Rugendorfer Kinderkrippe: Aufregung hat sich gelegt

2 Min
Die Kindergärtnerinnen Anna-Maria Kotschenreuther und Jennifer Kainz (im Hintergrund) haben mit den Kindern für den Spatenstich extra ein Baulied einstudiert.Fotos: Sonja Adam
Die Kindergärtnerinnen Anna-Maria Kotschenreuther und Jennifer Kainz (im Hintergrund) haben mit den Kindern für den Spatenstich extra ein Baulied einstudiert.Fotos: Sonja Adam
 
 
 
 
 
 
 

Im Vorfeld des Neubaus der Rugendorfer Kinderkrippe hatte es Diskussionen um die Finanzierung gegeben. Zum Baubeginn hatten sich die Wogen allerdings wieder geglättet.

Die Kinderkrippe in Rugendorf ist wichtig und nötig - das ist Bürgermeister Martin Weiß klar. Doch für die Einrichtung der zwölf Betreuungsplätze für unter dreijährige Kinder muss die Gemeinde Rugendorf 280.000 Euro aus eigener Tasche beisteuern. Viel Geld. Denn das Kindergartengebäude gehört nun einmal der Gemeinde. Die Kirchengemeinde Rugendorf steuert 30.000 Euro bei. Außerdem fließen 316.000 Euro staatliche Zuschüsse. "Die Krippe kostet 626.000 Euro. Wir beginnen jetzt mit den Rohbauarbeiten, die allein mit 129.142 Euro zu Buche schlagen", erklärt Bürgermeister Martin Weiß.

Schon bei den Planungen hatte der Rugendorfer bemängelt, dass "sich die Landeskirche bei der Bezuschussung unflexibel und wenig kooperativ" zeige. "Wir sind nicht zufrieden mit der Bezuschussung. Wir würden uns sehr freuen, wenn mehr Gelder fließen würden.
Denn wir als Gemeinde kommen ja auch für den Unterhalt auf", betonte Martin Weiß. "Die Hoffnung stirbt zuletzt", sagte der Bürgermeister auch nach dem offiziellen Spatenstich klipp und klar und würde sich über ein bisschen mehr seitens der Kirche freuen.

Nachdem es in den vergangenen Wochen erheblichen Wirbel hinter den Kulissen gegeben hatte, bekräftigte Weiß jedoch: "Nein, wir denken natürlich nicht an einen Trägerwechsel. Wir sind mit der evangelischen Kirche als Träger sehr zufrieden, und wir haben eine hervorragende Zusammenarbeit."
Auch Pfarrerin Kathrin Klinger und Kindertagesstättenleiterin Waltraud Bauer bekräftigten indes die gute Zusammenarbeit. Geplant sind Betreuungszeiten von 6.30 Uhr bis 15 Uhr. Die Krippe soll wie auch die Einrichtung für die älteren Kinder geöffnet sein.

Große freuen sich auf die Babys

Zum Spatenstich, bei dem auch Landrat Klaus Peter Söllner sowie die CSU-Landtagsabgeordneten Gudrun Brendel-Fischer (CSU) und Martin Schöffel (CSU) sowie zahlreiche Gemeinderäte mit von der Partie waren, hatten die Kinder der Tagesstätte sogar ein Baulied einstudiert. Denn auch sie freuen sich schon auf die "Babys". Spätestens Anfang nächsten Jahres soll die Einweihung sein.

"Die Krippe ist ein weiterer Mosaikstein für Kinder- und Familienfreundlichkeit", betonte Landrat Klaus Peter Söllner. Insgesamt gibt es im Landkreis Kulmbach derzeit 370 Plätze für die Betreuung von Kindern, die jünger als drei Jahre sind. Wenn man die derzeit laufenden Baumaßnahmen in Kulmbach, Himmelkron, Mainleus, Neuenmarkt und Neudrossenfeld sowie Rugendorf mit einberechnet, wird man bis Ende des Jahres auf 456 Plätze kommen. "Bei den Bürgermeistern ist dieses Thema angekommen", so Söllner.

"Die Entwicklung der frühkindlichen Bildungseinrichtungen ist auf einem guten Weg", freute sich auch Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer und betonte, dass auch in ländlichen Regionen die Betreuung der Kleinsten nötig sei. Als Überraschung brachte Brendel-Fischer in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende des Bezirksgartenbau- und Landespflegeverbandes den Rugendorfern Kindern Silphie-Pflanzen mit. Das sind Energiepflanzen, die bis zu zwei Meter hoch werden und leuchtend gelb blühen. Und sie haben die Eigenschaft, dass sie Bienen magisch anziehen. Als erster Kindergarten im Landkreis hat Rugendorf die begehrten Pflanzen bekommen.
"Junge Frauen und Männer dürfen heute nicht mehr vor die Wahl gestellt werden - Kind oder Karriere. Beides muss vereinbar sein", bekräftigte auch Landtagsabgeordneter Martin Schöffel die Wichtigkeit der Krippe für Rugendorf und forderte auch bei den Betrieben eine zunehmende Flexibilisierung.


Der Zeitplan für den Krippenneubau