Steht die Feuerwehr Cottenau vor dem Aus?
Autor: Klaus-Peter Wulf
Cottenau, Mittwoch, 05. Dezember 2012
Die 1876 gegründete Feuerwehr Cottenau befindet sich in der schwierigsten Phase ihres Bestehens. Die Teilnahme an den von Kommandantin Alexandra Schmelz angesetzten Übungen ist dürftig, die Einsatzbereitschaft nicht viel besser.
Zudem will die "Chefin" zum Jahresende 2012 ihren Wohnsitz verlegen, hat aber signalisiert, das Amt noch bis 30. April 2013 wahrzunehmen. Doch damit nicht genug. Ihr Vater und Stellvertreter, Walter Schmelz scheidet im Frühjahr aus Altersgründen aus dem aktiven Dienst aus.
Die Misere der Wehr war auch Thema der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend, wobei Bürgermeister Hermann Anselstetter (SPD) an die Gesprächsrunde im Cottenauer Feuerwehrhaus im November erinnerte. Von 19 Aktiven waren 15 gekommen, von den eingeladenen "wehrfähigen" 45 Bürgern jedoch lediglich einer.
Der Vorsitzend der Wehr, Gemeinderat Jochen Trier (FW), kündigte an, dass er und Alexandra Schmelz bis zur Hauptversammlung am 9. Februar mit allen Cottenauern reden werden, auch mit den Jüngeren. "Bei Einsätzen ist die genaue Ortskenntnis sehr wichtig, außerdem geht es um die Ortsgemeinschaft, betonte Trier.
Trier forderte an dieser Stelle auch die Wiedereinführung der vor Jahren auf Grund des EU-Rechts gestrichenen Feuerschutzabgabe. Sollte alles vergebens sein, müssten zumindest alle Wehrfähigen zu örtlichen Übungen herangezogen werden. "Damit jeder halbwegs weiß, wo er im Ernstfall hinzulangen hat."
"Die Chance für einen Neubeginn ist da und sollte genutzt werden", zog Bürgermeister Hermann Anselstetter das Fazit. Er sieht dem 9. Februar optimistisch entgegen.