Die Linden in der Bahnhofsstraße bleiben erstmal stehen - zumindest solange, bis sich der Stadtsteinacher Stadtrat im November noch einmal mit diesem Thema befasst hat. Die von Knud Espig (SPD/OL) angekündigte Diskussion in der jüngsten Ratssitzung fiel jedoch ins Wasser.
Espig hatte in den letzten Wochen die benötigten Unterschriften für einen Bürgerentscheid für den Erhalt der Linden zusammengetragen und wollte eigentlich eine Debatte im Stadtrat anregen. "Wenn was zum Thema Bürgerbegehren kommen soll, dann läuft das garantiert nicht unter dem Punkt Anfragen und Wünsche", polterte jedoch Wolfgang Heiß (CSU) schon vor der Sitzung.
"Dann entscheiden wir jetzt, dass wir in dieser Sitzung nichts zu dem Thema sagen und diesen Punkt im November auf die Tagesordnung nehmen. Ich verspreche, dass wir bis dahin keine Fällung vornehmen keine vollendeten Tatsachen schaffen werden", so Bürgermeister Roland Wolfrum (SPD). Und tatsächlich wurde über das Thema "Erhalt der Linden", das in den letzten Wochen in Stadtsteinach für Aufregung gesorgt hatte, kein einziges Wort verloren.
Die Stadt hat in den vergangenen Jahren Millionen in die Ertüchtigung der Kanäle gesteckt. Mit Erfolg. Denn der Anteil des Fremdwassers konnte auf knapp fünfzig Prozent reduziert werden. Damit schrammt Stadtsteinach immer noch haarscharf an einer Strafe vorbei. Nun möchte die Stadt für weitere 65 000 Euro noch weitere Problemstücke des Kanals sanieren. Fast alle Arbeiten sollen im geschlossenen Verfahren, also unterirdisch mit Robotern oder im Inliner-Verfahren, ausgeführt werden, erläuterte Verwaltungsleiter Florian Puff. Dabei handelt es sich um die Abdichtung von Rissen sowie um die Beseitigung schadhaft montierter Schellen und Scherben.
Wenn die Aufträge bis zum 31. Dezember vergeben und die Arbeiten im nächsten Jahr umgesetzt werden, ist mit staatlichen Zuwendungen von 25 Prozent zu rechnen. "Das ist die letzte Chance, noch Zuschüsse zu bekommen. Und die Kanäle zu sanieren, ist ohnehin unsere Pflicht", betonte Wolfrum.
Allerdings möchte sich die Stadt auf die Sanierung der Schmutz- und Mischwasserkanäle konzentrieren, die Regenwasserkanäle, die auch mit Fremdwassereintrag zu kämpfen haben, bleiben erst einmal ausgeklammert.
Konkret sollen die Kanäle auf der Höhe des Sanitärgeschäftes Lorenz und im weiteren Verlauf stadtauswärts in Angriff genommen werden. Hinter den Anwesen an der Zaubach konnte man vor Jahren nicht sanieren, da die Gebiete zu feucht waren. Auch die Kanäle am Mühlbach, in der Forstamtsstraße, am Sportplatz, bei der Deinhardsmühle und in der Eichbergstraße sollen in das letzte "Puzzleteil" der Kanalsanierung aufgenommen werden.
Doch auch "in der Kläranlage rollt noch etwas auf uns zu", ergänzte Verwaltungsleiter Florian Puff . Die Anlage müsse dringend rationalisiert und optimiert werden.
... wenn die CSU - wie in der Presse angekündigt - weiterhin darauf besteht, die Linden zu fällen und der dadurch unumgängliche Bürgerentscheid - falls nicht doch vorher eine Kompromisslösung gefunden wird - nicht die erforderliche Stimmenzahl erreicht, dann erledigt sich dieses Problem (Graffiti) auf die brutalst mögliche Weise. Eine "Graffiti-Linde" sollte uns mehr Wert sein, als eine tote Linde.
... da wurde aber auch nicht gerade weit gedacht als die Bäume mit Graffiti besprüht worden sind, was im Grunde genommen ja den Tatbestand der Sachbeschädigung darstellt....
Bleibt zu hoffen, dass sich die "Baumschützer" um dessen Entfernung auch wieder kümmern!