Roth: Misshandelte Leiche in Koffer gesteckt und entsorgt - Verdächtige streiten die Tötung ab

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Eine Leiche entdeckte am vergangenen Mittwoch eine Fußgängerin im mittelfränkischen Roth. Der tote Mann wies Spuren von schweren Misshandlungen auf. Zwei Tatverdächtige wurden festgenommen, aber die Polizei sucht dringend Zeugen.

Grausamer Fund in Mittelfranken: Am Mittwoch, den 20.02.2019, hat eine Fußgängerin in Roth (Mittelfranken) eine Leiche entdeckt - daneben ein schwarzer Koffer. Schnell ist klar: Der Mann kam gewaltsam zu Tode. Die Polizei ermittelt mit Hochdruck und hat jetzt zwei dringend Tatverdächtige festgenommen. Am Dienstag verkündete sie die ersten Ermittlungsergebnisse in einer Pressekonferenz.

Update 26.02.19: Verdächtigte bestreiten die Tötung

Die kriminaltechnische Untersuchung des sichergestellten Koffers ergab zwischenzeitlich, dass der Getötete mit großer Wahrscheinlichkeit in dem Koffer an den Auffindeort transportiert worden war.

Ein Zeuge wies die Polizei am Sonntag darauf hin, dass eine 33-jährige Frau aus Nürnberg möglicherweise nähere Hinweise auf die Identität des Opfers geben kann. Eine sofortige Überprüfung der Frau und ihrer Wohnung in Nürnberg-Schoppershof bestätigte das. Eben ergab sich ein dringender Tatverdacht gegen die Frau und einen 34-jährigen Bekannten, der ebenfalls noch am Sonntag mit Spezialeinsatzkräften festgenommen werden konnte.

Beide räumen in ihren Vernehmungen ein, bei der Beseitigung des Leichnams mitgewirkt zu haben, bestreiten aber den 56-Jährigen getötet zu haben. Nach bisherigem Ergebnis der kriminalpolizeilichen Ermittlungen wurde der Getötete in dem aufgefundenen Koffer und mit einem gemieteten Pkw, Marke Seat, Ibiza, Farbe schwarz, mit Hamburger Kennzeichen an den Fundort transportiert. Die Ermittlungen diesbezüglich dauern an.

Tatort in der Wohnung?

Die Wohnung der 33-jährigen Tatverdächtigen wurde beschlagnahmt und wird in den nächsten Tagen weiter intensiv auf Spuren untersucht, da mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden kann, dass der 56-Jährige dort zu Tode kam.

Der Ermittlungsrichter des AG Nürnberg hat auf Antrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth Haftbefehl wegen Verdacht auf Totschlag erlassen. Die 33-Jährige und der 34-Jährige sitzen seit

25.02.2019 in Untersuchungshaft.

Bislang sind bei der Kriminalpolizei Schwabach rund 30 Hinweise eingegangen, denen die Sonderkommission "Rednitz" nun nachgeht.

Insbesondere werden Zeugen gesucht, die von Dienstag, 19.02.2019,

21:15 Uhr, bis Mittwoch 20.02.2019, 05:20 Uhr, eine Frau und einen Mann mit einem großen Koffer bzw. einen schwarzen Pkw, Marke Seat Ibiza mit Hamburger Kennzeichen im Bereich der Schoppershofstraße in Nürnberg bzw. im Bereich des Auffindeortes in Roth, Westring, gesehen haben.

 

Das Hinweistelefon unter der Rufnummer 0911 2112-3333 ist rund um die Uhr erreichbar.

 

 

Update 25.02.19: Identität der Leiche geklärt - zwei Tatverdächtige festgenommen

Nach dem grausigen Leichenfund in Roth ist die tote Person jetzt identifiziert. Tagelang war die Identität des toten Mannes unklar. Am Montagnachmittag teilte die Polizei mit, dass es sich bei dem Toten, der Spuren von schweren Misshandlungen aufwies, um einen 56-Jährigen aus Bamberg handelt.

In der Zwischenzeit gelang es den Ermittlern der EKO Rednitz in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth zwei Tatverdächtige festzunehmen. Eine 32-jährige Frau sowie ein 34-jähriger Mann gelten laut Polizei als dringend tatverdächtig.

Der 56-Jährige Geschädigte starb an den Folgen stumpfer Gewalteinwirkung. Nähere Einzelheiten sollen am Dienstag bekanntgegeben werden.

Update 22.02.19: Mann wurde schwer misshandelt und getötet

Auch am Freitag ist die Identität des männlichen Leichnams, der am Mittwoch von einer Fußgängerin auf einem geteerten Weg im mittelfränkischen Roth gefunden wurde, noch unklar. Die Bereitschaftspolizei durchkämmte am Freitagvormittag erneut den Wiesengrund und das umliegende Gebiet um den Fundort der nackten Leiche.

Auch Suchhunde waren im Einsatz. "Der Fundort muss nicht unbedingt der Tatort sein, Geruchsspuren könnten eventuell zum Tatort führen", betonte der Sprecher. Polizisten durchsuchten auch mit sogenannten Stöberstöcken das Gebiet, um zum Beispiel unter Laub Spuren oder Gegenstände zu finden.

Gewaltsamer Tod

Polizeisprecher Michael Konrad bestätigte am Freitag auf Anfrage von inFranken.de, dass der Mann definitiv eines gewaltsamen Todes starb. Unter schwersten "stumpfen" Gewalteinwirkungen und massiven Misshandlungen kam der etwa 50 bis 60-Jährige ums Leben, wie die Obduktion des Leichnams ergab.

Die Polizei bittet in diesem Zusammenhang weiter um Zeugenhinweise.Die Polizei wollte in Roth und Umgebung Wohnheime nach vermissten Personen abfragen. Bislang sind bei der Kriminalpolizei Schwabach rund 20 Hinweise eingegangen, denen die Ermittlungskommission "Rednitz" nun nachgeht. Die Beamten werden auch über das Wochenende im Dienst sein und ihre Ermittlungstätigkeit fortsetzen.

Update 21.2.2019: Reisekoffer ist wichtiges Beweismittel - Wer ist der tote Mann in Roth?

Am Mittwochnachmittag gegen 15.30 Uhr hat eine Passantin in Roth die Leiche eines unbekannten Mannes gefunden. Die Identität ist bislang nicht geklärt. Wie die Polizei mitteilt, ist die unbekleidete Leiche des Mannes in einer Böschung zwischen Westring und Rednitz gefunden worden.

Die Kriminalpolizei Schwabach geht weiter davon aus, dass der Mann Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Die Kripo hat eine 20-köpfige Ermittlungskommission (EKO) mit dem Namen "Rednitz" eingerichtet.

Ein wichtiges Beweismittel ist für die Ermittler ein schwarzer Koffer, der in unmittelbarer Nähe zur Leiche aufgefunden wurde. Der Reisekoffer mit Rollfunktion hat auffällige helle Applikationen im Bereich der Reisverschlüsse sowie helle Rollen und einen hellen Ausziehgriff.

 

 

Die Polizei bittet weiterhin um Hinweise unter folgender Telefonnummer: 0911/2112-3333

Bei seinem Tod soll der Mann rund 50 bis 60 Jahre alt gewesen sein, schätzt die Polizei. Die Identität des Mannes ist noch nicht geklärt. Ein Abgleich mit der polizeilichen Fingerabdruckdatei führte nicht zum Erfolg, teilt die Polizei am späten Mittwochabend mit.