Kulmbacher Jugendorchester feiert 40. Geburtstag

2 Min
"Die alten Kameraden" haben's nicht verlernt": Das bewiesen die ehemaligen Mitglieder der Jugendkapelle, die sich als Revival-Orchester formiert haben. Und auch Stadtsteinachs Bürgermeister Roland Wolfrum (vorne, Mitte) holte die Klarinette wieder hervor. Im Hintergrund flimmerten Zeitungsberichte, die die Leistungen der ehemaligen Jugend hoch leben ließen, über die Leinwand. Fotos: Sonja Adam
"Die alten Kameraden" haben's nicht verlernt": Das bewiesen die ehemaligen Mitglieder der Jugendkapelle, die sich als Revival-Orchester formiert haben. Und auch Stadtsteinachs Bürgermeister Roland Wolfrum (vorne, Mitte) holte die Klarinette wieder hervor. Im Hintergrund flimmerten Zeitungsberichte, die die Leistungen der ehemaligen Jugend hoch leben ließen, über die Leinwand. Fotos: Sonja Adam
JuKa und Revival-Orchester beim gemeinsamen Auftritt
JuKa und Revival-Orchester beim gemeinsamen Auftritt
 
Das Revival-Orchester
Das Revival-Orchester
 
 
 
Das Vororchester musizierte unter anderem aus der Oper "Carmen"
Das Vororchester musizierte unter anderem aus der Oper "Carmen"
 
Nachwuchs, der dem Jugendorchester lange treu ist: (von links) Axel Sesselmann (10 Jahre), Jana Schott (5 Jahre) und Lena Skatulla zusammen mit Oberbürgermeister Henry Schramm, Landrat Klaus Peter Söllner und Dirigent Harald Streit.
Nachwuchs, der dem Jugendorchester lange treu ist: (von links) Axel Sesselmann (10 Jahre), Jana Schott (5 Jahre) und Lena Skatulla zusammen mit Oberbürgermeister Henry Schramm, Landrat Klaus Peter Söllner und Dirigent Harald Streit.
 

Das JuKA, also Jugendorchester der Stadt Kulmbach, feierte 40. Geburtstag. Nicht nur Vororchester und die aktuelle Kapelle zeigten ihr Können: Einstige Mitglieder formierten sich zu einem Revival-Orchester.

Genau 41 Musiker, die früher einmal in der Jugendkapelle waren, haben sich zu einem Revival-Orchester wieder zusammen gefunden. Und beim Geburtstagskonzert der Jugendkapelle in der Stadthalle gaben die Altgedienten ihr Bestes. Sie haben's nicht verlernt - so viel war schon nach den ersten Tönen klar.

Seit November studierten die früheren Jugendkapellen-Mitglieder sechs altbekannte Werke ein. Die meisten der 41 Musiker sind auch heute noch der Musik treu und trugen mit Stolz die Uniformen ihrer Vereine. Da gab es Mitglieder aus Rugendorf und Ludwigschorgast, aus Burghaig, von der Stadtkapelle, aus Kupferberg und aus Kasendorf. Die meisten können sich ein Leben ohne Musik auch heute noch nicht vorstellen.

Bürgermeister an der Klarinette

Doch ausgerechnet der Frontmann, der ganz außen an der Bühne saß, hat seine Klarinette schon vor Jahren an den Nagel gehängt: Roland Wolfrum, langjähriger Vorsitzender des Musikvereins Stadtsteinach und aktueller Bürgermeister in Stadtsteinach. "Ich musste das Spielen aus Zeitgründen aufgeben", sagte er fast ein bisschen wehmütig, als er wieder auf der Bühne stand. Bei der Revival-Band wollte er dabei sein.

Wolfrum holte sein Instrument wieder aus dem schwarzen Köfferchen und gab sein Bestes. Und die Moderation übernahm er gleich mit. "Puh, das war anstrengend. Ich bin einfach aus der Übung." Das Blasen war doch anstrengender als vermutet. Aber Spaß beim Auftritt in Kulmbach hatte der Bürgermeister trotzdem. "Wir haben vier Mal geprobt." Und vielleicht ist die Formation des JuKa-Revival-Orchesters ja keine Eintagsfliege. "Vielleicht entsteht etwas Neues. Wir wollen uns einmal im Jahr treffen."

"Es hat wirklich Spaß gemacht, all die ehemaligen Musiker wieder zu treffen. Man kann einfach ganz andere Dinge einstudieren", zog auch Dirigent Harald Streit eine äußerst positive Bilanz. Denn aus der Übung waren die Musiker kein bisschen. Im Gegenteil: Viele sind noch besser geworden und sind auch heute noch aktiv.

"Es ist, als ob wir uns nie aus den Augen verloren hätten", sagte Roland Wolfrum - und das war nicht nur der Tatsache geschultert, dass alte Stücke wie "Alte Kameraden" aufgelegt wurden. Mit diesem Stück hatte die JuKa einst Erfolge in aller Welt gefeiert. Das Werk "Alte Kameraden" wurde in Lugo und in Rust, beim Zeltlager an der Adria und sogar in Norwegen gespielt. Und auch der Florentiner Marsch wurde schon in vergangenen Epochen immer wieder gerne aufgelegt.

Von Verdi bis "Star Wars"

Das Revival-Orchester hatte aber auch Anspruchsvolles parat: die schönsten Melodien aus Verdis Opern, Rossinis Ouvertüre aus der Oper "Die diebische Elster" und natürlich die Filmmusik zu "Star Wars". Denn die war damals auch schon up to date. Denn schließlich kam die erste Folge 1977 in die Kinos - die nächsten Folgen steht noch aus und sollen ab 2015 in den Kinos Furore machen.

Das Revival-Orchester bewies mit "Tico Tico", dass es auch noch richtig Feuer im Blut hat - und beileibe nicht zum alten Eisen gehört. Denn bei "Tico Tico" schimmerte brasilianisches Temperament durch - und im Hintergrund waren auf der Riesen-Leinwand in der Stadthalle alte Zeitungsberichte über die Jugendkapelle eingeblendet und riefen die Auftritte im alten Vereinshaus, aber auch die Gastkonzerte in den Partnerstädten in Erinnerung zurück.

Allerdings muss sich auch die aktuelle Truppe der Jugendkapelle nicht verstecken. Denn gemeinsam mit dem Revival Orchester gab die JuKa den Jubiläumsmarsch des Nordbayerischen Musikbundes zum Besten. Und als Einzelformation spielte die Jugendkapelle anspruchsvolle Werke wie die Filmmusik zum Super-Western "Moment for Morricone". Das Jugendorchester entführte die Zuhörer in die Welt des Phantoms of the Opera" und sogar in Orpheus' Unterwelt.

Seit zehn Jahren hält Axel Sesselmann dem Jugendorchester die Treue, seit fünf Jahren sind Lena Skatulla und Jana Schott mit von der Partie, zollte Oberbürgermeister Henry Schramm den treuen Mitgliedern Respekt.

Und der Nachwuchs steht schon in den Startlöchern. So gaben den Vororchester und die Jugendkapelle eine Suite von Henry Purcell zum Besten und das bekannte "Der Schlittschuhläufer". Und allein trat das Vororchester unter der Leitung von Ilona Ramming mit "Pomp & Circumstance", mit den schönsten Melodien aus Harry Potter und mit Auszügen aus der Oper Carmen auf - und erntete, wie auch all die anderen Formationen, Standing Ovations vom begeisterten Publikum.