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Schulen lehren Kinder regionale Ernährung


Autor: Sonny Adam

Kulmbach, Donnerstag, 28. November 2013

Die Grundschule Burghaig und die Obere Schule in Kulmbach sowie die Stadtsteinacher Mittelschule beteiligen sich an dem Modellprojekt "Unsere Zukunft isst oberfränkisch".
Die größeren Schüler in Stadtsteinach machen Muffins: Johanna Goller (11), Amelie Brand (11) und Marco Seuss (11) finden das ziemlich gut.  Fotos: Sonja Adam


Während die Erwachsenen im Amt für Landwirtschaft und Ernährung offiziell den Startschuss zu "Unsere Zukunft isst oberfränkisch" mit hochkarätigen Ehrengästen, Vertretern von Vereinen, Schulen und Behörden feiern, ist die Botschaft in den Schulen längst angekommen: Auch die heimische Landwirtschaft hat einiges zu bieten. Und aus diesem Grund informieren sich die Schüler - jede Schule auf ihre Weise.

In der Oberen Schule bekommen die Kinder einen Einkaufszettel und gehen in Kleingruppen auf dem Markt zum Einkaufen. "Wir müssen Karotten und Gurken kaufen", sind Phoebe Wallner (7), Loana Knörrer (8), Fabian Hugel (8) und Baran Göklü (7) ganz aufgeregt. Damit aus dem frisch gekauften Gemüse auch schmackhafte Knabbereien werden, shoppt unterdessen Angelika Sachs mit ihrer Gruppe aus der Oberen Schule bei der Bäckerei Schoberth.

Verschiedene Nationalitäten

Besonders spannend bei den Schülern der Oberen Schule sind die verschiedenen Nationalitäten. So erzählt Alicia Gonzales (7), die aus Spanien kommt, dass sie Wochenmärkte wie in Kulmbach nicht so gut kennt. Maria Burdavizen (7) ist Halbrussin. Und deshalb liebt sie typische Gemüsesuppe, wie sie Oma und Mutter kochen.

Die Grundschüler aus Burghaig nähern sich dem Thema "Ernährung aus Oberfranken" wieder auf ganz andere Art und Weise. Während die Viertklässer Plakate über Bratwürste, Kartoffeln, Äpfel und Produkte aus Oberfranken gestalten, backen die Erst- und Zweitklässer Apfelkuchen in der Tasse. "Ich habe erst gestern Haferflockenplätzchen gebacken mit meiner Mama", erzählt Emil Vießmann und findet die Aktion richtig toll. Auch seine Teamgefährtinnen Emilia Reinl (7) und Angelina Seling (7) finden es super, ein ganz neues Rezept auszuprobieren.

All die anderen Burghaiger Kinder haben ebenfalls Spaß beim Vermengen der Eier und beim Abmessen. Und alle sind gespannt, wie der Kuchen aus der Tasse wohl schmecken wird.

In der Schule in Stadtsteinach ist ein echter Markt aus Oberfranken aufgebaut worden. Das Kompetenzzentrum für Ernährung hat einen Stand, an dem die Kinder schätzen können, wie viel Gemüse, Reis oder Nudeln sie brauchen. "Es werden pro Jahr 65 Kilo Lebensmittel weggeworfen", erklärt Sybille Reis, die den Projekttag organisiert hat.

Markt in der Schule

Irene Ziegler hat einen Stand mit selbstgemachten Marmeladen, mit frischen Küchla und mit Weihnachtsstollen zum Probieren aufgebaut. Fritz Rösch aus Rugendorf zeigt, wie seine Hühner leben - und hat Nudeln und Eier dabei.

Manfred Distler zeigt sein selbstgepresstes Rapsöl, Grünwehrbäck Ralf Groß erklärt den Weg vom Getreide zum Mehl. Und Heinrich und Karin Witzgall zeigen den Kindern alles rund um die Honiggewinnung.

Doch auch die Schüler selbst werden aktiv. Sie haben sich tolle Aktionen ausgedacht und schälen mit speziellen Apfelschälmaschinen Äpfel um die Wette. Und die Kids schnippeln Obstsalat, backen Muffins und kochen Gemüsesuppe. "Schnitz" nennt Nelli Döppmann die gesunde Suppe, die garantiert nur Zutaten aus der Region enthält.

"Über die Schüler können wir auch das Einkaufsverhalten der Eltern ein bisschen beeinflussen", sagt Schulleiter Michael Pfitzner über den Hintergrund der Aktion.