Sechs Wortmeldungen drückten es bei der Bürgersammlung am Freitagabend im "Haus der Jugend" klipp und klar aus: Rugendorf will und braucht einen Dorfladen.
Das letzte Geschäft im Dorf schließt am 31. März 2013. Aus mit der Einkaufsmöglichkeit in Rugendorf? - Nein!
Die Bevölkerung zeigte bei der mit rund 100 Personen sehr gut besuchten Bürgerversammlung am Freitagabend im "Haus der Jugend" in einer Probeabstimmung mit einer deutlichen Mehrheit großes Interesse daran weiterhin direkt vor Ort einzukaufen. Mit Bürgermeister Martin Weiß und Volker Hahn aus Heiligersdorf an der Spitze soll nach diesem eindeutigen Votum nun das "Projekt Dorfladen" vorangetrieben werden.
"Der Bedarf nach einem Geschäft ist da. Ich würde es begrüßen, wenn in Rugendorf eine Einkaufsmöglichkeit ist und bleibt. Grundlage für meinen täglichen Einkauf ist ein vernünftiges Sortiment und die Preise müssen akzeptabel sein. Wenn diese entschieden höher sind als in den umliegenden Märkten, dann fahren die Mitbürger nach auswärts", sagte Frank Paul. Und Manfred Schmidt-Hofmann betonte: "Wir sollten das Thema auf keinem Fall zerreden. Wenn die Möglichkeit dazu gegeben ist, wäre es für die älteren Bürger und auch die jungen Familien von Vorteil. Es ist für die meisten interessant, einen Dorfladen in Rugendorf zu haben, sich beim Einkaufen zu treffen und tagtäglich ein paar Worte miteinander zu reden."
Michael Schneider fragte nach, ob sich die Bevölkerung mit Einlagen am Dorfladen beteiligen müsse? Volker Hahn aus Heiligersdorf antwortete ihm, dass es gut ist, es durch Geschäftsanteile auf mehrere Schultern zu verteilen. Auch sei die Akzeptanz besser. Heiko Steger stellte die Frage nach dem Personal und deren Kosten. "Die Geschäftsführung ist ehrenamtlich, der Laden wird von einer Marktleiterin als Vollzeitkraft geführt. Dazu kommen in Heiligersdorf fünf 400 Euro-Kräfte. Zu kalkulieren sind somit monatlich fürs Personal 3500 Euro", bezifferte Hahn. Harald Zettl warf als Grundfrage auf: "Was kommt in Frage und was ist zu investieren?". "Wir müssen und sollten alle die Meinung vertreten, dass wir diesen Laden brauchen", forderte Albert Müller seine Mitbürger auf.
Eine Machbarkeitsstudie wird erstellt und ein Fragebogen an die Rugendorfer Haushalte herausgegeben, um den Bedarf zu ermitteln, welches Angebot geführt werden und von wann bis wann geöffnet sein sollte.
"Wichtigster Punkt wird die Suche nach einer Immobilie sein, in der das Vorhaben umgesetzt werden kann", gestand Hahn ein.
Die Bürgerschaft Rugendorfs soll laufend informiert werden und so wird sicherlich schon im Januar zu einer Informationsversammlung zum Werden "Dorfladen" eingeladen.
Das Dumler-Geschäft muss am 31. März wegen Eigenbedarf seine Pforten schließen. Wenn alles gut läuft, könnte im Spätsommer 2013 der neue Rugendorfer Dorfladen öffnen, zeigte sich der Heiligersdorfer - der schon diese Projekte in seinem Wohnort und in Grafengehaig mit zum Erfolg geführt hat! - am Freitag sehr zuversichtlich.
Auch Landrat Klaus Peter Söllner sah die Er- und Einrichtung eines Dorfladens für Rugendorf als eine ganz wichtige Sache für Infrastruktur der 1000-Seelen-Gemeinde an. "Es sollten alle mit dafür einstehen, dass die Grundversorgung vor Ort erhalten bleibt", betonte Söllner.
....waren auf dieser Bürgerversammlung immer noch einige dabei, die NICHT für einen Dorfladen sind! Nun, wahrscheinlich bestellen sie ihre Butter, ihr Brot und ihre Brötchen im Internet. Soll ja bekanntlich auch lecker schmecken. Spaß beiseite: Rugendorf braucht einen Dorfladen. Wenn es Heilgersdorf und Grafengehaig geschafft haben ( mit weniger Einwohner!!!), muß es auch Rugendorf schaffen. Ein Kompliment an den Grafengehaiger Bürgermeister Burger und Prof. Hahn für ihre Infos.