Kleinkunstbrettla: Das Eich zündet ein humoristisches Feuerwerk

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Damit es bloß keine Missverständnis gibt, hat Stefan Eichner auf sein Plakat einen Warnhinweis gedruckt: Die Veranstaltung ist bestuhlt, aber nicht braun und nur mit linken Sitzplätzen. Fotos: Sonja Adam
Damit es bloß keine Missverständnis gibt, hat Stefan Eichner auf sein Plakat einen Warnhinweis gedruckt: Die Veranstaltung ist bestuhlt, aber nicht braun und nur mit linken Sitzplätzen. Fotos: Sonja Adam
Die Untersteinacher - hier Gerhard Ludwig und Christa Müller - nahmen den roten Faden gerne auf. Jeder machte mit.
Die Untersteinacher - hier Gerhard Ludwig und Christa Müller - nahmen den roten Faden gerne auf. Jeder machte mit.
 
 
 
 

Mit dem dritten Eich begeistert "Das Eich" im Kleinkunstbrettla. Diesmal konnte das Publikum den roten Faden gar nicht verlieren.

Vorsichtshalber warf Stefan Eichner gleich zu Beginn seines neuen Programmes ein dickes rotes Wollknäuel ins Publikum. Nicht, dass es wieder Beschwerden gibt. Denn irgendwann hatte einmal eine "Tussi" den roten Faden vermisst - und das sollte nicht mehr passieren.

Das Untersteinacher Publikum ließ sich nicht lumpen. Natürlich gaben alle den roten Faden durch die Menge. "Nee, die machen das echt, ne", freute sich Stefan Eichner über die tolle Stimmung von der ersten Minute an.

Viele Untersteinacher kannten sein neues Programm zwar schon, aber viele waren auch im Publikum, die seine kabarettistischen Kapriolen noch nicht gesehen hatten und die schon richtig neugierig waren auf das neue, dritte Eich.

Stefan Eichner hat sich wieder einiges einfallen lassen.
Er hatten Udo Lindenberg, Herbert Grönemeyer und sogar Peter Maffay eingeladen, nahm die Werbung auf die Schippe.

Die zynische Rechtskurve

"Sind eigentlich ein paar Rechte da?", unkte das Eich in Anspielung auf sein Programm. Denn es heißt ja immerhin: "Das dritte Eich". "Wisst ihr, was zynisch ist? Wenn ein Nazi in einer Rechtskurve ums Leben kommt, weil er zu viel Gas gegeben hat", griff er das Thema auf und bot auch gleich einen Parodie-Workshop zum Thema "Führer" an. Die Männer musste möglichst aggressiv rr-hen, die Frauen steuerten Fragen bei, die garantiert jeden Mann auf die Palme bringen.: "Wie lang willstn nouch aufm Klo hockn?" oder "Bring amol den Müll raus, damitst a wos tust!"

Und weil er grad beim Thema war, gab er auch seinen Song "Männer können nicht schnell kacken" zum Besten. Immer wieder ein Brüller.

Respekt

Eich erzählte alles, was ihm so in den Sinn kam und hatte sich auch zahlreiche Lieder ausgedacht. Von einer mindestens 95-jährigen Hundeoma, die einen 16 Wochen alten Welpen gekauft hat, weil sie durch und durch optimistisch ist. Und das Publikum sang nach zweimaligem Hundeoma-Aufruf lautstark "Respekt!".

Natürlich kamen alle fränkischen Themen, die derzeit in der Luft liegen, aufs Tablett. Für den "Franken-Dadodd" hat "Das Eich" schon klare Vorstellungen. Es wird nicht einfach sein, den Spannungsbogen bei einem fränkischen Tatort zu halten, meint das Eich und mimte das Ermittlerduo. Neben der Leich' muss es auf jeden Fall einen falschen Verdächtigen geben.

Aber das Eich erzählte auch von seiner Zeit als Zivi im Krankenhaus und von der goldenen Sauna-Regel "Kein Schweiß aufs Holz".

Die Nordic-Walker bekamen ihr Fett weg. Und die gesamte Volksmusikbranche wurde ebenfalls verulkt.
Bissigkeit und purer Spaß und manchmal auch ein bisschen Deftiges - das ist die Mischung, auf die das Eich auch bei seinem dritten Bühnenprogramm setzt und die den Untersteinachern gefiel.