Sprühende Ironie und erfrischender Humor

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Fee Badenius (rechts) in der Pause mit ihren Fans. Gerda Völk
Fee Badenius (rechts) in der Pause mit ihren Fans. Gerda Völk
Viele kannten Fee Badenius noch von ihren Auftritt in Banz. Im Geldner-Saal in Loffeld begeisterte sie und ihre Band das Publikum ein weiteres Mal. Gerda Völk
Viele kannten Fee Badenius noch von ihren Auftritt in Banz. Im Geldner-Saal in Loffeld begeisterte sie und ihre Band das Publikum ein weiteres Mal. Gerda Völk
 

Nach Mäc Härder setzte Fee Badenius die Reihe "Kultur im Brauereisaal" in Loffeld fort.

Die junge Liedermacherin dürfte vielen Menschen am Obermain noch in bester Erinnerung geblieben sein. Sie war heuer Preisträgerin des Nachwuchsfestivals der Hanns-Seidel-Stiftung und wirkte beim Open-Air-Konzert "Lieder auf Banz" mit. Dieses Mal war es nicht die Banzer Klosterwiese, sondern der Geldnersaal in Loffeld.
Fee Badenius wird von ihren Künstlerkollegen Christoph Heim (Schlagzeug und Percussion), Johannes Still (Piano und Akkordeon) und Jochen Reichert (Bass) begleitet. Auffallend sind Fees Bühnenpräsenz und ihre zarte und doch feste Stimme. Ihre Texte sprühen voll Ironie und erfrischendem Humor. Oder wie es ein 51-Jähriger Bad Staffelsteiner ausdrückt: "Jedes Lied ist ein Genuss."
Ihr Programm heißt "Federleicht" wie ihre 2016 erschienene dritte CD. "Es wäre besser, wenn ich besser wäre", singt sie, "interessanter wäre, nicht so gefährlich wäre. Es wäre besser, wenn ich attraktiver wär, braver wär." Mit ihren mitten aus dem Leben gegriffenen Texten spricht die junge Liedermacherin und Musikkabarettistin vielen aus dem Herzen. Wer kennt ihn nicht, den ewigen Kampf ums Gewicht. Auch Fee Badenius kann ein Lied davon singen. Motivationshosen, sagt sie, sind in der Hoffnung gekauft worden, irgendwann hineinzuschrumpfen. Und sie besitzt einige davon.
Oft sind Fees Texte in Poesie gefasste Worte, mit einem Hang zur Ironie: "Ich bin ein Schmetterling, jedenfalls innendrin." Um dann nach der Entpuppung sich als Flattermotte zu outen. Ein Schmetterling im falschen Kleid.
Der Umgang mit ihren Musikerkollegen ist auffallend herzlich und einfallsreich. Das musste auch Christoph Heim erfahren, dem ein Ton am Schlagzeug entwich. "Willst du ein Solo? Zum Üben ist es eh zu spät." Ihr bekanntestes Lied dürfte ihr Geständnis von ihrer Fleisch-ess-Lust sein. "Ich wäre so gerne lieb zu allen Tieren. Nur warum hat Gott sie so lecker gemacht?" Auf das Lied folgt der ausgleichenden Gerechtigkeit halber ein Lied über Gemüse.
Lübeck ist Fee Badenius Heimatstadt, zum Lehramtsstudium kam sie nach Witten. Seitdem unterrichtet sie an einer Waldorfschule. Man merkt ihr die pädagogische Ader an, im Umgang mit ihren Musikerkollegen ("ich ahnte, irgendwann einmal ein Band zu haben") oder bei Anekdoten aus ihrem Schulalltag. "Frau Badenius, Du schimmelst", sagte ein Schüler angesichts ihrer trockenen und rissigen Schnupfennase. In einem ihrer Lieder geht es um Kompromisse. "Für Dich und Deine Liebe wäre ich zu allen bereit. Sogar nach Coburg zu ziehen und arbeitslos zu sein." Ein Satz, den viele Zuhörer mit einem Schmunzeln quittieren.
In einem anderen Lied thematisiert Fee Freundschaft und gesteht "Ich bin keine gute Freundin. Ich weiß einfach nicht wie das geht. Hab keine Lust auf Bussi-Bussi und gemeinsame Diät." Dann ist da noch ihr herzerfrischender Humor. Wie beispielsweise die Geschichte von der Ente, die im Eis eingefroren war. Als sie entdeckt wurde, hatte ein Taucher sie befreit. Allerdings hatten die Wiederbelebungsversuche wenig Sinn gemacht. "Weil es eine Holzente war."
Am Ende des Konzertes gibt es noch zwei Zugaben und eine Erkenntnis, die die Besitzer von Samtpfoten gefreut haben dürfte. "Wenn ihr eine Katze habt, dann hört auf sie."