Druckartikel: Keine Angst vor Eis und Schnee

Keine Angst vor Eis und Schnee


Autor: Sonny Adam

Marktleugast, Mittwoch, 28. November 2012

Der Winter kann kommen. Die Oberlandgemeinden und ihre Bahnhöfe sind bestens vorbereitet.
Bürgermeister Norbert Volk überzeugt sich persönlich, wie stark die Fräse ist: Das neue Gerät soll helfen, Kosten einzusparen, und wird im Winter die Fuß- und Radwege von Hohenreuth nach Dreschersreuth und von Marktleugast nach Neuensorg sauber halten. Foto: Sonja Adam


Der neue Holder C 270 ist 70 PS stark und verfügt über einen Hubraum von 2600 Kubikzentimetern. Damit stellt das neue Allzweckfahrzeug des Bauhofs Marktleugast seinen Vorgänger klar in den Schatten. Bürgermeister Norbert Volk freut sich, dass der neue Kommunaltraktor rechtzeitig vor Wintereinbruch ausgeliefert wurde. Die Bauhofmitarbeiter montieren jetzt noch schnell das Winterzubehör, und damit ist seine Gemeinde bestens gerüstet für den ersten Schnee.


Vielleicht noch diese Woche

"Wir sind ja froh um jeden Tag, wo die Sonne noch scheint, doch der Winter kommt auch in diesem Jahr. Und noch diese Woche sollen die Temperaturen auf unter Null Grad absinken", ist Bürgermeister Norbert Volk froh, dass das lang ersehnte Fahrzeug nun endlich da ist.

In den nächsten Tagen wird auch noch der Streuaufsatz geliefert.

"Wir haben im Bereich Kindergarten immer mit Ladern arbeiten müssen. Und wir mussten auch die Säuberung von Geh- und Radwegen an Fremdfirmen vergeben. Mit dem neuen Fahrzeug können wir jetzt sparen", so Bürgermeister Norbert Volk, der vor allem die Fuß- und Radwege als neues Einsatzgebiet für den Holder sieht. Tatsächlich kostet das neue Gefährt samt Anbaugeräten 127 000 Euro. Doch die Gemeinde Marktleugast hat es erst einmal auf sechs Jahre geleast.

Doch mit dieser Neuausstattung nicht genug: In Neuensorg sind 40 Tonnen Salz im Silo, weitere rund 300 Tonnen lagern im Salzkontor und können jederzeit ins Oberland transportiert werden, so der Bürgermeister. Ein weiterer Unimog-Schneepflug ist auf die kalte Saison ebenfalls bestens vorbereitet. Insgesamt stehen vier Pflüge, ein Lader und diverse Fräsen zum Wintereinsatz bereit.

Durchschnittlich braucht Marktleugast 320 Tonnen Salz im Jahr, in strengen Wintern sogar mehr. Das ist eine Riesen-Investion, wenn die Tonne Salz bei 88 Euro veranschlagt ist. "Am schlimmsten sind Temperaturen um die null Grad, dann taut es am Tag auf, nachts zieht es wieder an und die Straßen werden spiegelglatt", kennt Norbert Volk das Dilemma.

Die Grafengehaiger machen mit den Marktleugastern gemeinsame Sache. "Wir waren mit den Schneepflügen schon draußen. Bei uns war es schon weiß", zieht Klaus Keil vom Bauhof eine erste Bilanz. "Wenn es jetzt noch eine Weile dauert, wären wir nicht böse. Wir haben trotzdem genug Arbeit", sagt der Schneepflugfahrer.


Jeder hat Salz gelagert

Ebenfalls gut gerüstet ist Presseck. "Wir haben heuer 250 Tonnen Salz eingelagert", verrät Bürgermeister Siegfried Beyer. Und die ersten Einsätze wurden schon gefahren beim plötzlichen Wintereinbruch Ende Oktober. "Wir müssen natürlich auch Leistungen an Fremdfirmen vergeben", so der Pressecker Bürgermeister. Und vor allem die Streichung der Winterdienst-Pauschale macht der Oberlandgemeinde schwer zu schaffen. Denn für die kleine Gemeinde sind die immensen Kosten im Winter nur schwer zu stemmen.

Deutlich weniger problematisch ist die Situation in Stadtsteinach. 200 Tonnen Salz sind gebunkert, das Silo in Stadtsteinach selbst ist mit 30 Tonnen randvoll. "Bisher waren wir noch nicht gefordert", hofft Edwin Lindner vom Bauhof, dass dies auch noch möglichst lange so bleibt.

Wenn Bürgermeister Martin Weiß die Summen und Vorbereitungen der anderen Gemeinden hört, fällt ihm ein Stein vom Herzen. Denn Rugendorf braucht durchschnittlich um die 30 Tonnen Salz - das ist gerade einmal ein Zehntel der Oberlandgemeinden. "Die Fahrzeuge sind natürlich auch schon montiert, und unseren Salzvorrat beziehen wir vom Landkreis. Der liegt schon in Wartenfels, und wir können jederzeit darauf zugreifen", so der Rugendorfer Bürgermeister.

Unter der gefährlichen Linie

Als Fahrzeuge haben die Rugendorfer einen Unimog mit Aufbau und ein Bocci-Car für die Gehsteige im Einsatz. Um Salz zu sparen, wurde ein Pendelstreuer mit regulierbarem Salzauswurf schon vor Jahren angeschafft. "Eine Fräse brauchen wir nicht, die gefährliche Linie verläuft ungefähr auf Höhe Guttenberg, dafür liegen wir zu tief", so Weiß und hofft, dass dieser Winter den Rugendorfern nicht zu viele Unannehmlichkeiten bringt.