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Virtuosität und Jugend-Power in der Mainleuser Christuskirche


Autor: Sonny Adam

Mainleus, Montag, 09. Dezember 2013

Das Collegium Musicum Bamberg überzeugte die zahlreichen Zuhörer mit seinem Adventskonzert in der Mainleuser Christuskirche. Vor allem Ferdinand Keller, ein Tenor mit jugendlicher Strahlkraft, kam beim Publikum bestens an.
Eine Leistung, die Anerkennung verdient hat, bot das Kammerorchester Collegium Musicum Bamberg. Vor allem Konzertmeister Gerhard Fiedler überzeugte mit seinen virtuosen Solo-Passagen.


Ein hervorragendes Konzert zeichnet sich nicht unbedingt durch eine große Bandbreite unterschiedlicher Musikgattungen aus. Es geht auch anders, wie Gunther Pohl mit seinem Collegium Musicum Bamberg in der Mainleuser Christuskirche demonstrierte. Der Dirigent hatte mit dem 1954 gegründeten Kammerorchester, das ausgebildete Musiker und musizierfreudige Laien vereint, ein Adventskonzert mit nur drei Komponisten ausgesucht: Georg Friedrich Händel, Franceso Gemiani und Johann Sebastian Bach.

Im Mittelpunkt standen die Werke von Johann Sebastian Bach. Der 20-jährige Ferdinand Keller, der im Thomanerchor in Leipzig erste gesangliche Erfahrungen gesammelt hat und jetzt Musik an der Hochschule in Berlin studiert, zog die Zuhörer vom ersten Ton an in seinen Bann. Seine Stimme klingt unverbraucht, sie hat jugendliche Strahlkraft und Power.

Und obwohl die Bachkantaten als äußerst anspruchsvolle Kost gelten, ließ sich der junge Solist nicht aus der Ruhe bringen.

Auftritt ohne Schwächen

Ob beim Vivace "Nun mögt ihr stolzen Feinde schrecken" oder beim Rezitativ "Der Heiland ist gekommen" - Keller bestach einfach mit seiner undramatischen Art zu singen. Er verzichtete auf große Gesten und ließ einfach die Musik, die Bach vollendet komponiert hat, wirken. Auch bei "Komm Jesus, komm zu deiner Kirche" und bei der Kantate zum ersten Advent "Bewundert, oh Menschen, das große Geheimnis" zeigte der Solist keine Schwächen.

Das Orchester ergänzte den Solisten in einzigartiger Weise: mit Fingerspitzengefühl und Virtuosität. Vor allem Konzertmeister Gerhard Fiedler, Susanne Rödel, Radek Roszypal (Viola), Marien Dibbern (Cello) und Wolf Dieter Neupert (Cembalo) leisteten Einzigartiges. Nicht nur Francesco Geminanis 24 Variationen "La Follia" in d-Moll, sondern auch das Concerto Grosso op.3 in e-Moll war eine Ohrenweide.

"Messias" als Krönung

Gekrönt wurde das Konzert mit Auszügen aus Händels "Messias" und dessen legendärer, zuckersüßer Hirtensinfonie - ein Werk, das Lust auf Weihnachten macht, vor allem wenn es so romantisch und mit so viel Fingerspitzengefühl gespielt wird. Die Hirtensinfonie bringt die Botschaft der Geburt Jesu mit zarter und romantischer Musik direkt in die Herzen der Menschen - und jeder Zuhörer konnte die Weihnachtsbotschaft fühlen.