Mehrere Fälle von Schwarzarbeit aufgedeckt: Zoll verhängt hohe Geldstrafen

Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamts Nürnberg schließt jedes Jahr eine Vielzahl an Ermittlungsverfahren ab. In drei Fällen ergingen nun Strafbefehle des Amtsgerichts Nürnberg:
Eine 40-jährige Gastronomin aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt hatte ihre Arbeitnehmenden über eineinhalb Jahre hinweg gar nicht oder nur teilweise zur Sozialversicherung angemeldet. Für das Vorenthalten und Veruntreuen von Löhnen in Höhe von über 25.000 Euro wurde gegen sie eine Geldstrafe in Höhe von 210 Tagessätzen zu 100 Euro - insgesamt 21.000 Euro - verhängt. So berichtet das Hauptzollamt Nürnberg.
Nürnberg und Kreis Erlangen-Höchstadt: Zoll verhängt hohe Geldstrafen
Der Inhaber eines Gebäudereinigungsunternehmens in Nürnberg hatte über drei Jahre lang Schein-Selbständige beschäftigt und Schwarzlöhne ausgezahlt. Den Sozialkassen entgingen dadurch Beiträge von über 300.000 Euro. Ein Strafbefehl gegen den 54-Jährigen in Höhe von 600 Tagessätzen zu 90 Euro - insgesamt 54.000 Euro - war nun die Folge.
Die Straftat des Gebäudereinigungsunternehmens wurde ermöglicht durch einen selbständigen Gebäudereiniger, der sogenannte Abdeckrechnungen ausstellte für Leistungen, die er in Wahrheit gar nicht erbracht hatte. Wegen Begünstigung einer Straftat erging gegen den 44-Jährigen ein Strafbefehl in Höhe von 90 Tagessätzen zu 60 Euro - insgesamt 5.400 Euro. Alle Strafbefehle sind rechtskräftig.
Das Hauptzollamt Nürnberg informiert außerdem, dass Scheinrechnungen, auch Abdeckrechnungen genannt, von Servicefirmen wie eine Ware am Markt gehandelt und in den Wirtschaftskreislauf eingebracht würden. Wesentliches Ziel sei es, fingierte Fremdleistungen als Ausgaben in die Buchhaltung aktiver Firmen einzubuchen und dadurch Schwarzgeld für kriminelle Zwecke zu generieren. Dieses werde im Wesentlichen für Schwarzlohnzahlungen an Arbeitnehmende, verdeckte Gewinnentnahmen und Korruption,zum Beispiel Schmiergelder für Auftraggebende, genutzt.