Hintergründe
Wissenswertes rund ums Unwetter
Warnkriterien
In welcher Situation wird eigentlich vor einer Wetterlage gewarnt? Der Deutsche Wetterdienst (DWD) schickt unter anderem per App, Newsletter, SMS und Fax seine Warnungen heraus. Dabei nennt der Dienst den Warntyp und die Warnkriterien. Diese Kriterien haben wir für Sie zusammengefasst:
Windböen: Vor Windböen wird ab einer Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern (Stufe 1) gewarnt. Von Sturmböen (Stufe 2) spricht man von 65 bis 89 Kilometern pro Stunde. Schwere Sturmböen (Stufe 3) herrschen zwischen 90 und 104 Stundenkilometern. Darauf folgen orkanartige Böen (Stufe 4) mit 105 bis 119 Stundenkilometern und Orkanböen (Stufe 5) ab 120 Stundenkilometern. Zur schlimmsten und 6. Stufe zählen extreme Orkanböen mit mehr als 140 Stundenkilometern.
Gewitter: Als Gewitter der Stufe 1 zählt eine elektrische Entladung, die in Verbindung mit Windböen stehen kann. Bei einem starken Gewitter (Stufe 2) kann Starkregen oder Hagel dazukommen. Wird von einem schweren (Stufe 3) oder extremen Gewitter (Stufe 4) gewarnt, kann Tornadogefahr sowie heftiger Starkregen herrschen.
Starkregen: Von Starkregen (Stufe 2) wird gewarnt, wenn es 15 bis 25 Liter pro Quadratmeter innerhalb einer Stunde regnet. Bei heftigem Starkregen (Stufe 3) sind es 25 bis 40 Liter und bei extrem heftigen Starkregen (Stufe 4) ganze 40 Liter pro Quadratmeter.
Dauerregen: Der Schwellenwert einer Warnung vor Dauerregen (Stufe 2) ist ein Niederschlag von 25 bis 40 Liter pro Quadratmeter in 12 Stunden. Für die Einstufung eines ergiebigen Dauerregens (Stufe 3) müssen 40 bis 70 Liter in 12 Stunden regnen und für extrem ergiebigen Dauerregen (Stufe 4) über 70 Liter.
Schneefall: Das Warnereignis leichter Schneefall (Stufe 1) tritt ein, wenn 5 Zentimeter Schnee in 6 Stunden fallen. In Stufe 2 des Schneefalls muss es bis zu 10 Zentimeter Neuschnee in 6 Stunden geben. Von starkem Schneefall (Stufe 3) wird gesprochen, wenn bis zu 20 Zentimeter fallen und von extrem starken Schneefall (Stufe 4), wenn über 20 Zentimeter Schnee in 6 Stunden fallen.
Glatteis/Glätte: Der Schwellenwert für Glätte (Stufe 1) liegt bei überfrierender Nässe und starker Reifablagerungen. Örtliches Glatteis (Stufe 2) besteht bei kurzzeitig gefrierendem Regen sowie beim Auftreten von gefrierender Nässe mit erheblichen Verkehrsbehinderungen. Bei Glatteis (Stufe 3) wird von einer verbreiteten Glatteisbildung am Boden oder Gegenständen ausgegangen.
Frost: Lufttemperatur unter dem Gefrierpunkt wird als Frost (Stufe 1) bezeichnet. Strenger Frost (Stufe 2) herrscht bei überörtlich oder anhaltender Lufttemperatur, welche weniger als minus 10 Grad beträgt.
Nebel: Bei einer überörtlichen Sichtweite unter 150 Meter wird von Nebel (Stufe 1) gesprochen.
Hitze: Starke Wärmebelastung (Stufe 1) herrscht bei einer gefühlten Temperatur von über 32 Grad an zwei Tagen in Folge. Zusätzlich gibt es eine nur geringe nächtlichen Abkühlung. Eine extreme Wärmebelastung (Stufe 2) liegt vor, wenn die gefühlte Temperatur bei über 38 Grad liegt.
Warnstufen
Der Deutsche Wetterdienst vergibt seinen Wetterwarnungen verschiedene Warnstufen. So ist bei einer amtlichen Warnung die erwartete Wetterentwicklung nicht ungewöhnlich, wobei trotzdem wetterbedingte Gefahren auftreten können. Ist die Meldung eine amtliche Warnung vor markantem Wetter, kann die Entwicklung des Wetters schon gefährlicher werden.
Bei einer amtlichen Unwetterwarnung ist die erwartete Wetterentwicklung sehr gefährlich. Es können verbreitet Schäden durch das Wetter auftreten. Schickt der DWD eine amtliche Warnung vor extremen Unwetter ist das erwartete Wetter sogar extrem gefährlich: Es können Situationen entstehen, die lebensbedrohlich sind. Zudem kann es zu großen Schäden und Zerstörungen kommen.