Der Stadtsteinacher Stadtrat hat die Planung für den Neubau einer Einfach-Turnhalle einstimmig genehmigt. Die Kosten betragen 2,3 Millionen Euro.
Hauptpunkt der Stadtratssitzung am Montagabend war die von Bruno Hauck vom gleichnamigen Architekturbüro in Bayreuth vorgestellte Ausführungsplanung für den Bau einer neuen Einfach-Turnhalle. Gegen die Stimme von Wolfgang Martin (BL) genehmgite das Gremium den Entwurf.
"Die geschätzten Kosten für den auf dem Nachbargrundstück geplanten Neubau der Einzelsporthalle betragen rund 2,3 Millionen Euro. In Aussicht gestellt wird von der Regierung von Oberfranken eine staatliche Förderung von 1,3 Millionen Euro", zeigte Bürgermeister Roland Wolfrum (SPD) auf.
Weiterhin stünden städtische Haushaltsmittel von 750.000 Euro zur Verfügung, so dass für das Projekt derzeit nur noch eine Finanzierungslücke von knapp 250.000 Euro bestehe. "Und die können wir problemlos mit der vom Freistaat Bayern zu erwartenden Investitionspauschale in den beiden Jahren 2016 und 2017 abdecken, die wohl wenigstens jeweils 120.000 Euro betragen wird", gab sich der Bürgermeister optimistisch.
"Und es sind alle Nachbarn einverstanden. Wenn heute der Stadtrat Ja sagt, können wir den Notarvertrag angehen. Der Vorteil ist, dass Stadtsteinach die neue Turnhalle bauen und in der Zwischenzeit weiterhin die alte nutzen kann, bis der Neubau bezogen ist. Das Ganze ist fast wie eine eierlegende Wollmilchsau und mit vielen positiven Effekten", so Wolfrum zufrieden.
"Wir sind auf einem guten Weg", unterstrich Architekt Bruno Hauck. "Das Projekt Schulturnhalle ist baulich unproblematisch. Die Planung wurde auf Wunsch der jetzigen Grundstücksbesitzerin nochmals geändert."
Umorganisiert worden seien gegenüber dem ersten Entwurf die Eingangs- und Nebenraumbereiche. Der Baukörper sei 1,20 Meter nach Süden und 1,30 Meter nach Westen verschoben, zudem erfolge im Osten eine Grenzbebauung. Damit verkürze sich das erforderliche Grundstück um zehn Meter und die benötigte Grundstückfläche um 270 Quadratmeter.
Der Rohbau der Sporthalle werde in Beton skelettbauweise (mit Ausfachung in Kalksandstein) und die Nebenräume in Kalksandstein ausgeführt. Die Halle erhalte ein Aludach, die Nebenräume ein solches aus Titanzink. Eingebaut würden ein Schwingboden und Holzprallwände im Hallenbereich. Dort sei eine Flächenheizung vorgesehen, in den Nebenräumen eine Fußbodenheizung. Alles entstehe in bewährter und wirtschaftlicher Bauweise, die Aufträge könnten von Firmen aus der Region zuverlässig ausgeführt werden.
Der Neubau muss laut Hauck nach der aktuellen Energiesparversordnung (EnEV 2014) und dem aktuellen Erneuerbaren Energie Wärme Gesetz (EEWärmeG 2015) errichtet werden. Diesbezüglich würden in Sachen Heizung alle Möglichkeiten geprüft. Gut rechne sich eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, aber auch alle Alternativen würden überprüft.
Stellvertretender Bürgermeister Franz Schrepfer (FW) bat, alles zu versuchen, um eine bessere Förderung zu erreichen.
Beschwerden über Parksituation
In regelmäßigen Abständen werden in Stadtsteinach Beschwerden über die Parksituation laut, vor allem im Bereich des Marktplatzes. Deshalb hatte die Verwaltung jetzt Kontakt zu einem Dienstleister wegen einer Parkraumüberwachung aufgenommen. Die Kosten bezifferte Bürgermeister Roland Wolfrum (SPD) für zehn Stunden pro Monat auf 620 Euro. "Dann werden wir eine bessere Disziplin haben, ich könnte mit so einer Lösung leben", sagte das Stadtoberhaupt.
Mit den Worten: "Das sollten wir so machen, es kann ja auch wieder revidiert werden" pflichtete ihm Knud Espig (SPD) bei. Dass eine Viertelstunde frei ist, wüssten wohl die Wenigsten, merkte Espig noch an. Es gelte aber trotzdem, dafür einen Parkschein zu ziehen und ihn gut sichtbar hinter die Frontscheibe des Autos zu legen.
"Zu dramatisch dargestellt"
Der Sprecher der CSU-Fraktion, Klaus Witzgall, war strikt dagegen: "Die Situation wird oft zu dramatisch dargestellt.
"Eigentlich ist es geregelt, und es wird auch nicht totgeschwiegen in Stadtsteinach. Aber an die Vorgaben sollte sich schon jeder halten", merkte Wolfgang Martin (BL) an.
Bürgermeister Wolfrum regte daraufhin an, es nochmals im Guten und vorerst ohne Kosten mit einer "Rote-Karten-Aktion" für Falschparker zu probieren. Dem pflichtete dann das gesamte Gremium bei.
Die Stadt lässt die Asphalt oberflächen des Keller- und Dammweges mit einer Gesamtfläche von zirka 2500 Quadratmetern sanieren. Auf die durch das Ingenieurbüro Hans Spindler erfolgte Ausschreibung gingen acht Angebote ein. Das Wirtschaftlichste gab die Strabag Kasendorf mit 81.110 Euro ab, der einstimmig der Auftrag erteilt wurde. Die Arbeiten werden Anfang Oktober ausgeführt.
Im Bereich Knollenstraße/Lehenthaler Weg wurde zunächst eine TV-Befahrung des Kanals durchgeführt, wonach Arbeiten am Regenwasserkanal notwendig sind. Weiterhin ist ein Stück Wasserleitung zu erneuern, zudem muss der Kanal in die Knollenstraße einen Abzweig erhalten. Deshalb werden jetzt Fördermöglichkeiten geprüft und die notwendigen Arbeiten ausgeschrieben.