Die Finalisten für das "1. Kulmbacher Brettla 2013/14" stehen nach der dritten Vorrunde fest: Neben dem Österreicher Leopold Toriser und der Gruppe "Wildes Holz" zieht jetzt der politische Kabarettist Thomas Schreckenberger ins Finale ein.
Die dritte Vorrunde für den Kleinkunstpreis "Kulmbacher Brettla" suchte ihresgleichen. Denn gleich drei hochkarätige Comedians sehr unterschiedlicher Natur traten gegeneinander an. Mehr als fünfzig Nominierungen für namhafte Kabarettpreise konnten die Kandidaten auf sich vereinigen, zollte "Das Eich" den Kandidaten Respekt. Und ein dementsprechend gelungener Abend wartete dann auch auf das Publikum.
Alle drei Kandidaten zeigten Comedy der Extraklasse. Und eigentlich hätten alle drei einen Preis verdient, doch nur einer konnte weiter kommen. Und das war Thomas Schreckenberger, der Auszüge aus seinem aktuellen Programm "Notausgang gesucht" präsentierte.
Schreckenberger kommt aus Heidelberg, lebt aber seit vielen Jahren in Stuttgart.
Ohne große Verkleidung und Ausstattung bot er einfach politisches Kabarett: rotzfrech, ohne Rücksicht auf Autoritäten und Empfindlichkeiten, ohne Rücksicht auf Parteizugehörigkeit, pointiert und leider meistens allzu wahr. Ob die GroKo oder die FDP, ob Philipp Rösler oder die "Truppen-Uschi", wie er Ursula von der Leyen titulierte und natürlich "Mutti Merkel", jeder bekam sein Fett weg. Und Schreckenberger entpuppte sich als Meister-Imitator. Denn er konnte sie alle nachmachen - ob Merkel oder Pofalla, ob Schröder oder Marcel-Reich-Ranicki, ob Udo Lindenberg oder Günter Netzer.
"Also mir als Kabarettist fehlt die FDP schon. Ich meine der Westerwelle geht wahrscheinlich ins Dschungelcamp", unkte Schreckenberger und zeigte Hoffnung. Denn eine aktuelle Umfrage hat ergeben, dass sich jetzt schon wieder 53 Prozent aller Deutschen vorstellen könnten, die FDP zu wählen.
Allerdings sei die Umfrage vom ADAC, fügte Schreckenberger noch schnell hinzu.
Er nahm die Überalterung der Deutschen aufs Korn, berichtete von Ü70-Femen und Ü80-Partys. "Volksmusik, das ist doch aktive Sterbehilfe", so der Kabarettist. In einer Zugabe zog Schreckenberger noch einmal alle Register des Imitators - und begeisterte erneut.
Doch auch die anderen Kandidaten schlugen sich wacker. Echte Höchstleistung präsentierten Steffen Lemke und Nils Hellmuth alias Hortkind. Die beiden hatten sich das schwierige Feld der visuellen Comedy ausgesucht. Beat-Boxing und Akrobatik gehörten dazu. So zeigten die beiden Pantomime, und vollzogen einen Boxkampf in Zeitlupe. Schon allein diese Nummer war an Anspruch kaum zu überbieten.
Der Dritte im Bunde der Vorrunde war Erik Lehmann aus Leipzig.
Lehmann hatte sein Programm in verschiedene Themenbereiche aufgeteilt, nahm die griechischen Wochen im Seniorenheim auf Korn, konnte sogar einer Messerattacke in der Arbeitsagentur etwas abgewinnen. Und Lehmann entpuppte sich als Meisterimitator von Edmund Stoiber.
Die Abstimmung des Publikums hatte nichts mit einer qualitativen Auswahl des Besten zu tun, Schreckenberger gefiel einfach am besten und sorgte für einen Brüller nach dem anderen und ließ die Stimmung richtig hochkochen. Schon jetzt sind die Fans des Kulmbacher Brettlas gespannt auf das Finale. Denn die drei Kandidaten, die sich qualifiziert haben, sind Garanten für Vergnügen und Spaß pur - und sie sind so unterschiedlich, dass ein Vergleich eigentlich unmöglich ist.
Karten für das Finale des "Kulmbacher Brettlas" am 5. April 2014 sind ab sofort erhältlich. Im Finale stehen Leopold Toriser, "Wildes Holz" und Thomas Schreckenberger.