In der Stadtsteinacher Grundschule spielt die Musik

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Ganz neu und ebenfalls ein Bestandteil des Stadtsteinacher Musikschwerpunktes: Alexander Thern weiht die Dritt- und Viertklässler in die Geheimnisse des Chorgesanges ein und probt mit den Kinder das Lied "Bona nox". Fotos: Sonja Adam
Ganz neu und ebenfalls ein Bestandteil des Stadtsteinacher Musikschwerpunktes: Alexander Thern weiht die Dritt- und Viertklässler in die Geheimnisse des Chorgesanges ein und probt mit den Kinder das Lied "Bona nox". Fotos: Sonja Adam
Susanne Trottmann ist für den Unterricht in der ersten und zweiten Jahrgangsstufe zuständig - auch Instrumentenkunde gehört dazu. Die Kinder sind von der Orgel der evangelischen Kirche ganz begeistert.
Susanne Trottmann ist für den Unterricht in der ersten und zweiten Jahrgangsstufe zuständig - auch Instrumentenkunde gehört dazu. Die Kinder sind von der Orgel der evangelischen Kirche ganz begeistert.
 
Für Patricia Schmidt (9) kommt die Bläserklasse zu spät, sie spielt schon zwei Jahre Trompete. "Eigentlich wollte ich Jagdhorn lernen, aber das ist kein Anfängerinstrument", sagt die Neunjährige. Und eine eigene Trompete hat sie auch schon.
Für Patricia Schmidt (9) kommt die Bläserklasse zu spät, sie spielt schon zwei Jahre Trompete. "Eigentlich wollte ich Jagdhorn lernen, aber das ist kein Anfängerinstrument", sagt die Neunjährige. Und eine eigene Trompete hat sie auch schon.
 
Maik Meier (9) hat selbst noch keine echte Vorstellung, welches Instrument das Richtige sein könnte. "Aber der Papa hat was angekreuzt, was, weiß ich jetzt nicht. Aber mir ist es eigentlich egal, ich mach das dann", sagt Maik Meier.
Maik Meier (9) hat selbst noch keine echte Vorstellung, welches Instrument das Richtige sein könnte. "Aber der Papa hat was angekreuzt, was, weiß ich jetzt nicht. Aber mir ist es eigentlich egal, ich mach das dann", sagt Maik Meier.
 
Nadine Kellner (9) will unbedingt in die Bläserklasse und ein Lieblingsinstrument hat sie sich auch schon ausgesucht: Saxofon.
Nadine Kellner (9) will unbedingt in die Bläserklasse und ein Lieblingsinstrument hat sie sich auch schon ausgesucht: Saxofon.
 
"Die Schule soll auch eine Plattform sein, um außerschulische sinnvolle Freizeitmöglichkeiten zu fördern", meint Michael Pfitzner, Schulleiter in Stadtsteinach.
"Die Schule soll auch eine Plattform sein, um außerschulische sinnvolle Freizeitmöglichkeiten zu fördern", meint Michael Pfitzner, Schulleiter in Stadtsteinach.
 
"Unser Ziel ist es natürlich, Nachwuchs für den Musikverein Stadtsteinach zu bekommen. Aber möglich ist solch ein Angebot nur, weil wir rund 20.000 Euro Förderung bekommen", sagt Klaus Zahner, Vorsitzender Musikverein Stadtsteinach.
"Unser Ziel ist es natürlich, Nachwuchs für den Musikverein Stadtsteinach zu bekommen. Aber möglich ist solch ein Angebot nur, weil wir rund 20.000 Euro Förderung bekommen", sagt Klaus Zahner, Vorsitzender Musikverein Stadtsteinach.
 

Musizieren trainiert nachweislich das Gehirn. Die Stadtsteinacher Grundschule will deshalb einen Schwerpunktunterricht für Musik initiieren. Ab Februar wird eine Bläserklasse angeboten.

