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Sparkasse investiert 7,5 Millionen in Hauptgebäude


Autor: Sonny Adam

Kulmbach, Freitag, 26. Oktober 2012

Die Sparkasse Kulmbach-Kronach investiert netto fast 7,5 Millionen Euro, um ihre Hauptstelle im Herzen der Kulmbacher Innenstadt energetisch und optisch auf den neuesten Stand zu bringen.


Mehr als 44 Jahre hat die Hauptstelle auf dem Buckel. Eigentlich kein Alter, bezogen auf ein Menschenleben, und doch steckte das Gebäude in einer massive Midlife-Crises. Denn die Dämmung, Fenster und die Energiewerte ließen zu wünschen übrig und stammten aus einer Zeit, als noch niemand von Ressourcen und energetischen Bilanzen niemand redete.

Zwar wurde die Sparkasse 1995 modernisiert und konnte 2005 auch innerlich aufgepeppt werden. "Doch die jährlichen Energiekosten in dem nackten Betonbau sorgten für Angst und Schrecken", so der Vorstandsvorsitzende Klaus-Jürgen Scherr.

So beschloss die Sparkassen-Führungsspitze gemeinsam mit den Vertretern der Politik im Verwaltungsrat, die Hauptstelle zukunftsfähig zu machen. "Die ersten Untersuchungen fanden statt, als viele Banken riesige Löcher in ihren Bilanzen hatten. Anders bei unserer Sparkasse: Besser in ein Gebäude investieren als in Südeuropa Geld abschreiben", wurde als Devise ausgegeben. "Damit war der Weg frei für dieses zukunftsweisende, energetisch wie architektonisch ansehnliche Projekt im Herzen der Stadt", freute sich Scherr bei der Feierstunde anlässlich des "zweiten Frühlings" der Sparkasse und rief zum Ende des ersten Bauabschnittes ein zweites Richtfest aus.

Behutsam und nachhaltig


"Behutsam und nachhaltig plus" sollte die Sanierung ausfallen. "Behutsam deshalb, weil wir auf funktionale Schlichtheit setzen und auf "Luxus" verzichten. Aber schön sollte es halt trotzdem aussehen, sollte Stil haben, stolz zu unserer Heimatstadt Kulmbach passen, gesundes Selbstbewusstsein ausstrahlen!", erklärt Scherr.

"Nachhaltig plus" bezieht sich auf die gewaltigen Energiekosten. Und deshalb setzte die Sparkasse auf ein technisch ausgefeiltes Wärme- und Lüftungskonzept sowie eine architektonisch außergewöhnliche Fassadengestaltung. "Und die Glashülle ist nicht nur funktional, sie ist auch mutig, offen einladend. Man schaut hin", freute sich Scherr über die ersten Eindrücke, die die Glashaut vermittelt.

Tatsächlich wurden in den vergangenen Monaten 4400 Quadratmeter Fassadenfläche isoliert - das entspricht ungefähr 75 Prozent der Fläche eines Fußballfeldes. Ab dem zweiten Obergeschoss sind alle Fenster ausgetauscht und durch dreifach verglaste Fenster ersetzt worden. Und auf die Fassade ist eine zusätzliche Außendämmung von einer Stärke von zwanzig Zentimetern aufgebracht worden.

Außerdem wurde eben die auch optisch sehr attraktive gläserne Außenhaut installiert. "Also mir gefällt der Bau", strahlt Oberbürgermeister Henry Schramm und lobte die Optik. Mit ein bisschen Glück könne das Kaufplatz-Areal erworben werden, und man könne die Umgebung zu einem äußerst ansprechenden Etwas machen, verrät Schramm erste Planungen, die in den nächsten Jahren realisiert werden sollen.

Bis zu 50 Prozent Einsparungen


Zwischen vierzig und fünfzig Prozent der Energiekosten sollen durch diese Maßnahmen eingespart werden. Aber die Nettobaukosten - nur für die energetische Sanierung mit Be- und Entlüftungsanlage belaufen sich auf 7,5 Millionen Euro.

"Nach dem Abschluss dieser Baumaßnahme werden wir auch die Verpflichtungen aus unserem Beitritt zum Umweltpakt Bayern erfüllen", freut sich Scherr auf die grüne Zukunft der Sparkasse und dankte den Architekten Stephan Häublein, Hans Hermann Drenske und Alfons Deventer sowie den Bauarbeitern.

Während der Bauarbeiten verlief nicht alles glatt. Ein Unfall, bei dem drei Arbeiter verletzt wurden, weil sich Teile einer Müllrutsche lösten, sorgte gleich zu Beginn für Schrecken. Doch alle drei sind inzwischen genesen. Landrat Klaus Peter Söllner stellt die energetischen Effekte der Sanierung in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Zudem wirke durch die Modernisierung das Sparkassen-Gebäude auch prägnanter und moderner. " Wir sind bei den Arbeiten auf Kurs", so Söllner. Er freut sich besonders, dass die Sanierungsarbeiten ausgerechnet im nächsten Jahr abgeschlossen werden sollen. Denn dann steht Söllner selbst an der Spitze des Verwaltungsrates, in diesem Jahr ist es Oswald Marr aus Kronach.

Im nächsten Jahr werden die Gebäudeteile der Hauptstelle entlang des Gasfabrikgässchens und zur Post energetisch saniert. Und Ende 2013 feiert dann die Sparkasse Kulmbach-Kronach ihre Wiedergeburt.

Heinz Konrad hatte zur Feier des Tages einen Richtspruch verfasst. Und der Vorstandsvorsitzende selbst blies ins Tenorhorn und hatte sichtlich Spaß daran. Seitdem er 15 Jahre alt ist, ist Scherr ein begeisterter Bläser. Und seit der Fusion der beiden Sparkassen Kulmbach-Kronach gibt es das eigene Sparkassenblech-Orchester, das von Werner Kurzhals geleitet wird.