Finanzminister Markus Söder (CSU) hat 1200 angehende Finanzbeamten in der Meistersingerhalle in Nürnberg vereidigt.
Genau 1.277 angehende Finanzbeamte hat Finanzminister Markus Söder (CSU) am Dienstag bei einem Festakt in der Meistersingerhalle in Nürnberg vereidigt. Früher waren feierliche Vereidigungen nur bei der Bundeswehr und der Polizei üblich.
Nach seinem Amtsantritt hat Söder diese feierliche Zeremonie auch für die Staatsdiener in der Finanzverwaltung eingeführt. In den vergangenen beiden Jahren fand der Festakt im Herkulessaal in der Münchner Residenz statt. Nun hat der gebürtige Franke die neuen Finanzbeamten am Dienstagnachmittag nach Nürnberg gebeten, um den feierlichen Treueschwur auf die Bayerische Verfassung und das Deutsche Grundgesetz abzulegen. "Wow, das schaut echt gut aus", sagte Söder zur Begrüßung und machte mit seinem Telefon ein Selfie mit den vielen jungen Leuten im Hintergrund.
"Wir sind schon ein bisschen aufgeregt, weil die Vereidigung schon etwas besonderes ist", sind sich die angehenden Finanzbeamtinnen Melanie und Rebekka aus Garmisch kurz vor der Vereidigung einig. Söder erzählt derweil auf der Bühne, dass es seine Idee gewesen sei, den feierlichen Schwur in einem würdigen Rahmen und nicht wie früher in einen kleinen Amtsstube abzuhalten.
Anfänglich wurde diese neue Form der zentralen Vereidigung im festlichen Rahmen durchaus kritisch betrachtet. Mittlerweile sind viele positive Stimmen zu hören. "Die anfängliche Skepsis ist in völlige Begeisterung umgeschlagen. Der Finanzminister kann junge Menschen begeistern", sagt beispielsweise Gerhard Wipijewski, Vorsitzender der bayerischen Finanzgewerkschaft. Die feierliche Zeremonien würden viel zum Selbstbewusstsein der jungen Finanzbeamten im Sinne einer "Corporate Identity" beitragen.
Wipijewski lobte Söder sogar in Bezug auf die Einstellungspolitik im Freistaat. Zwar sei die Finanzverwaltung noch unterbesetzt. Söder habe aber für einen "deutlichen Kurswechsel" gesorgt. Laut Söder gibt es in der Steuerverwaltung aktuell über 2.400 Azubis. Seit seinem Amtsantritt seien rund 1500 Stellen in der Steuerverwaltung geschaffen worden. Im Entwurf des kommenden Doppelhaushaltes für die Jahre 2017/2018 seien 900 weitere Stellen vorgesehen.
Nach einer halben Stunde war die Zeremonie vorbei. Nur beim Singen der Hymnen auf Bayern- und Heimatland hätten die frischgebackenen Beamten noch Nachholbedarf, sagte Söder und hatte erneut die Lacher auf seiner Seite. Anschließend posierte der Minister für unzählige Fotos mit dem Finanznachwuchs.