In einer gemeinsamen Videokonferenz mit dem Vereinsvorstand diskutierte die neue Fraktion des Bürgervereins die Ergebnisse der konstituierenden Sitzung vom 5. Mai. Im neuen Stadtrat sind fünf Fraktionen vertreten, für Mehrheitsentscheidungen sind stets Koalitionen erforderlich. Mit Interesse habe man verfolgt, dass Verlässlichkeit nicht von allen Fraktionen erwartet werden könne. Im Sinne des von CSU und Freien Wählern versprochenen konstruktiven Miteinanders wäre es schön, wenn sich dies verbessern ließe, hieß es in einer Pressemitteilung.Daran, dass Burgkunstadt zu Beginn der vorherigen Amtsperiode als Leuchtturm der Transparenz im Landkreis gesehen wurde, erinnerte Fraktionsvorsitzende Ulrike Dinglreiter. Ab Mai 2014 hatten nämlich die vorberatenden Ausschüsse teilweise öffentlich getagt. Dies sei nun in der Geschäftsordnung ausdrücklich ausgeschlossen. Eine Rückkehr zu der modernen und mutigen Haltung aus dem Jahr 2014 lehnte der Stadtrat mehrheitlich ab. Um die Bürger trotzdem bestmöglich zu informieren, wird der Bürgerverein seine Entscheidungen weiter ausführlich begründen. Die Redebeiträge werden im Kommunalwiki des Bürgervereins unter wiki.buergerverein-burgkunstadt.de zusammen mit dem Protokoll der Stadtratssitzungen veröffentlicht werden. Hier könne man auch nachlesen, warum der Bürgerverein sich dagegen ausgesprochen hatte, den Vorsitz im Rechnungsprüfungsausschuss der CSU zu überlassen. Dinglreiter hatte unter anderem erklärt: "Eine Prüfung der ersten Bürgermeisterin, die von der CSU gestellt wird, und der CSU-Mehrheitsentscheidungen durch die CSU selbst, führt die Aufgabe der Kontrolle ad absurdum. Damit das Vertrauen der Bürger respektiert wird, muss die CSU es aushalten, dass den Vorsitz im Rechnungsprüfungsausschuss eine andere Fraktion inne hat als sie selbst."Einen Blick in die Zukunft der städtischen Friedhöfe wagte Stadtrat Thomas Müller in seiner Bewerbungsrede für das Amt des Friedhofsreferenten. Er stellte seine Pläne zur Umsetzung des neuen Gestaltungskonzepts im Friedhof vor. Besonders wichtig war ihm die Anlage eines "Friedwaldes". Auch wenn er nicht gewählt wurde, so hofft Thomas Müller, dass seine Anregungen vom Stadtrat aufgegriffen werden. Müller wies in der Videokonferenz auch darauf hin, dass 13 der 25 zu vergebenen Posten nun von der CSU besetzt sind. Der städtische Wassermeister Joachim Russ konnte sich gleich drei Posten sichern. Er ist jetzt Referent für den Friedhof, für den Sport und das Freibad sowie Mitglied in der Zweckverbandsversammlung der Gärtenrother Gruppe. Die Fraktion des Bürgervereins zeigte sich darüber erfreut, dass die Stadträte die Einsetzung eines Corona-Ausschusses verhindern konnten. In diesem Sonderausschuss hätten sechs Stadträte die Aufgaben des Stadtrates und des Bauausschusses für die Zeit der Corona-Pandemie übernehmen sollen. Deren Ende ist jedoch nicht absehbar. Dass in der aktuellen Krisenzeit der Stadtrat mit Sicherheitsabstand weiter in der Stadthalle zusammenkommt und auf das Wissen aller 20 Stadträte zurückgreifen kann, ist eine gute Mehrheitsentscheidung. Neuer Bürgerbus nötig Zum Abschluss versprach Ulrike Dinglreiter noch der in ihrem Amt bestätigten Senioren-Beauftragten Eva-Maria Horn, sie als Referentin für Bürgerbeteiligung zu unterstützen. Diese hatte darauf hingewiesen, dass die Beschaffung eines neuen Bürgerbusses dringend notwendig ist: Der aktuelle Bus sei für den Transport älterer und körperlich eingeschränkter Mitbürger ungeeignet. Der derzeit einzige aktive Bürgerbusfahrer Dieter Geyer hatte darauf aufmerksam gemacht und dass die Anschaffung aktuell mit 50 Prozent bezuschusst werde. Diese Chance müsse genutzt werden, heißt es in der Pressemitteilung. red