Kreis Lichtenfels
Einsatz
Radfahren muss sicherer werden
Seit Juli gibt es eine Kreisgruppe des ADFC. Die Mitglieder waren bereits in mehreren Rathäusern und bei der Polizei vorstellig, um auf Probleme hinzuweisen.

Armin Lieb (von links), Walter Gutgesell und Andreas Scherer vom ADFC stehen mit ihren Rädern am Nord-Kreisel von Bad Staffelstein. Die Kreisgruppe kümmert sich seit Juli um Anliegen der Radfahrer in der Region.
+3
Bilder
Das muss man erst einmal verstehen, um es nicht zu begreifen: Wer in der Mitte von Grundfeld mit dem Rad Richtung Lichtenfels startet, muss zunächst auf die andere Straßenseite wechseln, um auf den Fuß- und Radweg zu kommen, wenige hundert Meter später darf er dann wieder die Seite wechseln und auf der Straße weiterradeln - weil der Radweg zu Ende ist. Zu Ende? "Ja", sagt Armin Lieb vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC): "Hier besteht keine Radwegebenutzungspflicht für den parallel zur Straße verlaufenden Wirtschaftsweg."
Seit dem 27. Juli gibt es eine Kreisgruppe des Vereins, der vereinfacht gesagt für die Radfahrer das sein will, was der ADAC für die Autofahrer darstellt. Jetzt, zum Ende der Radsaison, zieht man eine erste Bilanz. Ebensfeld, Bad Staffelstein, Lichtenfels - in diesen Rathäusern war man schon vorstellig - und auch bei der Polizei.
Die Region will sich als radfahrerfreundliche Gegend im Alltag empfehlen. Momentan entsteht ein landkreisweites Netz von ausgewiesenen Radwegen. Doch die Tücke liegt - vor allem für Alltagsradler - im Detail. Die Situation in Grundfeld ist nur ein Beispiel dafür.
"Die Polizei drückt oft ein Auge zu, doch wenn es zum Unfall kommt, steht der Radfahrer dann da", sagt Andreas Scherer über die gelebte Radfahrpraxis. Klar, für die kurze Strecke in Grundfeld bleibt man als Radler lieber gleich auf der Straße - und ärgert sich über die gefährliche Auffahrt zum Radweg Richtung Lichtenfels, der ja eigentlich gar keiner ist. Wenig entfernt ist es umgekehrt: Von Seubelsdorf Richtung Lichtenfelser Innenstadt ist der Radweg korrekt ausgewiesen, aber verläuft auf dem Fußweg, an über zwei Dutzend Ein- und Ausfahrten vorbei. Hier muss man fahren - aber es ist ein gefährlicher Abschnitt für Radfahrer.
"Oft muss erst etwas passieren, bis sich etwas ändert", sagt Walter Gutgesell über die manchmal schwer zu verstehenden Wege, die Radfahrer nehmen müssen. Der letzte tödliche Radunfall im Landkreis aus dem Jahr 2009 ist ein Beispiel dafür: Nachdem ein Rentner auf der Unnersdorfer Mainbrücke vor ein Auto stürzte, wurde der vor der Brücke endende Radweg verlängert. Dort sahen die Vorschriften einen nicht ungefährlichen Straßenseitenwechsel vor, den viele Radler umgingen und auf dem Fußweg weiterfuhren.
Ist die Saison für Radfahrer wirklich zu Ende? Eigentlich nicht, sagen die drei - und verweisen auf lichtstarke Beleuchtungsanlagen, mit denen sie im Dunkeln nicht nur gut sehen, sondern auch von Autofahrern besser respektiert werden. Man kann also als Radfahrer auch etwas zur eigenen Sicherheit beitragen.
Seit dem 27. Juli gibt es eine Kreisgruppe des Vereins, der vereinfacht gesagt für die Radfahrer das sein will, was der ADAC für die Autofahrer darstellt. Jetzt, zum Ende der Radsaison, zieht man eine erste Bilanz. Ebensfeld, Bad Staffelstein, Lichtenfels - in diesen Rathäusern war man schon vorstellig - und auch bei der Polizei.
Die Region will sich als radfahrerfreundliche Gegend im Alltag empfehlen. Momentan entsteht ein landkreisweites Netz von ausgewiesenen Radwegen. Doch die Tücke liegt - vor allem für Alltagsradler - im Detail. Die Situation in Grundfeld ist nur ein Beispiel dafür.
"Die Polizei drückt oft ein Auge zu, doch wenn es zum Unfall kommt, steht der Radfahrer dann da", sagt Andreas Scherer über die gelebte Radfahrpraxis. Klar, für die kurze Strecke in Grundfeld bleibt man als Radler lieber gleich auf der Straße - und ärgert sich über die gefährliche Auffahrt zum Radweg Richtung Lichtenfels, der ja eigentlich gar keiner ist. Wenig entfernt ist es umgekehrt: Von Seubelsdorf Richtung Lichtenfelser Innenstadt ist der Radweg korrekt ausgewiesen, aber verläuft auf dem Fußweg, an über zwei Dutzend Ein- und Ausfahrten vorbei. Hier muss man fahren - aber es ist ein gefährlicher Abschnitt für Radfahrer.
"Oft muss erst etwas passieren, bis sich etwas ändert", sagt Walter Gutgesell über die manchmal schwer zu verstehenden Wege, die Radfahrer nehmen müssen. Der letzte tödliche Radunfall im Landkreis aus dem Jahr 2009 ist ein Beispiel dafür: Nachdem ein Rentner auf der Unnersdorfer Mainbrücke vor ein Auto stürzte, wurde der vor der Brücke endende Radweg verlängert. Dort sahen die Vorschriften einen nicht ungefährlichen Straßenseitenwechsel vor, den viele Radler umgingen und auf dem Fußweg weiterfuhren.
Ist die Saison für Radfahrer wirklich zu Ende? Eigentlich nicht, sagen die drei - und verweisen auf lichtstarke Beleuchtungsanlagen, mit denen sie im Dunkeln nicht nur gut sehen, sondern auch von Autofahrern besser respektiert werden. Man kann also als Radfahrer auch etwas zur eigenen Sicherheit beitragen.