Lichtenfels
Zum Schutz der Mitarbeiterinnen

"Mulmiges Gefühl": Lichtenfelser Bar schränkt nach Gewaltverbrechen Öffnungszeiten ein - aus Angst

Zum Schutz ihrer Mitarbeiterinnen hat die Bar "Paunchy Cats" in Lichtenfels ihre Öffnungszeiten angepasst. Ausschlaggebend ist der Fall der getöteten Blumenverkäuferin. Die Leiche der Frau war ganz in der Nähe gefunden worden.
Lichtenfels: Bar "Paunchy Cats" schränkt nach Gewaltverbrechen Öffnungszeiten ein - "mulmiges Gefühl"
Nach dem Tötungsdelikt an der Blumenverkäuferin in Lichtenfels hat die Bar "Paunchy Cats", die sich nur wenige hundert Meter vom Tatort entfernt befindet, ihre Öffnungszeiten reduziert. Zum Schutz der Mitarbeiterinnen bleibe die Bar ab sofort mittwochs geschlossen. Foto: Paunchy Cats/Daniel Vogl (dpa)
  • Lichtenfels: Bar "Paunchy Cats" schränkt nach Verbrechen Öffnungszeiten ein
  • Ausschlaggebend ist der gewaltsame Tod einer Blumenverkäuferin ganz in der Nähe
  • "Das ist es mir nicht wert, aufzumachen": Inhaber spricht über Ängste und Sorgen
  • Zum "Schutz der Mitarbeiterinnen" - Bar ist mittwochs ab sofort geschlossen

Die Bar "Paunchy Cats" in Lichtenfels hat ihre Öffnungszeiten angepasst. Nachdem eine Blumenverkäuferin ganz in der Nähe der Kneipe am Freitagabend (10. März 2023) gewaltsam ums Leben gekommen ist, hat der Inhaber Sebastian Alsdorf einen Entschluss gefasst: Ab sofort bleibe die Bar in der Coburger Straße 19 mittwochs geschlossen. "Das ist der einzige Grund: der Schutz meiner Mitarbeiterinnen", erklärt Alsdorf gegenüber inFranken.de.

Lichtenfels: Bar-Mitarbeiterinnen haben sich "nicht wohlgefühlt"

Nur wenige hundert Meter weiter in der Bamberger Straße ist am Freitagabend (10. März 2023) die Verkäuferin eines Blumengeschäfts tot aufgefunden worden. Nach Angaben der Polizei sei die Frau gewaltvoll ums Leben gekommen. Noch in der Tatnacht sei die Bar "Paunchy Cats" eine Anlaufstelle der Polizei gewesen. "Da wussten wir noch gar nicht, was los ist", erinnert sich Alsdorf. "Man hat einfach ein mulmiges Gefühl. Und dadurch, dass das in unmittelbarer Nähe zu uns passiert ist, ist das recht unangenehm."

Daher bleibe Bar ab sofort am Mittwoch geschlossen. Normalerweise stehe mittwochs die Mutter des Inhabers allein im Laden. "Unter der Woche haben wir auch keinen Türsteher", erklärt Alsdorf weiter. Deshalb habe er ihre Schicht nun gemeinsam mit einer anderen Mitarbeiterin auf den Donnerstag verlegt: "Dann können sie zusammen aufmachen und zusammen schließen. Die beiden haben sich auch nicht wohlgefühlt. Und ich möchte nicht, dass sie Angst haben."

So, erklärt Alsdorf, fühlen sich beide Frauen sicherer. Bis das Verbrechen aufgeklärt sei, mache es "einfach keinen Sinn, sie unter diesen Voraussetzungen für ein bisschen Geld so einem Risiko auszusetzen." Vor allem, solange das Motiv für die Gewalttat noch nicht klar sei, "kann es auch sein, dass das einfach jemand ist, der Geld wollte. Dann ist das das gleiche Risiko, dass die Blumenverkäuferin letzte Woche hatte. Das ist es mir nicht wert, aufzumachen", betont der Lichtenfelser Bar-Betreiber.