Zu diesen Fischarten zählen unter anderem Forellen und Saiblinge sowie Döbel. Diese Tiere suchen sich in der Strömung ihre Nahrung (Kleinfische). In zu seichtem Wasser halten sich aber keine Kleinfische mehr auf.
Ein weiteres Problem durch den niedrigen Wasserstand: Der Laich von Fischen, die ihre Eier im Sommer und Spätsommer ablegen, kann austrocknen, sollten die Pegel weiter sinken.
In stehenden Gewässern, sprich in Seen, ziehen sich die Tiere ebenfalls zurück, suchen die tiefen, kühleren Stellen auf.
Von einem Fischsterben ist die Region verschont geblieben, sagt Suske. "Aber wenn es noch zwei Wochen so heiß geblieben wäre ohne nachts abzukühlen, dann hätte sich wohl was angebahnt", vermutet er. Jetzt habe sich die Situation etwas entspannt. Andererseits überrascht es ihn nicht, dass im Naherholungsgebiet Mainaue wieder Blaualgen aufgetreten sind. "Das war bei der Witterung zu erwarten."
Probleme haben auch die Fischzüchter. "Ich habe Kollegen, die mussten ihre Teiche mit Regenbogenforellen schon ablassen, weil kein Zulauf mehr da war."
Es gibt aber auch gute Nachrichten. So geht es den rund 1000 Bachforellen, die im Mai in der Flutmulde ausgesetzt wurden, wohl noch gut. Denn die Forellenbrut sei noch relativ klein und komme mit dem Niedrigwasser besser zurecht als größere Tiere.
Die Kleinfische seien in die Flutmulde gesetzt worden, um einen gewissen Bestand aufzubauen und etwas für die Artenvielfalt zu tun. "Die Unterstützung durch die Stadt war nicht selbstverständlich. Uns hat das sehr gefreut", sagt der Gewässerwart des Bezirksfischereivereins, der 800 Mitglieder zählt.
Der Bezirksfischereiverein bewirtschaftet rund 50 Kilometer Fließgewässer: den Roten Main vom Zettlitzer Wehr bis zum Zusammenfluss, den Weißen Main in Lanzendorf, den Weißen Main bei Melkendorf und den vereinigten Main ab dem Zusammenfluss bis Schwarzach.
Dazu kommen noch 55 Hektar stehende Gewässer, unter anderem die Kieswäsch.
Beim Wasserwirtschaftsamt in Hof beobachtet man die Entwicklung genau, kennt sogar einige kleinere Bäche, die inzwischen wenig oder gar kein Wasser mehr führen - auch im Landkreis Kulmbach. Der Hutweidbach in Neuenmarkt sei so ein Fall oder der Lopper Bach, wie stellvertretende Behördenleiterin Andrea Künzl erklärt. Selbst der Main führe deutlich weniger Wasser als in den vergangenen Jahren. Um die Situation nicht noch weiter zu verschärfen, appelliert sie an die Bevölkerung, aus den Bächen und Flüssen kein Wasser zu entnehmen.
Im Frankenwald und Fichtelgebirge ist die Situation dagegen nicht so angespannt: "Ob das daran liegt, dass es dort ab und zu geregnet hat oder an der Geologie der Region, das kann man noch nicht sagen", erklärt sie zu dem Phänomen.
Ein Fischsterben ist dem Wasserwirtschaftsamt noch nicht gemeldet worden. "Offensichtlich wandern die Fische ab."