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Marktleugast hat nur 22.242 Euro für Investitionen


Autor: Sonny Adam

Marktleugast, Dienstag, 18. Februar 2014

Die finanzielle Lage der Gemeinde Marktleugast ist angespannt. Die Frage ist nun, welche Projekte überhaupt realisierbar sind.
Die Steinbacher wollen ein Dorfgemeinschaftshaus. Unser Bild zeigt Initiator Hans Pezold am Löschteich. Das ganze Areal soll umgestaltet und auch ein Feuerwehrstellplatz mit angelegt werden. Die Gesamtkosten sind allerdings noch nicht bekannt. Foto: Sonja Adam


In der nicht-öffentlichen Sitzung des Finanzausschusses hatte Bürgermeister Norbert Volk den Mitgliedern schon mitgeteilt, dass in diesem Jahr für Investitionen nur eine freie Finanzspanne von 22.242 Euro bleiben werde. In der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates wurden die Zahlen nun öffentlich gemacht.

Zwar sei mit Mehreinnahmen bei der Einkommens- und Umsatzsteuer in Höhe von 41.600 Euro und bei den Schlüsselzuweisungen mit Mehreinnahmen in Höhe von 76.800 Euro zu rechnen, doch gleichzeitig ergeben sich auch erhebliche Mehrausgaben, erklärte der Kämmerer. Die Verschuldung des Marktes Marktleugast liegt aktuell bei 3,347 Millionen Euro. Das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung in Höhe von 1028,25 Euro. Landesweit liegt der Durchschnitt nur bei 680 Euro.


Kita-Kosten steigen

Besonders augenfällig ist die Steigerung der Kosten für die Kindertageseinrichtung. Sie liegt im Vergleich zum Vorjahr um 45.000 Euro höher. Dies hänge mit gestiegenen Personalkosten und mit dem Betrieb einer Kinderkrippe zusammen, erklärte Kämmerer Götz.

Gespart werden soll bei der Beleuchtung der Dreifachturnhalle. Keine Abstriche machen möchten die Mitglieder des Gremiums allerdings bei der Instandsetzung der Straßen. Zudem haben die kostendeckenden Einrichtungen einen zu hohen Zuschussbedarf, stellten die Mitglieder des Finanzausschusses fest. Weitere Haushaltsberatungen finden in der nächsten Sitzung des Finanzausschusses am 25. März statt. Bis dahin sollen die Fraktionen auch Konzepte und weitere Anregungen ausgearbeitet haben, bat Bürgermeister Norbert Volk.

Gemeinderat kurz & bündig

Dorfgemeinschaftshaus Steinbach: Die Mitglieder des Marktgemeinderates fassten den Grundsatzbeschluss, dass das neue Dorfgemeinschaftshaus mit Feuerwehrstellplatz errichtet werden soll. Im Zuge der Arbeiten soll auch die Dorfmitte neu gestaltet werden und eine fußläufige Anbindung nach Marienweiher geschaffen werden. "Ich möchte nur einen Grundsatzbeschluss, wir können, wenn die Kosten explodieren, immer noch die Reißleine ziehen", erklärte Bürgermeister Norbert Volk. Ein Förderantrag an die Oberfrankenstiftung ist bereits gestellt. Sobald konkrete Zahlen vorliegen, solle auch ein Betrag zur Anschubfinanzierung in den Haushalt eingestellt werden. Denn zehn Prozent der Kosten muss der Markt selbst tragen.

Partnerschaftsjubiläum: Im August feiert Marktleugast seine 25-jährige Partnerschaft mit Pilisszentiván. Geplant ist ein großes Partnerschaftstreffen vom 27. August bis 1. September mit vielen Aktivitäten wie Empfängen, Diskussionsrunden, einer Ausstellung mit Bildern aus 25 Jahren lebendiger Partnerschaft, Firmenbesichtigungen, Schul- und Kindergartenbesuchen, Musik- und Kulturabenden, Großübung, Workshop, Heiliger Messe, Bürgermedaillenverleihung und Festzug. Höhepunkt ist am 29. August ein großer Festakt mit dem gemischten Chor aus Pilisszentiván und dem Basilika-Chor Marienweiher sowie dem Musikverein Marktleugast und der Blaskapelle aus Pilisszentiván.

Bauanträge: Keine Einwände hatten die Gemeinderäte gegen die Sanierungspläne von Hans Pezold an seinem denkmalgeschützten Haus in Steinbach. Positiv beschieden wurde auch der Neubau eines Einfamilienhauses mit Doppelgarage im Höhenweg in Oberleugast durch Matthis Ott und Maria Herold.

Nicht ganz so einfach war es mit den Bauplänen von Heribert Rödel. Der möchte im Außenbereich von Steinbach einen 1100 Quadratmeter großen Rinderstall, eine 810 Quadratmeter große Mehrzweckhalle, ein Fahrsilo und zwei Güllegruben errichten. Die öffentliche Wasserleitung allerdings reicht nur bis zur Gastwirtschaft Weidner. Das bedeutet im Klartext: Rödel müsste 600 Meter Wasserleitung auf eigene Kosten verlegen und auch für deren Unterhalt sorgen. Vermutlich muss zusätzlich noch eine Druckerhöhung eingebaut werden und auch einen Oberflurhydranten müsste der Bauherr errichten. Ein Anschluss an die Abwasserentsorgung könne nicht erfolgen. "Falls das Grundstück zu einem späteren Zeitpunkt weiter bebaut werden solle, müsste dann eventuell eine Kleinkläranlage errichtet werden", so Bürgermeister Norbert Volk. Ein weiteres Problem sei die Grundstückszufahrt. Sie müsste über die Kreisstraße KU 27 erfolgen.

"Ich habe eigentlich nie etwas gegen Bauvorhaben, aber in diesem Fall möchte ich mein Veto einlegen", sagte Udo Hübschmann (SPD). Seiner Meinung nach ist die Erschließung einfach nicht gesichert, "außerdem muss unsere neue Straße wieder aufgerissen werden". Schließlich einigten sich die Gemeinderäte darauf, dass der Bauausschuss sich die Örtlichkeiten vor einer Entscheidung noch einmal genau anschaut.

Neue Dusch-Armaturen: Keine Einwände hatten die Gemeinderäte gegen die Bezuschussung neuer Dusch-Armaturen für das Sportheim des 1. FC Marktleugast in Höhe von 487,36 Euro.