Patricia Schmidt (9) spielt schon seit zwei Jahren Trompete. "Ich wollte eigentlich Jagdhorn lernen, aber mein Papa hat gesagt, das ist kein Anfängerinstrument", erzählt sie. So hat sie sich dann für Trompete entschieden und diese Entscheidung bislang nicht bereut. "Ich übe jeden zweiten Tag so zehn Minuten oder eine Viertelstunde", berichtet die musikbegeisterte Schülerin. Und eine eigene Trompete hat sie auch schon bekommen.

Doch nicht nur Kinder, die privat schon den Kontakt zum Musikverein haben oder deren Eltern Musikaktivitäten von sich aus fördern, haben in Zukunft in Stadtsteinach die Chance, ein Instrument zu erlernen, denn die Grundschule Stadtsteinach macht mit dem örtlichen Musikverein gemeinsame Sache und fördert das Erlernen von Blasinstrumenten.

"Ich möchte unbedingt in die Bläserklasse. Ich möchte Saxofon lernen", ist Nadine Kellner (9) ganz begeistert. Nadine Kellner lernt schon Akkordeon und will auch dieses Instrument weitermachen. "Ich mag eben gerne Musik", sagt sie.

Dass die Bläserklasse an der Stadtsteinacher Grundschule kommen wird, ist nach ersten Abfragen bei den Eltern bereits ziemlich sicher. Denn schon mehr als zehn Interessierte haben sich zurückgemeldet. "Ich finde, die Bläserklasse ist ein Super-Modell, um die Schüler an die Musik heranzuführen", sagt Schulleiter Michael Pfitzner und hat die Initiative des Musikvereins Stadtsteinach von der ersten Minute unterstützt.
Schon seit Jahren hat die Schule mit "Wir machen Musik" einen Versuch gestartet, den Nachwuchs für Musik zu begeistern. Dabei ging es um grundlegenden Musikunterricht und Instrumentenkunde. Auch in Zukunft bereitet Susanne Trottmann die Kinder in Stadtsteinach für das Erlernen von Instrumenten vor. Und in der dritten und vierten Klasse werden die Kenntnisse dann durch den Chor und durch Bläserunterricht und die Bläserklasse ergänzt.

Die Ausbildung der Nachwuchsbläser hat der Musikverein Stadtsteinach unter seine Fittiche genommen. Aber möglich ist das Projekt "Musik ohne Schranken" nur, weil der Vorsitzende Klaus Zahner die Benachteiligung der Schüler im ländlichen Raum nachweisen konnte und Fördergelder von der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendausbildung aufgetan hat. Nur deshalb ist es möglich, die Bläserklasse, die unter der fachkundigen Leitung von Stefan Krauß aus Kronach stehen soll, ins Leben zu rufen. Außerdem wird auch der Unterricht bezuschusst.

Auf die Eltern kommt nur ein "symbolischer" Unkostenbeitrag zu. "Wir hoffen natürlich, dass wir durch die Aktion Nachwuchs bekommen", sagt Zahner. "Die Schule soll auch eine Plattform sein, um außerschulische sinnvolle Freizeitmöglichkeiten zu fördern", betont Schulleiter Michael Pfitzner und ist über diese Neuerung begeistert. Vielleicht lässt sich dieses Ausbildungs-Modell auch nach den ersten zwei Modelljahren auf die Mittelschule ausweiten, denkt Pfitzner schon weiter.

Tatsächlich macht Selbermusizieren aber nicht nur Spaß, sondern wirkt sich auch positiv auf die komplexen Denkvorgänge aus. Durch das Musizieren werden linke und rechte Gehirnhälfte effizienter miteinander verknüpft, bestätigen wissenschaftliche Untersuchungen.

Maik Meier (9) hat selbst noch keine echte Vorstellung, welches Instrument das Richtige sein könnte. "Aber der Papa hat was angekreuzt, was, weiß ich jetzt nicht. Aber mir ist es eigentlich egal, ich mach das dann", sagt Maik Meier.