teich. Es gibt vorgefertigte Becken aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), die kein Vermögen kosten. Freier in der Gestaltung ist man mit Teichfolie - der Aufwand ist da allerdings recht groß. Die Holzterrasse Planen, graben, sägen, schrauben: Der Bau einer Holzterrasse als Wohnzimmer im Freien ist eine Herausforderung für den begabten Selbermacher - und für größere Kinder eine prima Gelegenheit, handwerkliche Fähigkeiten zu testen. Für die Kanthölzer als Unterbau der Terrasse werden Punktfundamente aus Beton gegossen. Die Alternative ist ein Untergrund aus Mineralbeton (verdichtet), auf den man Betonplatten legt. Das beste Material für Unterbau und Dielen ist heimische Lärche oder Douglasie. Je stärker die Dielen, desto größer kann der Abstand zwischen den Kanthölzern sein. Empfehlung: drei Zentimeter starke Dielen, 50 Zentimeter Abstand. Die Outdoor-Küche Für einen guten Grill mit Markennamen kann man ein kleines Vermögen ausgeben. Muss man aber nicht. Mit ein wenig Geschick (und wenig Geld) kann man eine Outdoor-Küche selber bauen, im besten Fall nahe an der selbst gebauten Terrasse.Bereits optisch ein Genuss ist eine Grillstation auf einem Fundament aus Natursteinen. Die kriegt man oft geschenkt, bei der Verarbeitung braucht man freilich viel Zeit und Geduld. Auf die Natursteinmauer setzt man eine Lage aus massiven Backsteinen, mit feuerfestem Zement vermauert. Die dienen dann als Feuerstelle. Aus weiteren Backsteine n mauert man die Umfassung für den Grill, sie dienen als Auflage für den Rost. Wer es im eigenen Garten zur Meisterschaft bringen will, baut auf dem Naturstein-Fundament einen Lehmbackofen, der mit Holz befeuert wird und bei Temperaturen bis zu 500 Grad das einzig wahre Pizza-Erlebnis garantiert. Zahlreiche Anleitungen findet man im Internet.