Mit Handarbeit viel Gutes tun
Autor: Sonny Adam
Stadtsteinach, Montag, 17. Dezember 2012
Die elf Damen des Strickkreises Grafengehaig haben ein Herz für die Kleinen. Denn aus dem Erlös, den sie während des Jahres mit dem Verkauf der Stricksachen erzielt haben, spendeten sie für die Kindergärten im Oberland.
Eigentlich ist Johanna Hübner mit ihren 87 Jahren der ganze Rummel zu viel. Doch die Chefin des Strickkreises ist in Berlin, und so ist es in diesem Jahr an ihr, die Spende des Strickkreises noch vor Weihnachten zu übergeben. In diesem Jahr werden der Kindergarten Stadtsteinach, die schulvorbereitende Einrichtung SVE in Stadtsteinach und der Kindergarten Eppenreuth mit je 200 Euro bedacht.
Das Geld ist durch den Verkauf der Handarbeiten auf dem Stadtsteinacher Bauernmarkt und auf andere Märkten zusammengekommen. "Wir machen die Sachen halt, weil es uns Spaß macht und dann können wir auch noch was Gutes tun", erklärt Johanna Hübner.
Die 87-jährige selbst hat sich aufs "Püpplamachen" spezialisiert. Sie strickt aus Wollresten drollige kleine Püppchen, bestickt die Gesichter. Und obendrein werden die Püppchen auch noch in eine Wiege, die natürlich auch gestrickt ist, gelegt.
Doch es gibt noch viele andere Dinge am Stand des Strickkreises auf dem Bauernmarkt. Manche Mitglieder des Strickkreises nähen, andere besticken zum Beispiel Brotsäckchen oder ähnliches.
Und für die Weihnachtszeit haben die Damen sowieso jede Menge toller Sachen im Repertoire: goldfunkelnde Deckchen in jeder Größe, putzige Riesen-Schneemänner mit einer Karotte als Nase und Weihnachtsbaumanhänger in traditonellem Stil oder ganz modern. Der neuste Clou sind die Weihnachtsmänner-Kantenhocker mit lustigen Baumel-Beinen.
"Ich kaufe immer die Socken. Denn im Winter gibt es nichts Schöneres als selbst gestrickte Socken", erzählt Isolde Nagel vom Kindergarten in Stadtsteinach und freut sich um so mehr, dass auch der Kindergarten eine Spende erhält.
Judith Schöffel von der SVE in Stadtsteinach schaut sich unterdessen die dicken großen selbstgestrickten Schneemänner an - und lässt sich von den lachenden Gesichtern der Schneemänner anstecken. Auch die SVE kann das Geld immer gut gebrauchen, sagt sie.
Und für den Kindergarten in Eppenreuth sind Elternbeiratsvorsitzender Sebastian Ott und die kleine Franziska (5) gekommen. "Ich finde die Täschla gut", sagt Franziska und wird am Stand der Strickkreisdamen auch gleich noch fündig. Ein rotes Etui, das mit Reißverschluss verschloss wird, hat es ihr angetan. Und für drei Euro kauft es der Papa auch. Denn dafür, dass es handgemacht ist, ist das wirklich nicht teuer.
Franziska Ott darf auch als erstes Kind die großen Kartons öffnen, die die Strickkreisdamen für die drei Einrichtungen gepackt haben. In den Paketen sind lauter handgenähte Turnbeutel. Sie lassen sich mit einer Schnur einfach zuziehen. Das ist praktisch. Franziska Ott sucht sich aus den vielen verschiedenen Designs ihr ganz persönliches Lieblings-Turnsäckchen aus.
Nach getaner Arbeit kutschiert Karl Scherer die Strickkreis-Dame Johanna Hübner wieder ins Oberland.
Denn das ist das große Handicap: Viele der Strickkreis-Damen sind nicht mehr die jüngsten, und die meisten haben keinen Führerschein.