Einstimmig hievten gestern Abend FDP und die Unabhängigen Bürgerinnen und Bürger den 58-jährigen Veit Pöhlmann als Bürgermeisterkandidat für Thurnau aufs Schild.
Bei den Kommunalwahlen geht in Thurnau eine neue Gruppierung an den Start: Die Unabhängigen Bürgerinnen und Bürger stellten gestern in der Schorrmühle eine 16-köpfige Kandidatenliste für den Marktgemeinderat vor. Da die Gruppierung mit der etablierten FDP gemeinsame Sache machen, sind keine Unterstützerunterschriften nötig.
Angeführt wird die Liste von dem 58 Jahre alten parteilosen Kandidaten Veit Pöhlmann. Er hat sich bereit erklärt, ins Rennen zu gehen - nachdem erst die Freien Wähler eine Bürgermeisterkandidatur seinerseits ins Gespräch gebracht, sich dann aber dagegen entschieden hatten.
"Im Markt Thurnau sind nach unserer Auffassung neue inhaltliche Weichenstellungen und ein anderer, besserer Umgang mit Menschen und Gemeinderat dringend notwendig", konstatierte Marcel Sammler, Sprecher der neuen Gruppierung. "Veit Pöhlmann ist der richte Mann dafür.
Er ist kompetent und bürgernah, er trägt das Herz auf dem rechten Fleck und er sagt, was er denkt. Wir wollen seine Wahl, weil wir eine Trendwende wollen", konstatierte Michael Otte (FDP).
Pöhlmann stellte selbst Sofortmaßnahmen vor. Er möchte uneingeschränkt und in vollem Umfang der Gemeinde zur Verfügung stellen, das Rathaus auch montags, dienstags und mittwochs an den Nachmittagen öffnen. "Ich möchte mich spätestens an meinem zweiten Arbeitstag als Bürgermeister mit dem Kreisvorsitzenden der AWO zusammensetzen und mit ihm eine außergerichtliche Einigung über die seit Jahren anhängigen Gerichtsstreitigkeiten zwischen dem Markt Thurnau und der AWO herbeiführen", betonte Pöhlmann.
"Spätestens an meinem dritten Arbeitstag möchte ich beginnen, die Sperrung des Oberen Marktes für den LKW-Verkehr voranzutreiben."
Vorstellungen zu "Thurnau 21" Der 58-Jährige macht sich für ein Leerstands-Kataster stark und möchte die Finanzen der Gemeinde "in Ordnung bringen". Vor allem aber liege ihm die Planung, Gestaltung und Entwicklung des Bereichs um das alte Bahnhofsgelände am Herzen. "Thurnau 21" nennt Pöhlmann seine Vorstellungen. In jedem Fall soll der Baum- und Grünbereich rund um die Bahnhofskreuzung erhalten bleiben. Zur Diskussion gestellt werden sollen aber auch die Bushaltestelle am alten Postgebäude, eine Kostenreduzierung für das Regenrückhaltebecken und eine Durchführung erst nach Sicherstellung der Finanzierung.
Die bisherigen Planungen nannte er "eine Katastrophe".
Auch für die Ausweisung eines Gewerbegebietes hat Pöhlmann andere Vorstellungen. Sie dürfe nicht zur Existenzbedrohung der Grundstückseigentümer werden, weil sie immense Erschließungskosten vorauszahlen müssten. Pöhlmann will für ein Mittelzentrum und eine Bestandsaufnahme in den Ortsteilen kämpfen, will das "unvollständige Kreiselkonzept" überprüfen lassen und Planungen bis zur Bahnhofstraße ausdehnen. Und er will Windkraft transparent machen. "Wenn Windräder entstehen, dann müssen wir wenigstens dafür sorgen, dass Geld in öffentliche und private Kassen in Thurnau fließen." Außerdem macht er sich für die Sanierung der Tanzlinde stark.
Auf der Liste stehen nur zwei FDP-Mitglieder: Andrea Balzer (43) aus Lochau und Jan Meyer (32) aus Thurnau.
Die Gemeinderatsliste der FDP