99 Stunden Zeit für 99 Sekunden Film. 9999 Euro als Hauptpreis, 999 Euro als Publikumspreis: Der "99Fire-Films-Award" ist ein außergewöhnlicher Preis. 5339 Teams haben sich gemeldet. Mit dabei: die jungen Kulmbacher Lukas Probst (19), Romina Huhs (17) und Lara Markus (17). Mit einer außergewöhnlichen Idee wollen sie punkten.
Wer bei diesem Filmwettbewerb erfolgreich sein will, braucht vor allem eines: eine Kamera, einen Schnittplatz - und gute Nerven. Das Thema wird von den Veranstaltern vorgegeben. Eine originelle Story ist gefordert. Die Schnitte sollen kurz, frech und pfiffig sein.
Lukas Probst hat im letzten Jahr schon bei dem Wettbewerb mitgemacht - ohne Erfolg. Nun will er es gemeinsam mit Romina und Lara noch einmal wissen. "Wir machen's einfach" ist das Thema, das die drei Jungfilmer von den Veranstaltern per Mail bekommen.Ab nun läuft die Uhr: Exakt 99 Stunden hat das Trio Zeit, zu filmen, zu schneiden, nachzubessern. Dann muss der Wettbewerbsbeitrag auf der Wettbewerbs-Seite im Internet hochgeladen sein.
Ein guter Teil der Zeit vergeht mit Nachdenken über das Thema. Die Formulierung lässt Raum für Interpretationen.
Irgendwanns teht die Geschichte: Eine junge Frau, ein Kapuzenmann, ein Überfall, ein zweiter Mann - und eine überraschende Wende am Ende. Der Film spielt mit verschiedenen Ebenen. Was ist Realität, was ist nur Imagination? An der Schluss-Szene haben Lukas, Romina und Lara lange getüftelt. Nun sind sie gespannt, was die Jury dazu sagt.
Die eigentlichen Drehaerbeiten dauerten vier Stunden. Dann wurde nachgedreht - manches war noch nicht rund genug. Das Zimmer von Romina wird zum Studio umfunktioniert und mit einem Riesen-Scheinwerfer ausgeleuchtet.
Langsam wird die Zeit knapp. Die Nerven liegen blank. Nur noch 24 Stunden bleiben. Und noch ist der Film nicht geschnitten. Dass er am Ende exakt 99 Sekunden lang sein muss, macht die Arbeit nicht einfacher. Aber das Team ist zuversichtlich: "Wir schaffen das!"
Mit ihnen hoffen 5338 weitere Teams auf einen Preis.
Die Beteiligung ist gut, sagt Melissa Weber vom Berliner "Headoffice". Die Mühe lohnt sich. Neben dem Hauptpreis gibt es einen Preis für die beste Idee und einen für die beste Kamera.
Und dann gibt es natürlich noch den Publikumspreis: Abstimmen können hierfür die User des Internet-Portals MyVideo.
In der Jury des "99Fire-Film-Award" sitzen Profis: Der Schauspieler, Dokumentarfilmer und Fotograf Kai Wiesinger wird dabei sein, Regisseur Marco Kreuzpaintner, Schauspielerin Sonja Kirchberger oder Moderatorin Ursula Karven.
Bis das Ergebnis feststeht, werden sich die Kulmbacher Filmemacher noch ein wenig gedulden müssen. Erst am 14. Februar bei einer großen Gala im Admirals-Palast in Berlin werden die Sieger bekannt gegeben.