Der Haushalt der Marktgemeinde Grafengehaig hat ein Gesamtvolumen von 4,55 Millionen Euro und ist damit um 400 000 Euro größer als im Vorjahr. Der Verwaltungshaushalt schließt in den Einnahmen und Ausgaben mit 1,885 Millionen Euro und der Vermögensansatz mit 2,667 Millionen Euro ab. "Wir haben in den letzten Jahren bewiesen, dass wir uns selbst finanzieren können. Dazu haben VG-Kämmerin Mandy Knarr und Geschäftsstellenleiter Michael Laaber viel beigetragen. Darauf können wir nach zwölf Jahren Konsolidierung stolz sein und die großen Investitionen aus dem Haushalt bezahlen", sagt Bürgermeister Werner Burger. Der Blick geht aber schon in die Zukunft: Das Investitionsprogramm sieht für die Jahre 2021 bis 2023 die Ertüchtigung der Grafengehaiger Kläranlage mit insgesamt 1,3 Millionen Euro vor. Weiter vorgesehen ist das zweite Förderverfahren zum Breitbandausbau mit knapp einer Million Euro, bei einer Förderung von 90 Prozent. Eingeplant ist die Errichtung eines Wohnhauses auf dem Grundstück Hauptstraße 21 in den Jahren 2021 und 2022 mit insgesamt 1,2 Millionen Euro. Hier wird mit einer Förderung von 30 Prozent gerechnet. "Die Haushaltslage des Marktes Grafengehaig hat sich positiv entwickelt. Durch die Haushaltskonsolidierung konnten Schulden abgebaut und gleichzeitig Rücklagenmittel aufgebaut werden", sagte Burger. Wie der Markt Grafengehaig die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu spüren bekommen wird, bleibe abzuwarten. Von einer Verschlechterung der finanziellen Situation kann ausgegangen werden. Um von den positiven Effekten der Konsolidierung möglichst lange profitieren zu können, sollte die Marktgemeinde weiter an der Haushaltskonsolidierung festhalten, sagt der Bürgermeister. Kämmerein stellt Etat vor Kämmerin Knarr benannte neben den eingangs erwähnten Zahlen weitere Daten des Etats 2020: 115 000 Euro werden an Grundsteuer- und 60 000 Euro an Gewerbesteuerzuweisungen erwartet. 412 000 Euro fließen als Gemeindeanteil an den Gemeinschaftssteuern. Auf rund 569 000 Euro und damit knapp 80 000 Euro mehr als im Vorjahr summieren sich die Schlüsselzuweisungen. Die Benutzungsgebühren sowie Entgelte machen 203 000 Euro aus und an Miet- und Pachteinnahmen fließen 98 000 Euro. An Zuweisungen und Zuschüssen sind 65 000 Euro für den Straßenunterhalt, 88 000 Euro für den Kindergarten sowie 30 000 Euro für das Kanalkataster eingeplant. 25 000 Euro bringen die Konzessionsabgaben. In den Finanzausgaben schlägt die Zuführung von 111 000 Euro an den Verwaltungshaushalt zu Buche. An Kreisumlage sind 337 000 Euro und damit knapp 60 000 Euro weniger als 2019 an Kreisumlage zu zahlen. An Umlage an die Verwaltungsgemeinschaft sind 185 000 Euro zu berappen. Die Personalausgaben betragen 292 000 Euro. 150 000 Euro sind für den Unterhalt und die Bewirtschaftung der Grundstücke und baulichen Anlagen vorgesehen, 58 000 Euro für Geräte und Fahrzeuge sowie 57 000 Euro für Mieten und Leasing. 31 500 Euro kostet die Schülerbeförderung sowie 63 000 Euro die Erstattungen an Schulverbände und Gastschulbeträge. 167 000 Euro sind für Kinderbetreuungseinrichtungen eingeplant sowie 22 000 Euro für die Straßenbeleuchtung. 103 000 Euro wurden für die Erstellung des Kanalkatasters und Wasserrechtsverfahren eingestellt. Die Entnahme von 1,445 Millionen der 2,667 Millionen Euro aus der allgemeinen Rücklage ist der Hauptposten der Einnahmen im Vermögenshaushalt. Weitere 1,066 Millionen Euro fließen an Zuweisungen und Zuschüssen. 111 000 Euro kommen aus dem Verwaltungsetat. 1,3 Millionen Euro stehen für den Umbau des Hauses Marktplatz 1 zum Dorfgemeinschaftshaus im Rahmen der Förderoffensive Nordostbayern bereit. 160 000 Euro sind für Straßensanierungen eingestellt. Für die Kosten des Abrisses der Häuser Eppenreuth 18 sowie Grafengehaig, Hauptstraße 21 sowie die Planungskosten und Freiflächengestaltung sind 481 000 Euro eingeplant. 75 000 Euro werden an Darlehen getilgt. Damit beträgt die Verschuldung des Marktes Grafengehaig zum Jahresende 2020 lediglich noch 147 000 Euro. Der Marktgemeinderat stimmte dem Haushalt einstimmig zu. Kreditaufnahmen für Investitionen und Investitionsfördermaßnahmen sind nicht vorgesehen.