Von Managern und Engineers

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Fensterputzer - oder Vision Clearance Engineer? Foto: Symbolbild dpa
Fensterputzer - oder Vision Clearance Engineer? Foto: Symbolbild dpa

Wir sollen in unseren Artikeln gefälligst Anglizismen vermeiden. Das bekommen wir, die Redakteure, seit Jahren immer wieder gepredigt. Das ist auch richtig so, denn wir verstehen uns in gewisser Weise als Hüter der deutschen Sprache, die möglichst nicht vom Englischen beeinflusst werden sollte.

Freilich ist das manchmal nicht einfach, weil sich inzwischen viele Begriffe aus diesem Sprachraum eingebürgert haben.Zu viele.
Die größten Blüten treibt der Anglizismus, den Chief Editor (Redaktionsleiter) Alexander Müller in der Samstagsausgabe zu Recht angeprangert hat, in der Berufswelt. Wissen Sie eigentlich, was ein Facility Manager ist? Früher war das der Hausmeister, der ebenso wie der Fensterputzer (Vision Clearance Engineer) einen so hochtrabenden Namen hat, dass man meinen könnte, der Mann mit Schwamm und Wischtuch laufe den ganzen Tag lang mit Anzug und Krawatte herum.

Der Außendienstmitarbeiter heißt heute Key Account Manager, unsere Kollegen von der Online-Redaktion (also die, die im Netz aktiv sind), werden als Content Manager bezeichnet. Die müssen, wie wir von der Zeitung halt auch, Inhalte produzieren.
Ja was denn sonst?

Unsere freien Mitarbeiter sind die Freelancer, wer lässig durchs Leben geht, ist cool, das Handwerkszeug ist ein tool, und wer keine Lust mehr hat, der chillt. Ob der Blödsinn jemals ein Ende haben wird? Wohl nicht. Oder glauben Sie, dass der Airbag im Auto irgendwann wieder Aufprallsack heißt?
In diesem Sinne: Ihr Letter Manager