Tausende bummeln am Wochenende durch die Altstadtgassen, pilgern ins Burggut, zur Villa im Schießgraben oder in die Stadthalle.
Den Weihnachtsmarkt nur an einem Wochenende durchzuführen und in die Gassen der Kulmbacher Altstadt zu verlegen, ist im vergangenen Jahr ein Versuch gewesen. "Das Konzept hat sich gut bewährt. Wir haben heuer noch mehr Stände, und die Verkäufer kamen auf uns zu. Das ist ein gutes Zeichen", sagt der Kulmbacher Tourismuschef Helmut Völkl. Auch er selbst nutzt die Gelegenheit, um mit Anorak und warmer Mütze durch die Altstadtgassen zu bummeln und sich am Feuer hinterm Rathaus bei einem scharfen Chili con carne aufzuwärmen. "Wir haben heuer über achtzig Buden. Zur Eröffnung war schon richtig viel los. Wir werden das Konzept sicherlich beibehalten - einfach, weil es erfolgreich ist", so Völkl.
Höhepunkt des Markttreibens ist natürlich wieder der Sonntagnachmittag. Viele nehmen sich Zeit, um bei winter lichem Wetter mit der gesamten Familie zu bummeln.
Oder man schaut in der Stadthalle vorbei, wo die Modellbahnfreunde ihre Anlagen ausstellen und ein Flohmarkt stattfindet.
Dekan Zincks Geheimnis So mancher sucht Weihnachtsgeschenke. Auch Dekan Jürgen Zinck. "Eigentlich sind es ja drei Märkte - im Burggut in der Waaggasse, bei der Villa im Schießgraben und der normale Weihnachtsmarkt - aber die Leute nehmen das als einen Markt wahr und kommen. Und das ist schön", sagt er und hält selbst nach Schönem und Praktischem Ausschau. Doch was er gekauft und in den Tüten verstaut hat, will er nicht verraten.
Spinnerin Karin Kretschmann hat sich ihren Platz des Vorjahres im Hof des Bauamts wieder gesichert. Direkt hinter der Feuerschale zeigt sie, wie aus Schafwolle Wollfäden werden. "Das lernt man schnell.
Aber dann muss man das Spinnen üben", sagt sie und lässt das Spinnrad in atemberaubender Geschwindigkeit kreisen. Viele Kulmbacher schauten ihr zu.
Ein paar Meter weiter ein neuer Marktstand: Michaela Stapf aus Kupferberg präsentiert selbstgemachte bunte Kinderkleidung mit Gute-Laune-Faktor. Total im Trend liegen skandinavische Deko stücke. Rosemarie Pfaffenberger hat Lebkuchenmänner und Tilda-Engel im Skandinavian-Look genäht.
Auf dem Kulmbacher Weihnachtsmarkt wird auch gesägt und geschmiedet, und Dudelsackspieler Mario Schedel und seine Frau Sandra sorgen für musikalische Unterhaltung.
Handgemachtes kommt bei den Kunden bestens an. Im Martin-Luther-Haus zeigen die Klöppelfrauen um Edeltraud Beutner die alte Handwerkskunst und fertigen aus hauchzarten Fäden wertvolle Spitzen. "Ich klöppele schon seit dreißig Jahren.
Ich habe das in Belgien gelernt", erzählt Beutner.
Arbeiten aus Holz sind immer ein Renner. Auch der Stand von Peter Rösner aus Kasendorf ist immer dicht umlagert. "Es ist doch nur ein Hobby", sagt er Kasendorfer bescheiden und präsentiert Hunderte filigran gesägter Sterne, Sternenkinder und Sterne von Bethlehem mit der Krippenszene. "Das mache ich mit der Dekupiersäge", sagt Rösner, und mancher Bastler staunt, dass das Birkensperrholz nur einem Millimeter dick, also hauchzart ist.
Geduldiger Esel Beim Adventsmarkt in der Villa der Geschwister-Gummi-Stiftung im Schießgraben ist sogar eine lebende Krippe mit einem Schaf und einem geduldigen Esel, der sich von Hunderten Kinderhänden streicheln lässt, aufgebaut. Die Kleinen und die Eltern vergnügen sich beim Stockbrotgrillen am offenen Lagerfeuer vor der Kulisse der Plassenburg.
Am Ende sind nicht nur die Besucher begeistert. Auch die Fieranten haben gute Geschäfte gemacht - und viele wollen wiederkommen.