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Marsch nach Grafengehaig: Sechs Stunden fast nur bergauf


Autor: Sonny Adam

Grafengehaig, Sonntag, 06. April 2014

Es ist ein alter Brauch, dass der Wimpel des Frankenwaldvereins nicht gefahren werden darf. Deshalb brachen der Zeyerner Obmann Werner Hempfling, die Fahnenträger Sepp Huber und Rudi Muschick, Claudia Hermann, Sonja Hempfling und Rudolf Hanft schon um 7 Uhr Richtung Grafengehaig auf. Dass der Weg fast immer bergauf führt, konnte die passionierten Wanderer nicht schrecken.
Robert Strobel vom Hauptverein hebt den Wimpel hoch - es ist Brauch, dass der Wimpel nicht gefahren werden darf, sondern von Frankenwaldtag zu Frankenwaldtag zu Fuß befördert wird. Die Zeyerner Wanderer waren sechs Stunden unterwegs. Fotos: Sonja Adam


"Das sind 20 Kilometer. Wir sind über Geuser, Presseck, Premeusel gelaufen und kamen dann den steilen Berg runter nach Grafengehaig", erzählt Obmann Werner Hempfling. "Am schlimmsten war eigentlich der letzte Berg runter", berichtet Sonja Hempfling.

Und die Fahnenträger? Die ließen sich durch ihre Zusatzlast nicht den Mut nehmen. Sowohl Sepp Huber als auch Rudi Muschik trugen ihre Belastung mit Fassung und betrachteten das Gepäck als Ehre. "Ach die Fahnen belasten uns doch nicht. Die wiegen vielleicht zwei Kilo. Ich wandere fast jeden Tag und bin gut drauf. Ich gehe ja auch zur Jagd", sagt Rudi Muschick und sprach damit seinem Kollegen aus der Seele. Und natürlich hat er sich für die Sonder-Aufgabe freiwillig gemeldet.

In Grafengehaig hießen die Einheimischen, aber auch Robert Strobel und Karl Schoger vom Hauptverein die zünftigen Wanderer willkommen, Bürgermeister Vertreter des Gemeinderates, aber auch

CSU-Landtagsabgeordneter Ludwig Freiherr von Lerchenfeld waren zugegen.

Hauptwanderwart Karl Schoger nahm den Zeyernern "Ballast" ab und trug die Fahne von der Grafengehaiger Kirche bis zur Frankenwaldhalle. Und dort wurde sie offiziell der Ortsgruppe Grafengehaig übergeben.

Obfrau Margitta Hieke freute sich riesig über die Ehre. Und beim Frankenwaldtag erfuhren alle Frankenwaldvereine offiziell, wohin die Grafengehaiger im nächsten Jahr die Fahne tragen werden: nach Berg bei Bad Steben.
"Wir hätten den Wimpel ja lieber nach Neuensorg getragen", sagte Bürgermeister Werner Burger nur. Doch Alt-Bürgermeister Fritz Schramm merkte an: "Ich hab den Wimpel schon bis nach Tanna gebracht."

Der Frankenwaldtag, zu dem die meisten Ortsgruppen Vertreter schickten, wurde bereits zum fünften Mal in Grafengehaig ausgetragen, freute sich die Obfrau der Ortsgruppe Grafengehaig Margitta Hieke über den Rummel. "Und wir hoffen, dass all diejenigen, die jetzt heute vor Ort sind, auch außerhalb der zentralen Veranstaltung einmal kommen und den Mühlenweg oder die Steinachklamm erkunden", so Hieke.

In der Frankenwaldhalle hießen der Strickkreis Grafengehaig und die Kleintierzüchter die Wanderer willkommen. 38 Ortsvereine - von insgesamt 62 - fanden den Weg nach Grafengehaig.

Landrat Klaus Peter Söllner wusste das Engagement, das alle ehrenamtlich Engagierten im Frankenwaldverein leisten, zu schätzen. Aktuell gehe der Frankenwaldverein das Großprojekt "Wanderbarer Frankenwald" an.
Hauptvorsitzender Robert Strobel und die Geschäftsführerin des Frankenwaldvereins, Marlene Roßner, zeichneten die Obfrau aus Grafengehaig Margitta Hieke für besondere Verdienste mit dem Ehrenzeichen in Silber aus. Denn Hieke organisiert Ausflüge und mehrtägige Busfahrten, sie arbeitet mit allen anderen Vereinen in Grafengehaig zusammen und ist eine Stütze des Vereins.

Im Mittelpunkt des Frankenwaldtages stand dann die Hauptversammlung des Vereins.

Der Männergesangverein Grafengehaig umrahmte den Frankenwaldtag musikalisch.