Die Aktiven der SG Biathlon Stadtsteinach trainieren neuerdings auch abseits der Asphaltstrecken. Cross-Skates heißt das Zauberwort.
Gemütlich und entspannt schnallt Oliver Hempfling, Vorsitzender der SG Biathlon Stadtsteinach, auf einem Bänkchen unweit seines Wohnhauses in Ebersbach die nagelneuen Cross-Skates an. "Ich hatte sie schon mal an den Füßen und möchte einfach mal testen, wie man mit ihnen trainieren kann", sagt der 41-Jährige.
Hempfling ist ein passionierter Läufer. Doch vor eineinhalb Jahren hat ihn ein Bandscheibenvorfall in die Knie gezwungen, noch immer spürt er die Folgen. "Vorher habe ich jede Woche zwischen 90 und 100 Kilometer trainiert", sagt Hempfling und möchte in jedem Fall wieder auf dieses Pensum kommen.
Mit den Cross-Skates könnte das vielleicht klappen, hofft Hempfling. Denn die Erschütterungen sind nicht so stark wie beim Laufen. Schon nach den ersten Metern ist er begeistert. Die Cross-Skates sind nicht schwierig zu fahren.
"Jeder, der schon mal Skilanglauf gemacht hat, kommt damit zurecht."
Mischung aus Inliner un d Rollski Allerdings fährt man die Cross-Skates, die eine Mischung aus Inliner und Rollski darstellen, mit Stecken. "Das sind spezielle Stöcke mit einer besonderen Spitze", erklärt Hempfling. Mit Skistöcken würde man abrutschen, die Spitzen der Cross-Skates-Stecken halten und sorgen für Ganzkörpertraining.
Der Clou an den Cross-Skates sind die Räder. Sie sind mit Luft gefüllt, schlucken Unebenheiten und Steinchen auf der Straße. Außerdem sind die Cross-Skates mit Bremsen ausgestattet. Man muss einfach nur die Wade nach hinten drücken, schon setzt sich der Bremsbacken auf die Rollen.
Auch die Mittester der SG Biathlon sind begeistert.
Harald Schricker (48) aus Neuenmarkt hält sich normalerweise mit Lauftraining, mit Radfahren und im Winter mit Skilanglauf fit. Pro Woche legt er mindestens achtzig Kilometer zurück.
"Ich hab jetzt zum ersten Mal die Cross-Skates an. Mir gefällt es, dass sie ganz unkompliziert zu fahren sind. Man kann auch Berge bewältigen. Das ist natürlich gut - und man wird nicht so schnell", ist Schricker ebenfalls begeistert.
Grober Splitt macht Probleme Auch Rüdiger Bauer (48) kann den heißen Rollen so einiges abgewinnen. Er trainiert vier bis fünf Mal pro Woche und hält sich mit Joggen, Fahrradfahren und mit Rollskiern fit. "Ich bin vor allem gespannt, wie sich die Cross-Skates im Gelände verhalten", sagt Bauer und testet sie gleich mal auf Splitt- und Waldstraßen. Kein Problem für die etwas größeren Rollen.
Nur wenn die Böden mit ganz grobem Splitt bestreut sind, ist das Fahrgefühl nicht mehr optimal. Rollskier müsste man auf solchen Böden abschnallen, gibt Bauer zu bedenken.
Jeder, der Laufbegeisterten, hat schon so seine eigenen Erfahrungen mit Rollskiern gemacht. Denn wenn beim Training mit Rollskiern jemand entgegenkommt und man richtig Speed drauf hat, dann hilft nur ein beherzter Sprung in die Wiese. "Ich trainiere immer mit Rollskiern auf dem Fahrradweg, man kriegt mit ihnen locker mal 35 Stundenkilometer drauf. Aber man kann mit Rollskiern eben nicht bremsen. Ich bin schon manches mal in die Wiese gesprungen", erklärt Hansi Hümmer von der SG Biathlon. Auch er liebäugelt jetzt mit den Cross-Skates...