Oliver Schott: Die Lieblingsstelle bei der Hochzeit kennen gelernt
Autor: Sonny Adam
Presseck, Freitag, 20. Dezember 2013
Oliver Schott erinnert sich noch ganz genau an den Tag, an den er mit seiner Lieblingsbibelstelle das erste Mal konfrontiert wurde. Es war sein Hochzeitstag am 18. Juni 1994.
Sein Bruder Martin Schott hatte den Spruch aus dem Römerbrief ausgesucht und trug ihn in der Pressecker Kirche vor.
"Ich lebe schon mein halbes Leben nach diesem Spruch und ich bin immer gut damit gefahren", sagt Oliver Schott. Der Spruch hat ihm auch den Weg gewiesen, als er Stammzellen für ein an Leukämie erkranktes Mädchen gespendet hat. "Ich habe heute noch Kontakt zu ihr. Sie ist jetzt wieder gesund. Nächstes Jahr möchte ich nach Prag fahren und das Mädchen besuchen."
Die Freude am Augenblick
Selbst in Zeiten, in denen nicht alles bestens lief, hat ihm dieser Spruch geholfen. "Ich bin 2011 durch einen dreifachen Bandscheibenvorfall quasi aus dem Leben gerissen worden. Aber vorher hab ich gearbeitet von früh bis spät. Man denkt dann schon einmal, ob das vielleicht alles ein Wink mit dem Zaunpfahl war", sagt Schott.
Und seine Lieblingsbibelstelle hilft ihm, sich auch am Augenblick zu freuen. "Auch im Leben außerhalb der Kirche ist diese Stelle wichtig", sagt der Pressecker Kirchenpfleger. Und vor allem der Schluss "Vergeltet nicht Böses mit Bösem, seid immer auf das Gute bedacht vor allen Menschen", findet er wichtig.
Nach seiner Ansicht könnten sich noch mehr Menschen auf diesen Part besinnen. Denn der Trend, dass jeder nur mit sich beschäftigt ist und jeder nur an sich denkt, gefällt ihm ganz und gar nicht. "Ich persönlich suche eigentlich immer einen Weg, auf Menschen zuzugehen und miteinander gut umzugehen. Denn nur so kann man seinen inneren Frieden finden", sagt Schott.
Dass sein Bruder diesen Spruch aus dem Römerbrief ausgewählt hat, war eigentlich ein Zufall. "Zur Hochzeit haben wir ein gesticktes Bild mit dieser Stelle bekommen", sagt Schott.
Aber auch die Verbundenheit zu "seiner" Kirche ist für Oliver Schott wichtig. "Ich bin in Presseck getauft, ich war bei der Heiligen Kommunion in Presseck und mein Sohn ist auch wieder in Presseck getauft und war hier bei der Kommunion. Da ist einfach eine Verbundenheit da, die ich nicht missen möchte", sagt Schott und freut sich, dass er als Kirchenpfleger und Friedhofsverwalter für eine weitere Periode im Amt bestätigt worden ist.