Auch Roboter entwickeln manchmal ein Eigenleben, vor allem dann, wenn man sie in letzter Minute noch modifiziert. Diese Erfahrung musste das Team vom Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium am heutigen Donnerstag beim Regionalentscheid der Lego-League im Jugendzentrum machen.
Lego ist nicht nur ein Spaß für Kinder. Lego ist eine Wissenschaft für sich. Zumindest dann, wenn man daraus Roboter baut und diesen mit Hilfe eines Computerprogramms Leben einhaucht.
Bei den Mitgliedern der Robotik-Gruppe des Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasiums (MGFG) herrscht gestern große Anspannung beim Regionalentscheid der Lego-League. "Am Anfang lief es gleich schlecht. Wir wussten ja nicht, wie das Spielfeld ausgerichtet ist", schildert Patrick zahl (13) das Dilemma. Das Ergebnis: Nur zwanzig Punkte im ersten Lauf. Eine Katastrophe. Doch insgesamt hatten die Schüler pro Durchgang drei Chancen. Das beste Ergebnis wird dann gezählt. "Wir haben dann schnell noch am Programm was geändert, aber es ist noch nicht raus, ob wir den Sprung ins Viertelfinale schaffen", sagt Zahl, der im Vorfeld so guter Dinge war.
Probleme mit dem Programm "Unser Problem war, dass wir den Roboter noch einmal kurz vorher umgebaut haben. Das Programm hat dann nicht mehr gepasst", schätzt Gabriel Moser (16) die Lage richtig ein. Er programmiert auch während des Wettbewerbs noch weiter. "Ach, so schlecht sind wir gar nicht. Wir sind noch im Rennen. Denn wir liegen auf Platz sieben", macht Lehrer Wolfgang Lormes seinen Schützlingen Mut.
Bei dem Parcours geht es um Naturkastastrophen und deren Folgen. Die Schüler haben es mit einstürzenden Häusern, herumliegenden Dachteilen, losen Kabeln und verschreckten Menschen, die in bestimmte Zonen auf dem Spielfeld gebracht werden müssen, zu tun. Sie müssen Hunde und Katzen retten. Sogar ein Flugzeug ist im Einsatz, wenn alles klappt. Denn natürlich muss der Roboter auch dafür sorgen, dass das Flugzeug sich in Bewegung setzt.
Wieder schieben die "Legostheniker" einen Probelauf auf dem Probierfeld ein. "Dürfen wir mal schnell ran. Wir sind gleich dran", bittet Thomas Gabriel eine Spielergruppe. "Klar" - da sind die Jugendlichen untereinander kollegial. Denn jede Minute zählt.
Währendessen werden in einem anderen Raum die Referate vorgetragen. Es geht um Katas trophenschutz. Erwin Burger, Leiter des Bereichs Katastrophenschutz vom Landratsamt Kulmbach, Martin Latz von der DLRG und Matthias Goletz vom THW sitzen in der Jury. "Manche Dinge, die vorgestellt worden sind, waren einfach enorm. Wir haben ein Referat über ein schwimmendes Haus gehört, das flexibel auf den Wasserstand reagiert. Und die Schüler haben sich sogar Gedanken gemacht, was mit dem Schlamm bei Hochwasser und mit der Strömung passiert und was diese Faktoren auslösen können", ist Martin Latz begeistert.
Unterdessen laufen draußen, im Hautpraum des Jugendzentrums alte Spinnerei, weitere Ausscheidungsläufe. Viele Teams haben Fans oder Eltern mitgebracht. Und die Zuschauer sind ausnahmslos verblüfft über das Spektakel.
Sehr gute Teamwork Insgesamt kämpfen 14 Teams aus Oberfranken und der Oberpfalz um die besten Plätze. 130 Schüler sind beim Roboter-Spektakel dabei. Für die Kulmbacher allerdings verläuft der Wettbewerb mittelmäßig. Sie kommen in der Gesamtwertung nur auf Platz 9. Immerhin: Sehr gute Ergebnisse - nämlich 44 von 50 möglichen Punkten - konnten die MGFG-Schüler im Bereich Teamwork verbuchen.