Stadtsteinach bekommt in rund zwei Jahren einen neuen Rewe-Markt. Errichtet wird er neben dem bestehenden Geschäft.
Geplant wird das Vorhaben von der Firma Trio Bau aus Dortmund. Hintergrund ist die Tatsache , dass der jetzige Markt nicht mehr den Anforderungen des aktuellen Einzelhandelskonzeptes der Firma entspricht und für den normalen Warenbestand eines Vollsortimenters zu klein ist. Das erläuterte Trio Bau-Geschäftsführer Jens Struck bei der Stadtratssitzung am Montagabend.
1500 Quadratmeter Verkaufsfläche Direkt oberhalb des jetzigen Standortes an der Kronacher Straße soll der neue Markt mit einer Verkaufsfläche von 1500 Quadratmetern mit Backshop und Metzgerei errichtet werden. Investiert wird eine siebenstellige Summe.
Für das Bauvorhaben hat bereits eine Besprechung im Landratsamt Kulmbach stattgefunden.
Dabei erklärten die zuständigen Referate des Landratsamtes und des Staatlichen Bauamtes Bayreuth, dass das Projekt grundsätzlich möglich ist, aber gewisse Auflagen zu erfüllen sind. Im Rahmen des Bauleitplanverfahrens werden die weiteren Fachbehörden wie die Regierung von Oberfranken, der Naturschutz, der Immissionsschutz und das Wasserrecht beteiligt.
"Die Rewe ist wirtschaftlich stark aufgestellt und sehr daran interessiert, den Standort Stadtsteinach zu halten. Auch für die Versorgung unserer Bürger ist der Markt sehr wichtig. Es muss deshalb unser Anliegen sein, dass Rewe in Stadtsteinach bleibt", sagte Bürgermeister Roland Wolfrum (SPD).
Kundenansprüche gestiegen Der jetzige Markt sei in die Jahre gekommen, die Ansprüche der Kundschaft seien gestiegen.
Für die Errichtung des neuen Marktes ist vonseiten der Stadt die Änderung und Erweiterung des Bebauungsplans "Nord-West" sowie die Änderung des Flächennutzungsplans erforderlich, da die Flächen größtenteils noch im Außenbereich liegen. Wolfrum merkte zudem an, dass sämtliche Planungs- und Erschließungskosten vom Bauträger, also der Trio Bau, zu übernehmen sind und dafür noch ein gesonderter Bauplanungsvertrag abgeschlossen wird.
"Rewe will hier langfristig bleiben und die Versorgung sicherstellen. Die auf dem neuen Grundstück vorhandene Kuppe soll teilweise ab- und auf dem tieferliegenden Gelände aufgetragen werden", erläuterte Jens Struck.
Alten Markt integrieren Die Stadträte Wolfgang Martin (SPD/OL) und Winfried Baumgärtner (FW) bemängelten, dass erneut eine große Fläche versiegelt würde und es ihnen lieber wäre, wenn der bestehende Markt mit eingegliedert werde. Auch sollte erst einmal die Meinung der Stadtsteinacher Bürger erkundet werden, was sie von dem Vorhaben halten.
"Das ist ein anderer Besitzer, und der Rewe-Mietvertrag läuft 2015 aus. Ich kann ihnen auch nicht versprechen, dass eine Folgenutzung kommt oder wie diese aussieht. Die Trio Bau GmbH führt momentan Gespräche für eine gemeinsame Zufahrt, wodurch auch die Steigung hinauf zum neuen Markt flacher ausfallen würde", sagte Jens Struck.
Er bestätigte zudem auf weitere Nachfrage von Baumgärtner, dass die vorhandene Begrünung am oberen Rande des künftigen Marktgeländes sowie oberhalb des Schindelbaches erhalten bleibt. "Sind wir froh, dass Rewe hier bleibt. Wollen wir den Rewe-Markt oder nicht!?" sagte Franz Thierauf (FW) und beendete damit die Diskussion.
Bei Gegenstimme von Wolfgang Martin und Winfried Baumgärtner beschloss der Stadtsteinacher Rat die Erweiterung des Bebauungsplans um das Sondergebiet Einzelhandel und die ebenfalls erforderliche Änderung des Flächennutzungsplanes.
Was mir bei meinem heutigen Besuch bei REWE noch aufgefallen ist:
Der REWE in SAN hat (noch) keine Floristen-Ecke, auch das ist wohl seit Jahren Standard und läßt sich auf der jetzigen Verkaufsfläche nicht mehr unterbringen.
Mir war bei meinem letzten Besuch in Speichersdorf (hinter Bayreuth) schon aufgefallen, daß der REWE, der vorher eigentlich mitten in einem Wohngebiet war, auf einaml dicht gemacht hatte, unser Gastgeber sagte uns dann aber: keine Panik, der ist gleich oberhalb an der Bundesstraße, keine 300 Meter weg. Auch die "üblichen Verdächtigen" wie TEDI, DM, NKD waren dort auf dem Areal zu finden, ein ähnliches Bild wie man in Himmelkron findet, nur alles ein bißchen kleiner.
Wie wir uns erinnern können, zog auch der MCDonalds in Himmelkorn um, weil der Standort, nur wenige 100 Meter entfernt, einfach strategisch besser ist.
Es muß alles an mindestens einer Bundesstraße (in Himmelkron: sogar BAB) liegen, weil es einfacher zu erreichen ist.
Auch gibt es dann mehr Parkplätze - leider schaden sich die Stadtverwaltungen wie auch in KU oder SAN selbst mit ihrer Parkplatzplanung, wenn man für alles bezahlen muß und man die Städte autofrei halten will; auf jeden Fall ist es ja dann nicht mehr attraktiv, IN der Stadt einzukaufen.
Ein Beispiel ist in KU die Albert-Ruckdeschel-Straße: die kennt ja jeder: Parkplätze ohne Ende, ein wahres "Einkaufsparadies".
Wir sehen an diesen Beispiele, daß selbst die hochgelobte "Immobilien" inzwischen zu reinen "Verbrauchsobjekten" geworden sind und früher oder später einen Wert gleich Null haben können.
Was in SAN halt am Konzept gefehlt hatte, waren der Backshop und ein kleines Cafe und die Verkaufsfläche, wobei mir der Innenraum in H-kron jetzt auch nicht so groß vorkommt!?
Jawohl - wir machen eine Bürgerbefragung (oder gleich einen Bürgerentscheid) bezüglich des geplanten REWE-Neubaus.
Sagt mal, geht es noch? Das ist ein privater Investor, der im ansonsten schon halbtoten Stadtsteinach etwas bewegen will. Eventuell gibt es sogar noch zusätzliche Arbeitsplätze für den zukünftigen größeren Markt.
Wenn die Kaufkraft vorhanden ist -und das wissen die Investoren sicher ganz genau- dann muss diese auch in Stadtsteinach abgeschöpft werden. Ansonsten gehen die Kunden nämlich z.B. nach Kulmbach, dort wird es bald einen neuen, großen EDEKA-Markt geben.
Meine Bitte an die beiden Stadträte: bleibt realistisch und seid nicht immer aus Prinzip gegen alles!
Grundsätzlich finde ich es ja gut das REWE bleiben will und sich vergrößert, ich bin nur mal gespannt wie die direkten Nachbarn der Breslauer Straße darauf reagieren, insbesondere die, die dort erst ein Haus gekauft haben und den Parkplatz des Marktes dann unmittelbar neben ihrem Garten haben! Diese Reaktion ist abzuwarten