Rohrbrüche halten Bauhöfe auf Trab
Autor: Sonny Adam
Schlockenau, Montag, 25. März 2013
Bereits zu Beginn des Wochenendes stellte der Grafengehaiger Wasserwart Verluste fest. Aber es dauerte, bis das Leck ausgemacht werden konnte. Ausgerechnet in Schlockenau, an einer schwer zugänglichen Stelle, ist es zu Schäden gekommen.
Wenn irgendwo ein Rohr bricht, ist das über das Kontrollsystem der Wasseraufbereitungsanlage schnell festzustellen. Nicht ganz so einfach ist es, die genaue Lokalisierung vorzunehmen. "Wir waren am Samstag früh ab halb zehn Uhr im Einsatz und nonstop bis Sonntagnacht um halb drei Uhr unterwegs und haben versucht, an das Rohr ranzukommen", schildert Bauhofleiter Wieland Oelschlegel das Problem.
Denn es war zwar schnell klar, dass der Rohrbruch in Schlockenau ist, aber dort sind die Leitungen in einer Hohlgasse verlegt. "Als die Leitungen vor über fünfzig Jahren verlegt worden sind, musste Fels gesprengt werden", erklärt Oelschlegel.
In fünf Metern Tiefe fündig
Deshalb war das Freilegen der Rohrleitung eine echte Herausforderung und nur mit schwerem Gerät zu bewerkstelligen. Ein Bagger schaufelte sich fünf Meter in die Tiefe.
Und dann sahen die Mitarbeiter der Bauhöfe Grafengehaig und Marktleugast das Dilemma: In fünf Metern Tiefe war das Gussrohr nicht nur an einer Stelle gebrochen, sondern gleich an zwei. "Die Brüche liegen zwei Meter auseinander. Deshalb ersetzen wir jetzt den gesamten Bereich durch ein Plastikrohr. Wir tauschen ein drei Meter langes Rohrstück aus. Das wird mit Spezialkupplungen verbunden", erklärt Oelschlegel.
Während der Bauarbeiten wurden die beschädigten Stellen mit verschraubten Muffen abgedichtet. Provisorisch. Trotzdem lief immer wieder im Untergrund Wasser nach. Und das mussten die Bauhofmitarbeiter mit Hilfe einer Tauchpumpe aus dem fünf Meter tiefen Loch nach oben pumpen, um überhaupt arbeiten zu können.
Auch Bürgermeister Werner Burger schaute sich den Schaden an. "Das Problem ist, dass die Rohre in diesem Bereich so tief liegen. Ich hoffe jetzt, dass wir keine weiteren Rohrbrüche bekommen. Sonst müsste man sich überlegen, die Leitungen zu verlegen - weiter an die Oberfläche, vielleicht über eine Wiese", so der Bürgermeister. "Ich bin aber froh, dass die Bevölkerung so viel Verständnis zeigt und Geduld hat", betonte der Bürgermeister.
Denn nicht nur die Schlockenauer waren von der Wassersperrung betroffen, sondern auch in Enchenreuth, Eppenreuth, in der Hohenreuther Siedlung in Grafengehaig und in Schindelwald musste das Wasser vorübergehend abgedreht werden.
Optimale Zusammenarbeit
Seit Montagmittag ist das Problem behoben. "Wir konnten aber nur so schnell handeln, weil die Bauhöfe Grafengehaig und Marktleugast so gut zusammenarbeiten und die Mitarbeiter immer zur Stelle sind. Gerade am Wochenende ist so ein größeres Problem nicht einfach", dankte der Grafengehaiger Bürgermeister für das Engagement.
Generell sind die Gussrohre im Untergrund noch funktionsfähig und intakt, wie Werner Burger betont.
"Die Rohre liegen so tief, dass es dort auch keine Probleme mit Frost gibt. Ich denke, die Rohrbrüche kommen daher, dass die Rohre auf Fels liegen und dass es immer, wenn man Wasser entnimmt, zu kleinen Rohrbewegungen kommt. Aber auch Erdbewegungen könnten die Ursache für die Brüche sein", überlegt Bürgermeister Werner Burger.
Tatsächlich sind die Ermüdungsbrüche der Rohre innerhalb einer leichten Biegung aufgetreten. Das spricht für die Vermutung des Bürgermeisters.