Druckartikel: Nach dem Brand im Schützenheim werden neue Pläne geschmiedet

Nach dem Brand im Schützenheim werden neue Pläne geschmiedet


Autor: Sonny Adam

Untersteinach, Freitag, 26. Oktober 2012

Die letzten Spuren der Brandkatastrophe im Vereinsheim vom 2. September sind beseitigt. Jetzt schmieden die Untersteinacher Schützen Neubaupläne.
Viel ist nicht übrig geblieben vom Inventar des Schützenheims.  Das alte Geschirr und die Christbaumkugeln werden als Erinnerungsstücke aufbewahrt. Fotos: Sonja Adam


Knapp zwei Wochen lang haben Blerim Dacaj, der mit einer Truppe von vier starken Männern aus Northeim in Niedersachsen eigens ins Fränkische angereist war, dort, wo einst das Untersteinacher Schützenhaus stand, schwer geschuftet. "Das war viel Arbeit, aber das ist normal. Ohne Arbeit ist nichts verdient", sagt Dacaj.

Mit brachialer Gewalt


Mit brachialer Gewalt haben der Chef, Getoar Dervisi, Enis Dervisi und Liridon Janova sowie andere Helfer die noch stehenden Überreste nach dem Brand dem Erdboden gleich gemacht. Es war keine leichte Arbeit, die massiven Holzbalken von all den anderen Materialien zu trennen, die Blechteile mit dem Schneidbrenner klein zu schneiden, damit sie recycelt werden können.

Erst einmal sortierten die Arbeiter, die eigentlich aus dem Kosovo kommen, die Materialien grob vor. Riesige Haufen entstanden.

Und dann verteilten sie die Sachen auf die verschiedenen Container der Firma Trapper, die im Laufe der vergangenen Wochen abgeholt wurden. "Die brennbaren Sachen wie Holz und solche Materialien, aber auch Plastik und Styrophor kommen in die Müllumladestation", erklärt Detlef Zenk von der Abfallberatung des Landkreises das weitere Prozedere.

Und Dämmmaterialien wie Mineralwolle werden in riesige Säcke verpackt und auf die Deponie in Himmelkron gebracht ebenso wie der Bauschutt, Steine, Mauerreste und sonstiges Überbleibsel. Wie viele Container die Arbeiter gefüllt haben, können sie selbst nicht so genau sagen. Aber jetzt ist alles besenrein. So, wie es sein sollte. Vom Untersteinacher Schützenhaus ist nur noch die Bodenplatte übrig. Und die ist noch verwendbar, haben die Gutachter der Versicherungen festgestellt.

Spendable Abbruchfirma


40 000 Euro haben die Abbrucharbeiten gekostet. Die Firma Dacaj aus Niedersachsen allerdings möchte ein Zeichen setzen und hat den Schützen Untersteinach 1000 Euro überreicht, als Geste und als Grundstock für den Wiederaufbau. "Das hat uns sehr gefreut", sagt Vorsitzende Inge Winkler. Und auch Hans Wahlich rechnet die Spende den Arbeitern hoch an. "Wir haben das Geld schon", verrät Wahlich.

Nach den Abbrucharbeiten ist die Truppe, die aus dem Kosovo stammt, schnell in ihre einstige Heimat verschwunden. Der Grund: Jetzt wird dort das islamische Opferfest (arabisch Idul Adha, türkisch Kurban Bayrami genannt) gefeiert. Und das ist einer der zwei islamischen Feiertage im Jahr. "Das ist für uns wie Weihnachten bei euch", hat Blerim Dacaj den Untersteinacher Schützen verraten.

Die Untersteinacher Schützen freuten sich jedenfalls um so mehr, dass die Truppe rechtzeitig fertig geworden ist.

Neue Raumverteilung


Erste Planungen für ein neues Schützenhaus sind auch schon im Gange. Architekt und Statiker klügeln optimierte Raumverteilungssysteme aus. So könnten die Toiletten ein bisschen kleiner werden, damit insgesamt mehr Nutzfläche zur Verfügung steht.

In jedem Fall hat die Vorsitzende Inge Winkler alle Hände voll zu tun, denn noch in diesem Jahr soll eine Mitgliederversammlung einberufen werden.