Kaputte Linde in Metzdorf musste weichen

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Der mächtige Stamm wird zersägt. Fotos: Sonja Adam
Der mächtige Stamm wird zersägt. Fotos: Sonja Adam
Mit dem Wurf eines Seils, an dessen Ende ein Wurfsäckchen hängt, beginnt die Baumkletteraktion. Dann wird das Kletterseil emporgezogen
Mit dem Wurf eines Seils, an dessen Ende ein Wurfsäckchen hängt, beginnt die Baumkletteraktion. Dann wird das Kletterseil emporgezogen
 
In einem dicken Sack schleppt Stefan Nicklas das Kletterseil herbei.
In einem dicken Sack schleppt Stefan Nicklas das Kletterseil herbei.
 
Das dicke Kletterseil wird in Doppelseiltechnik am Baum emporgezogen - so kann der Baumkletterer bis in die Spitze hinaufsteigen. Und dann wird Stück für Stück abgesägt.
Das dicke Kletterseil wird in Doppelseiltechnik am Baum emporgezogen - so kann der Baumkletterer bis in die Spitze hinaufsteigen. Und dann wird Stück für Stück abgesägt.
 
Tim Ackermann war für die Sicherung am Boden zuständig und sägte den mächtigen Stamm klein.
Tim Ackermann war für die Sicherung am Boden zuständig und sägte den mächtigen Stamm klein.
 
Die Linde am Kriegerdenkmal liegt bereits in kleinen Stücken zum Abtransport bereit.
Die Linde am Kriegerdenkmal liegt bereits in kleinen Stücken zum Abtransport bereit.
 
 

Die Baumkletterer Stefan Nicklas und Tim Ackermann fällten am Rosenmontag den kranken Baum am Gefallenen-Ehrenmal in Metzdorf.

tefan Nicklas aus Gefrees und Tim Ackermann aus Wirsberg sind nicht einfach nur Holzfäller, sie sind Baumkletterer. Das bedeutet: Sie erklimmen Bäume von berufswegen und fällen diese dann stückweise von oben.
Am Rosenmontag, wenn andere Fasching feiern und auf Umzügen närrisch sind, waren die beiden in Metzdorf zugange.

Die Linde beim Kriegerdenkmal kränkelt seit Jahren. Schon vor zehn Jahren wurde sie deshalb eingekürzt. Doch jetzt fielen wieder extrem hohe Totholzanteile auf. "Unsere Baumkontrolleure haben das Problem festgestellt. Wir haben dann noch eine zweite Meinung eingeholt und schließlich entschieden, den Baum zu entfernen. Einfach aus Sicherheitsgründen", erklärt Jürgen Ganzleben von der Stadt Kulmbach.

Da die Stelle beim Kriegerdenkmal abschüssig ist und dort nur schwer eine Hubbühne gestellt werden kann, hat man sich für die Baumkletterer entschieden.
Für die war die rund 20 Meter hohe Linde gar kein Problem.
Stefan Nicklas war derjenige, der nach oben stieg - Tim Ackermann übernahm die Sicherung am Boden. Zunächst schleuderte Stefan Nicklas eine dünne Schnur mit einem Gewicht am anderen Ende in den Baum. Damit wurde das Kletterseil nach oben gezogen. Und schon konnte losgehen.

Innerhalb von knapp drei Stunden sägte der Kletterer Stück für Stück der alten Linde ab. Schließlich stand nur noch der Stamm. Doch auch der wurde im Nu klein gemacht.

"Hier an der Wurzel sieht man ganz klar die Schädigungen", erklärt Tim Ackermann und zeigte auf die Stellen, an denen sich die Rinde von der Wurzel löste. Vermutlich wurde die Wurzel schon vor Jahrzehnten verletzt - möglicherweise, indem sie überfahren worden ist. "Die Wurzelanläufe waren total kaputt", erklärt Ackermann. Auch im Stamm hätten sich schon braune Stellen gebildet.

"Für den Baum gab es keine Rettung", bestätigen die Baumkletterer die Diagnose. Doch mit Sicherheit wird schon bald wieder ein Baum an die nun freie Stelle gepflanzt werden. Auf der anderen Seite des Kriegerdenkmals steht auch eine Linde - die schon vor Jahrzehnten nachgepflanzt worden ist.