Konstante Anzahl der Einbrüche in Kulmbach

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Polizeichef Renk zeigt einen stark abgenutzten Geißfuß, der tatsächlich schon einmal bei einem Einbruch Tatwerkzeug war. Foto: Sonja Adam
Polizeichef Renk zeigt einen stark abgenutzten Geißfuß, der tatsächlich schon einmal bei einem Einbruch Tatwerkzeug war. Foto: Sonja Adam

Die Zahl der Einbrüche ist im letzten Jahr deutschlandweit erschreckend gestiegen. In Kulmbach ist dieser Trend jedoch glücklicherweise nicht zu beobachten.

Im Landkreis Kulmbach hat es im vergangenen Jahr zehn Wohnungseinbrüche gegeben. Vier Mal scheiterten die Täter und gaben beim Versuch, Fenster oder Türen aufzuhebeln auf, sechs mal waren sie erfolgreich. Doch die Chance, auch unentdeckt mit der Beute zu entkommen, ist gering. Denn von diesen zehn Fällen sind bereits fünf aufgeklärt, zeigt sich der Leiter der Polizeiinspektion Kulmbach Gerhard Renk zufrieden mit der Polizeiarbeit.

"Eingebrochen werden kann überall, es gibt hier keinen Schwerpunkt", erklärt Renk. Auch bei der Beute zeigen die Täter keine Vorlieben. Alles, was sich schnell finden lässt und leicht mitgenommen werden kann, ist den Tätern recht: Im vergangenen Jahr wurden Fernseher, Laptops, aber auch Bargeld entwendet. Einmal ließen der oder die Täter sogar ein Fahrrad mitgehen.
"Die Täter nehmen alles mit, was sie finden", erklärt Renk und rät allen, Schmuckstücke zu fotografieren. Denn manchmal gelingt es, Schmuck auch nach Jahren wieder aufzufinden.

Gerhard Renk (Polizei Kulmbach) zu Wohnungseinbrüchen by Infranken.de

Von einem Anstieg der Einbruchsraten in Kulmbach mag der erfahrene Polizeichef nicht sprechen. Zwar hatte die Polizeiinspektion Kulmbach 2011 nur sieben Fälle und im Jahr davor acht Fälle zu verzeichnen, doch das sei kein Trend.

Gekippt ist wie offen
Generell nutzen Einbrecher oft Gelegenheiten, die sich ihnen bieten. Gekippte Fenster sind wie ein offenes Fenster. Manchmal probieren die Täter auch einfach, ob eine Tür abgesperrt ist. "Die Täter greifen immer an der schwächsten Stelle an. Manchmal sind auch Kellertüren nicht verschlossen", weiß Renk aus Erfahrung. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Täter, wenn sie nach einigen Minuten immer noch nicht im Haus sind, leicht nervös werden und aufgeben.

Doch manchmal sind auch echte Profis am Werk, die mit Geißfuß und mitgebrachten Werkzeugen zu Werke gehen. Häufiger als Wohnungseinbrüche werden Autoaufbrüche begangen. "Das ist einfacher, und oft liegen Handy, Geldbeutel oder Kameras offen im Auto. Das lädt natürlich ein", sagt Renk.

Im Gebiet der Stadtsteinacher Polizeiinspektion gab es im vergangenen Jahr fünf Wohnungseinbrüche: Zwei Mal wurde in Himmelkron eingebrochen, ein Mal in Wirsberg, ein Mal in Marktleugast und ein Mal in Neuenmarkt. "Man kann kein Muster erkennen", meint Hauptkommissar Alexander Horn und ist sich sicher, dass es sich in vielen Fällen um Gelegenheitstäter handelt. Denn mal wurde unter der Woche eingebrochen, manchmal am Wochenende. "Es gibt da keine festen Zeiten und auch bei den Objekten kann man kein Muster erkennen", zieht Alexander Horn Bilanz.

Aufmerksamer Nachbar
Die Aufklärungsquote liegt in Stadtsteinach noch besser als in Kulmbach. Von den fünf Einbrüchen blieb es in einem Fall bei einem Versuch. Drei Taten wurden aufgeklärt. Den größten Coup landete ein Einbrecher-Trio aus Polen, das in Marktleugast Schmuck mitgehen ließ. Einem aufmerksamen Nachbarn kam das Verhalten der Männer komisch vor und er notierte sich das Autokennzeichen. Tat sächlich gelang es der Polizei, das Diebes-Trio samt Schmuck zu erwischen. Die anderen beiden Täter waren Einzeltäter und kamen aus Deutschland.


Alexander Horn (Polizei Stadtsteinach) zu Wohnungseinbrüchen by Infranken.de